Common Assessment Framework
Das Common Assessement Framework, kurz CAF, ist ein gemeinsames europäisches Qualitätsbewertungssystem für Organisationen des öffenlichen Sektors.
Bei der 1. Europäischen Qualitätskonferenz im Mai 2000 in Portugal haben die für den öffentlichen Dienst zuständigen Minister beschlossen, in allen EU-Mitgliedstaaten das sogenannte Common Assessment Framework (CAF) einzuführen. Dieses gemeinsame Europäische Qualitätsbewertungssystem ist ein Instrument zur Selbstbewertung für Organisationen des öffentlichen Sektors. Es wurde unter der Schirmherrschaft der Generaldirektoren für die öffentliche Verwaltung entwickelt, um die Grundidee und Prinzipien von Total Quality Management (TQM) im öffentlichen Sektor voranzubringen. Im CAF werden die wesentlichen Inhalte des Qualitätsmodells der European Foundation for Quality Management (EFQM) und Kriterien des 4. Speyerer Qualitätswettbewerbs zusammengeführt.
Die Selbsteinschätzung wird anhand von neun vorgegebenen Themenfeldern vorgenommen, die eine ganzheitliche Betrachtung einer Organisation ermöglichen. CAF gibt einen standardisierten und leicht handhabbaren Rahmen vor, auf dessen Basis mit relativ geringem Aufwand eine Stärken-Schwächen-Analyse vorgenommen werden kann.
Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer (DHV) wurde im September 2001 vom Bundesministerium des Innern damit beauftragt, das Selbstbewertungsinstrument CAF in öffentlichen Verwaltungen in Deutschland bekannt zu machen und zu implementieren.
Das CAF-Netzwerk wurde im Dezember 2001 gegründet und ist ein Zusammenschluss von Verwaltungen des öffentlichen Sektors, die eine Organisationsbewertung mit dem Instrument CAF und damit einen Einstieg ins Qualitätsmanagement planen. Öffentliche Verwaltungen können einen kostenfreien Zugang zum CAF-Netzwerk beantragen.
Die DHV als nationales CAF Zentrum bietet neben telefonischer Beratung, Schulungen, Vorträgen und Veröffentlichungen zahlreiche Arbeitshilfen an, um die Anwendung des Selbstbewertungsinstruments CAF zu erleichtern.