OpenBIOS
OpenBIOS | |
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Basisdaten
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Entwickler | The OpenBIOS Community |
Aktuelle Version | Version 1.0 (Format invalid) |
Betriebssystem | unterstützt alle Betriebssysteme, je nach Hardware |
Programmiersprache | C[1] |
Kategorie | hardwarenahe Software |
Lizenz | GNU GPL |
www.OpenBIOS.org |
OpenBIOS ist eine freie, portable Firmware für den Bootprozess (Open Firmware), die unter den Bedingungen der GNU General Public License lizenziert ist. OpenBIOS baut dabei auf den vorher durch LinuxBIOS ausgelösten Systeminitalisierungsprozess auf.
Funktion beim Bootvorgang
Beschreibung
Nachdem LinuxBIOS die angeschlossenen Geräte des Mainboards initalisiert hat, soll es eigentlich die Kontrolle an den Linux-Kernel abgeben. Der Kernel kann in diesem Stadium allerdings nur über ein eventuell vorhandenes Flashrom, o.ä. geladen werden. Aufgrund seiner Größe ist der Kernel überlicherweise aber nur auf der Festplatte abgelegt. Die Festplatte kann aber noch nicht ausgelesen werden.
Daher muss das Auslesen über einen Zwischenschritt erfolgen. Dies geschieht über ein anderes Programm, der sog. "payload". Dieser "payload" kann zum Beispiel OpenBIOS in das RAM laden. OpenBIOS fährt also das System weiter hoch, bis der Linux-Kernel von der Festplatte in den RAM geladen wurde. Dann gibt OpenBIOS die Kontrolle an den Kernel ab, der dann (in der dritten "Runde") das Betriebssystem startet.
Zu beachten ist allerdings, dass als "payload" nicht zwangsläufig OpenBIOS verwendet werden muss. Es können auch andere Programme als "payload" fungieren. Diese können sein (ohne Anspruch auf Vollständigkeit! - siehe Auflistung von LinuxBIOS-Wiki [1]):
weitere "Payload"-Programme
- Linux — direktes Laden des Linux-Kernels (kann ausnahmsweise direkt geladen werden, wenn der Flashspeicher das gesamte Linux fassen kann. Ansonsten Zwischenschritt über "payload"-Programme).
- FILO — einfacher bootloader mit Unterstützung des Dateisystems.
- Mitch Bradley's Open Firmware — IEEE1275-1994, ist sog. Open Firmware
- CodeGen's SmartFirmware — IEEE1275-1994, ist sog. Open Firmware
- Etherboot — enthält FILO, welches das Booten über SATA-Festplatten und USB unterstützt.
- ADLO — verbindende Schicht für das 16-bit Bochs BIOS. Ermöglicht das Booten von Windows 2000 und OpenBSD.
- Plan 9 — Ein distributed (= verteiltes?) Betriebssystem.
- memtest86 — führt mit dem RAM einen Funktionstest durch.
- GRUB2 — wird zukünftig FILO ersetzen, arbeitet aber noch nicht vollständig.
Bedeutung für die Free-Software-Bewegung
Während bereits 1985 der erste Schritt zur Befreiung des Betriebssystems durch das GNU-Projekt gemacht wurde, und schließlich die Entwicklung des Linux-Systems vor 15 Jahren diesen Prozess vollendete, dauerte dieser Prozess für die hardwarenahe Software ungleich länger. Hardwarenahe Programme waren grundsätzlich bis 2002 proprietär und damit für jedermann geschlossen. Durch die Kombination von LinuxBIOS in Verbindung mit OpenBIOS, wird jetzt die Brücke zwischen Hardware und Software geschlagen. Ein weiterer Teil des Computer-Systems kann damit als "befreit" angesehen werden.
Man könnte annehmen, dass dem Konsument diese Sichtweise letztlich egal sein kann. Die "Befreiung" könnte er als einen unerheblichen Streit ansehen. Allerdings bedeutet hier "Befreiung", dass jedermann das Recht hat, den Quellcode einzusehen, das System in seiner Funktionsweise zu verstehen und ggf. immer wieder an technische Entwicklungen anzupassen. Diese Möglichkeiten waren jedermann vor Entwicklung dieser "freien" Programme verschlossen.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webseite des Projektes OpenBIOS
- ↑ The openbios Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 14. Juli 2018).