ISS Propulsion Module

Ein ISS Propulsion Module (IPM, engl., etwa ISS Antriebsmodul) wurde vorgeschlagen als Backup für Funktionen, die vom Swesda-Modul und Progress-Transporter durchgeführt werden. Kritische ISS Funktionen wie Standortbestimmung, Navigation, Steuerung und Antrieb beinhalten nur Russische Module (Swesda und Progress) und zukünftige Europäische Module. Ein IPM wäre für die ISS nötig gewesen zum Halten der Flughöhe bzw. deren Erhöhung, Ausweichmanövern vor Weltraumschrott, Lagekontrolle und zur Treibstoffversorgung für den Fall, dass das Swesda Service Modul der ISS nicht zur Verfügung steht (Triebwerksausfall, etc.). Wenn Swesda nicht eingesetzt werden könnte, würde zuerst das Interim Control Module genutzt werden. Da es nur eine maximale Lebensdauer von 3 Jahren hat, wäre dann das IPM notwendig gewesen.
Die ISS braucht jedes jahr durchschnittlich 7000kg Treibstoff zum Halten der Flughöhe, Ausweichmanövern und zum Halten der Position. Sie wird bis 2014 etwa 105.000 kg Treibstoff brauchen.
Ein IPM hätte Reservetreibstoff für ein weiteres Jahr zur Verfügung stellen können, falls die Versorung abrechen würde. Ein IPM hätte am Ende der ISS angedockt.
Es sind mehrere Versorgungsfahrzeuge erforderlich, um die durchschnittlichen 7000kg Treibstoffbedarf der ISS pro Jahr zu decken. Der aktuelle Plan von 6 Progress M1 Raumschiffe pro Jahr deckt jedoch den Bedarf.
Das IPM würde etwa 9808kg Treibstoff fassen, wobei ein Progress M 1200kg und ein Progress M1 1950kg Treibstoff fassen können. Das Automated Transfer Vehicle der ESA fasst dabei 4.000kg. Das weggefallene ICM würde 5000kg Treibstoff fassen können und ein Space Shuttle hat typischerweise 232kg Treibstoff zur Verfügung. Das Sarja Modul der ISS fasst 5500 kg und das Swesda Service Modul fasst 860 kg treibstoff, jedoch wird generell versucht, die Haupttriebwerke beider Module als reserve zu behalten, da diese eine begrenzte Lebensdauer haben.
Das IPM ist neben der Verwendung als Antriebssicherung der ISS auch unter der Absicht von den USA entwickelt worden, eine in US-amerikanischem Besitz befindliche Antriebsmöglichkeit zur Verfügung zu haben und um später die ISS zu ergänzen. Allerdings gab es Budgetüberschreitungen und Verspätungen bei der Planung. Die alternative Planung des „Node X“ Entwurf, die beabsichtigte, einen unpassend fabrizierten Rumpf, der für Node 2 oder 3 vorgesehen war, zu verwenden, wurde vorgeschlagen und vorläufig bei den Planungen berücksichtigt. Dabei sollten zwei abnehmbare Treibstofftanks zum Einsatz kommen, die mit einem Space Shuttle transportiert werden können. Der Tausch der Tanks hätte Probleme bei der unpraktischen verlagerung von Treibstoff vermieden. Es wurde später aus den Plänen gestrichen, stattdessen muss sich die ISS auf den Antrieb von ATV und Progress verlassen. Außerdem wäre im Zuge der Stilllegung der Shuttles eine weitere Umgestaltung notwendig gewesen.