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Interactive Unix

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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INTERACTIVE UNIX
INTERACTIVE UNIX
INTERACTIVE UNIX auf 5¼-Disketten
Entwickler INTERACTIVE Systems Corp.
Lizenz(en) Proprietär
Akt. Version 4.1.1 (21. Juli 1998)
Abstammung \ UNIX \ UNIX System V
  \ INTERACTIVE UNIX
Architektur(en) x86, (PDP-11, VAX)
Chronik PC/ix
386/ix
INTERACTIVE UNIX
Sonstiges Entwicklung eingestellt
www.sun.com/.../Interactive/

Allgemein bezeichnet Interactive Unix die UNIX-Betriebssysteme der Firma INTERACTIVE Systems Corp (ISC) in Santa Monica (USA, Kalifornien). Im Speziellen ist damit aber häufig das Betriebssystem INTERACTIVE UNIX System V/386 (ursprünglich 386/ix) aus der UNIX System V-Familie gemeint.

Geschichte

IS/1, IS/3 und IS/5

1978 veröffentlichte INTERACTIVE Systems Corp. mit dem Betriebssystem IS/1, welches PDP-11 Systeme unterstützte, die erste Version von INTERACTIVE UNIX und damit das erste kommerzielle UNIX-Derivat für Minirechner. Nach der Umstellung der Codebasis von UNIX V6 auf UNIX System III wurde schließlich 1983 das weiterentwickelte IS/3 veröffentlicht welches zur PDP-11 nun auch VAX und MicroVAX Systeme unterstützte.

In Deutschland wurde IS/3 von der Firma Danet in Darmstadt vertrieben, welche auch die technische Unterstützung für Kunden lieferte. Seinerseits erhielt Danet wiederum den notwendigen Support von AT&T über Bell Telephone in Amsterdam. Der sich anfänglich entwickelnde Markt für IS/3 auf den Minirechnern des Herstellers Digital Equipment Corporation (DEC) erhielt jedoch zunehmend Konkurrenz, so dass schließlich nach der Veröffentlichung der aktualisierten Version IS/5 im Jahr 1984 die Produktlinie für PDP-11 und VAX basierte Systeme endete und die Weiterentwicklung dieser Linie eingestellt wurde.

PC/ix

Nachdem IBM mit dem IBM XT den ersten PC mit Festplatte auf den Markt brachte, lieferte INTERACTIVE Systems hierzu 1982 mit PC/ix, einer frühen Portierung von IS/3, ein multiuserfähiges UNIX-Betriebssystem. Der PC von IBM verfügte über 640 KiB Speicher und zehn MiB Festplattenspeicher, jedoch waren Netzwerke damals noch nicht im Einsatz. Um dennoch das simultane Arbeiten von bis zu drei Anwendern zu ermöglichen, konnten über die serielle Schnittstellen bis zu zwei Terminals angeschlossen werden. Häufig jedoch waren die damals üblichen Typenraddrucker ebenfalls über ein serielle Schnittstelle angeschlossen.

Das Betriebssytem wurde in einem schwarzen Schuber mit der damals für IBM charakteristischen roten Rose ausgeliefert. Primärer Einsatzzweck für PC/ix war das Desktop Publishing (DTP), weshalb INTERACTIVE Systems das zu nroff und troff kompatible Textverarbeitungssystem IN/text entwickelte und mitlieferte.

386/ix

Als die Intel-CPU weiterentwickelt wurde, erschien für den 80286 eine aktualisierte Version unter dem Namen IN/ix (INteractive UnIX) und mit dem 80386 schließlich 386/ix. Dabei wurde die Codebasis auf UNIX System V umgestellt. Es enthielt zusätzlich Komponenten, die aus Microsofts UNIX-Derivat Xenix stammten, um hiermit verträglich (kompatibel) zu sein.

Im Laufe der Folgejahre wurde 386/ix weiterentwickelt und später als INTERACTIVE UNIX vertrieben, während zeitgleich SCO mit dem Konkurrenzprodukt SCO Unix letztendlich erfolgreicher war und somit INTERACTIVE UNIX eher ein Nischendasein beschieden blieb.

Als AT&T mit Release 4 von UNIX System V eine weitere Unix-Version herausbrachte, aktualisierte auch INTERACTIVE das eigene Produkt. Zum gleichen Zeitpunkt hatte inzwischen sogar Intel selbst mit Intel Unix System V/386 ein eigenes Unix-Derivat herausgebracht, das jedoch bald wieder eingestellt wurde.

Etwa ein Jahr später verkaufte INTERACTIVE Systems den Geschäftszweig an Sun Microsystems, welche das Produkt INTERACTIVE UNIX unter diesem Namen noch eine Weile weiterführte. Durch den Kauf konnte Sun wertvolles Know-How aus dem Bereich PC-Unix erwerben, was für die Weiterentwicklung des damals gerade entstandenen Solaris 2.0 für x86 wichtig war.

Versionsübersicht

IS/1 1978
  • Erstes kommerzielles UNIX-Derivat, basierend auf UNIX V6 (6th Edition)
  • Unterstützung von PDP-11 Systemen
PC/ix 1982
  • Nebenzweig der Entwicklung mit Unterstützung für IBM XT, auf Basis ein frühen Version von IS/3
  • Multiuser fähiges Desktop Publishing (DTP) Betriebssystem
IS/3 1983
IS/5 1984
  • Letzte Version der Produktlinie für PDP-11, VAX und MicroVAX
  • Spätere Weiterentwicklung durch IBM in IBM IX/370 zur Unterstützung von System/370
386/ix 1985
  • Weiterentwicklung PC/ix und Portierung von UNIX System V auf i386, basierend auf UNIX System V/286
4.1 1988
  • Umbenennung in UNIX Interactive (später INTERACTIVE UNIX System V/386 Release 3.2)
  • Änderung der Codebasis auf UNIX System V/386 Release 3.2
4.1.1 21. Juli 1998
  • Letzte veröffentlichte Version: INTERACTIVE UNIX System V/386 Release 3.2 Version 4.1.1
  • Ende des Supports von Sun Microsystems am 23. Juli 2006

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