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Simultanmessung

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Simultane (gleichzeitige) Messungen an unterschiedlichen Positionen oder mit verschiedenen Instrumenten spielen in den Naturwissenschaften und der Technik eine große Rolle. Der Zweck solcher Messungen ist meist die Elimination von Fehlerquellen. Im Detail kann dies unter anderem sein:

Besonders große Bedeutung haben Simultanverfahren überall dort, wo es um hohe relative Messgenauigkeiten geht. Je höher die Genauigkeit, desto mehr störende Effekte treten auf. Sie müssen entweder unschädlich gemacht oder mathematisch-physikalisch modelliert werden.

In diesen Fachgebieten geht es heute meist um Genauigkeiten von 1 : 1 Million und mehr. Daher hat man eine Reihe von simultanen Mess- und Bestimmungsverfahren auf den verschiedensten Ebenen entwickelt. Einige Beispiele sind:

  • gleichzeitige Ablesung an verschiedenen Stellen eines Messinstruments - was z.B. Temperatur- und Schwingungseffekte verringert
  • Ablesung oder Aufspiegelung von gegenüberliegenden Stellen an Teilkreisen - was die Exzentrizität zwischen Kreis und Achse eliminiert (siehe auch Doppelkreis-Theodolit)
  • gegenseitig-gleichzeitige Messungen der Zenitdistanz zwischen zwei Punkten - was die Genauigkeit von präzisen Höhenmessungen auf das 2-3 fache steigert
  • Simultane oder fast-simultane Messung von Sternen auf symmetrischen Seiten des Himmels - was die Refraktion und die Fernrohrbiegung eliminiert und die persönlichen oder instrumentellen Messfehler stark verringert
  • Stellartriangulation - die gleichzeitige Messung von Hochzielen von zwei Standpunkten aus, wodurch genaue Ebenen aufgespannt und weite Distanzen überbrückz werden konnen
  • Simultane Messungen nach Gestirnen oder Satelliten in der Navigation und Astrometrie.

Beispiele aus anderen Fachgebieten

... (bitte ergänzen)
In Fotografie und Fotogrammetrie geht es ebenfalls vorwiegend um Messung geometrischer Größen. Daher sind ähnliche Verfahren wie oben in Gebrauch.

In der Navigation: Simultane Messung von Laufzeiten verschiedener Funkwellen - etwa bei LORAN, Decca und Global Positioning System

In der Physik:

In der Elektrotechnik:

In der Datenübertragung die Zangenmessung: Zwei zeitlich synchronisierte Messgeräte beobachten zB. das Aussenden eines Wahlbefehls im ISDN und gleichzeitig das Eintreffen des ankommenden Rufes am anderen Ende. Damit sind Protokollübersetzungsfehler erkennbar.

Siehe auch