Distributed Power Unit
Als Distributed Power Unit wird eine Lokomotive bezeichnet, welche inmitten oder am Ende eines Zuges eingesetzt wird. Dies ist meist in schweren Güterzügen der Fall, welche häufig Kohle, Getreide oder Container und Trailer transportieren. Doch auch in immer mehr gemischten Güterzügen fahren heute DPUs. Die Länge der Züge und deren Tonnage ist hierbei der Grund für den Einsatz von Mehrfachtraktion nicht nur an deren Spitze. In Kanada und den USA bewegen meist vier moderne, bis zu 6.000 PS starke dieselelektrische Lokomotiven Güterzüge mit zum Teil bis zu 150 Waggons, Dabei gibt es keine festen Regeln, wann die Maschinen hintereinander am vorderen Ende des Zuges fahren, oder ein bis zwei Loks in der Mitte bzw. am hinteren Zugende zu finden sind. Ein Hauptgrund für den Einsatz von DPUs ist, dass die Bremsen von mehreren Stellen des Zuges aus ausgelöst werden, somit früher greifen und die Bahn schneller und auf kürzerer Distanz zum Stehen kommt. Ein weiterer Vorteil ist die nicht nur aus einer Richtung kommende Zugkraft, dies schont die Kupplungen. Zudem erlauben DPUs den Eisenbahngesellschaften, mehr Tonnage unter Einsatz der gleichen Anzahl an Lokomotiven zu bewegen. Obwohl die Güterwagen zwischen den Lokomotiven in der Regel die Befehle des Lokführers von der führenden Traktion nicht weiterleiten können, benötigen DPUs kein eigenes Personal. Sie werden per Funk ferngesteuert. Nicht zu verwechseln ist der Distributed Power Mode mit dem Pull-Pull Mode, bei welchem sich Lokomotiven an beiden Enden eines, meist relativ kurzen Zuges befinden, um ohne Rangieren in beide Richtungen fahren zu können.
Literatur
Kos, Sayre C.: "Distributed power", Trains Magazine June 2007, S. 72, Kalmbach Publishing Co., Waukesha, WI USA