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Loeb Classical Library

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Die Loeb Classical Library (LCL) ist eine Reihe wissenschaftlicher Editionen prominenter griechischer und lateinischer Autoren, die von der [[[Harvard University Press]] verlegt wird. Die Werke erscheinen jeweils mit einer freien englischen Übersetzung, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, und umfassen literarische Klassiker der Antike aus allen Gattungen, seit jüngerer Zeit auch die Werke der Kirchenväter. Charakteristisch ist neben der beigegebenen Übersetzung vor allem die Farbgestaltung der Umschlagseiten: Lateinische Werke haben ein rotes, griechische ein grünes Titelblatt.

Die Reihe wurde 1912 vom Bankier und Philanthropen James Loeb begründet und ursprünglich auch finanziert. Die ersten Bände wurden von T. E. Page, W. H. D. Rouse und Edward Capps ediert und im Verlag William Heinemann & Co. veröffentlicht. Seitdem wurden die ersten Erscheinungen der Reihe durchgesehen und an jüngere Standard in Sachen Textkritik und Textwiedergabe angepasst. Der textkritische Apparat der Editionen ist ausgesprochen knapp gehalten, weshalb manche Altphilologen sie für ungeeignet zum ernsthaften Studium der Texte halten. Dagegen bietet die Loeb Classical Library aber dem interessierten Laien einen vorzüglichen Einstieg in die Antike. Virginia Woolf äußerte sich dazu 1917 im Times Literary Supplement und lobte die Reihe als ein „Geschenk der Freiheit“ ("gift of freedom"), dass erstmals das Interesse des Liebhabers befriedigte ("The existence of the amateur was recognised …"). Im Jahr 1989 übernahm die Harvard University die Reihe und gibt seitdem jedes Jahr vier oder fünf verbesserte Neuauflagen alter Werke heraus.

Seit 2001 erscheint neben der Loeb Classical Library die I Tatti Renaissance Library, die zusätzlich zu den antiken Autoren der LCL zentrale Werke des Mittelalters und der Renaissance herausgibt.

Literatur

  • Tracy Lee Simmons: Little Big Books: The red and green guides to the wisdom of the ancient world, in: The Weekly Standard 011 (40), 3. Juli 2006