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Computer-aided styling

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Computer Aided Styling (CAS) (deutsch: Computer unterstützte Gestaltung) bezeichnet den virtuellen Entwicklungsprozess im Design. Objekte werden auf der Basis von Skizzen (Renderings), mündlichen Angaben oder Tastdaten (Punktewolke) in einer 3D-Software modelliert. Der CAS-Prozess befindet sich aktuell noch in Konkurrenz zur klassischen Formfindung mit Clay (Industrieplastilin) oder Modellbau (z.B. Hartschaum, Ureol, Spachtelmasse). Zwar bietet der CAS-Prozess viele Vorteile wie Modellerstellung auf Konstruktionsdaten (Package), Variantenvielfalt, Zurückgehen auf ältere Varianten und kostengünstigere Modellierung, allerdings fällt die Beurteilung des Designs am Bildschirm schwieriger aus als beim klassischen Modell. Dies liegt an der künstlichen (virtuellen) Beleuchtung, der Verkleinerung bzw. Vergrößerung auf einen Computermonitor, der meistens unüblichen Betrachtungswinkel und der Zweidimensionalität auf dem Schirm. Zum Teil werden diese Nachteile durch aufwendigere Visualisierungen auf Beamern, großen Plasmabildschirmen oder sogar dreidimensional (z.B. Cave) ausgeglichen, stehen aber nur bei größeren Umfängen zur Verfügung. Stellt man die Daten physikalisch (z.B. Stereolithografie (STL) oder Fräsen) dar, büßt man einen Teil des Kostenvorteils ein.

Die größte Anwendung von CAS findet sich in der Automobilindustrie sowie Luftfahrtindustrie. In frühen Designphasen kommen Polygonmodellierer wie Autodesk Maya (Software) oder Cinema 4D zum Einsatz. Diese Modelliermethode erlaubt schnelle Designänderungen und viele Varianten in sehr kurzer Zeit. Die Flächenqualität ist durch die Facettierung allerdings noch nicht sehr hoch. Dennoch können die Daten für erste Hartmodelle (Stereolithografie) oder als Basis für ein Claymodell verwendet werden. Dazu wird aus dem Polygonmodell ein CNC(Computerized Numerical Control )-Programm errechnet und aus dem Clay herausgefräst.

In späteren Designfasen kommen NURBS-Modellierer wie Autodesk Alias Studio (siehe auch Alias (Unternehmen)) oder Rhinoceros zum Einsatz. Rhinoceros findet sich auf Grund des relativ günstigen Anschaffungspreises größtenteils in Industriedesignbüros und mittelständischen Unternehmen wieder. In geringeren Umfang wird auch ICEM Surf verwendet. Ein Modellierer basierend auf Beziermathematik, der seinen Focus allerdings mehr auf den Strak richtet. Diese Tools erlauben eine Modellqualität von schnellen Sketchmodellen bis zur Serienqualität (Class A).


Die erzeugte Geometrie kann je nach Qualität von der Konstruktion für Voruntersuchengen und Konzepterstellung bis zur Serienkonstruktion verwendet werden. Aus CAS-Modellen können statische Renderings und Animationen erzeugt werden. Diese Visualisierungen eignen sich von der firmeninternen Kommunikation bis zu Werbeauftritten. Echtzeitvisualisierung wird vorwiegend zur Designentscheidung verwendet.