Chacmool
Chacmool (oder Chac Mool) ist ein willkürlich gewählter, von der Prähistorie jedoch beibehaltener Begriff. Er leitet sich von dem Name "Chaacmol" ab, den der Brite Augustus Le Plongeon (1825-1908) einer Skulptur gab, die er 1875 in Chichen Itza fand.
Er bezeichnet heute einen charakteristischen mittelamerikanischen Altar. Es handelt sich um die plastische Darstellung einer in einer halb sitzenden halb liegenden Position befindlichen, mit dem Oberkörper aufgerichteten männlichen Gestalt, mit zur Seite gewandtem Kopf und angezogenen Knien. Die Hände über dem Bauch halten eine flache Schale, die man wohl als Opferschale anzusehen hat. Welche Bedeutung die Figur selbst hat, ist ungewiss, zumal sie ausweislich unterschiedlicher Attribute nicht dieselbe Gottheit repräsentiert.
Chacmool-Altäre gehören der nachklassischen Periode an und sind typisch für toltekische Städte wie Chichen Itza und Tula, aber auch für Bereiche der Azteken und Tarasken. Eine derartig gestaltete Tonfigur fand sich unter der Plattform des "Tempels der Kamine" in Cempoala.
Eine andere Altarform ist der mit Tiermotiven verzierte Cuauhxicalli.