Cholangitis-Cholangiohepatitis-Komplex
Der Cholangitis-Cholangiohepatitis-Komplex (CCH-Komplex) ist eine entzündliche Erkrankung der Gallenwege bei Katzen. Die Ursache der Erkrankung ist ungeklärt. Die Krankheit zeigt sich in unspezifischen klinischen Erscheinungen und ist durch Einwanderung weißer Blutkörperchen in die Wände der Gallengänge gekennzeichnet. Im Spätstadium kommt es zu auch zu Veränderungen der eigentlichen Leberzellen und zu einer Zirrhose der Gallengänge. Sie entspricht am ehesten der biliären Zirrhose des Menschen.
Ursache und Krankheitsentstehung
Die Ursache des Cholangitis-Cholangiohepatitis-Komplexes ist bislang nicht erklärt. Es wird eine immunpathologische Entstehung durch Autoantikörper vermutet. Auslöser dafür könnten Galleabflusstörungen, Infektionen der Gallenwege oder chemische Veränderungen in der Zusammensetzung der Galle sein.
Bei der Erkrankung kommt es zur Einwanderung weißer Blutkörperchen in das Epithel der Gallengänge, im Frühstadium vor allem von Lymphozyten, im Spätstadium auch von Neutrophilen und Eosinophilen. Dies führt zu einer allmählichen Gewebszerstörung.
Klinische Erscheinungen
Der Cholangitis-Cholangiohepatitis-Komplex äußert sich unspezifisch. Es kommt zu Gewichtsverlust, Fressunlust, Fieber, Gelbsucht und häufig auch zu einer Bauchwassersucht. Zwischenzeitlich bessert sich das Erkrankungsbild, um sich dann erneut zu verschlechtern.
Untersuchungsmethoden
Im Blutbild zeigt sich eine leichte, nichtregenerative Anämie und eine Leukozytose mit Linksverschiebung. Die Aktivitäten der Leberenzyme ALT, GLDH, γ-GT sowie der Gehalt an Bilirubin und das Gesamteiweiß im Blut sind zumeist erhöht.
Bei der Sonographie zeigen sich in der Leber zahlreiche echoreiche Bezirke, gegebenfalls auch eine Anstauung von Galle oder Gallensteine.
Eine exakte Diagnose kann nur durch Feinnadelpunktion mit anschließender histopathologischer Untersuchung gestellt werden.
Literatur
- Ingo Nolte und Andrea Meyer-Lindenberg: Lebererkrankungen bei der Katze. Kleintierpraxis 40 (1995), S. 131-142.