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Professional File System

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PFS
Hersteller Michiel Pelt
Vollständige Bezeichnung Professional File System
Erstveröffentlichung 1995 (AmigaOS)
Partitionskennung 'PFS\1', 'muAF', 'AFS\1' (Amiga RDB)
Maximalwerte
Länge des Dateinamens 107 Zeichen
Größe des Dateisystems 137 GiB
Erlaubte Zeichen im Dateinamen Alles außer Null, '/' und ':'
Eigenschaften
Datumsbereich 1. Januar 1978 – 2157
Zeitstempel-Auflösung 1/50s
Dateirechte-Verwaltung Amiga Permissions, Multiuser Permissions
Transparente Komprimierung Nein
Transparente Verschlüsselung Nein
Unterstützende Betriebssysteme AmigaOS, MorphOS, AROS

Das Professional File System (kurz PFS) ist ein Dateisystem, das 1995 von dem niederländischen Softwareentwickler Michiel Pelt kommerziell für AmigaOS entwickelt wurde.[1]. Es ist heute im Aminet unter der 4-Klausel-BSD-Lizenz verfügbar.[2] PFS zeigt aufgrund der Einfachheit des Designs eine gute Performanz und ist ein kompatibler Nachfolger von Ami-Filesafe (AFS), mit einem Schwerpunkt auf erhöhte Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit im Vergleich zu den nativen Amiga-Dateisystemen.[3][4] Es bietet zudem Mehrbenutzerfähigkeiten wie das Multiuser File System (kurz MuFS).[3]

Architektur und Funktionsweise

PFS ist in zwei Hauptbereiche unterteilt:

  1. Metadatenbereich: Dieser besteht aus einem Rootblock und einer generischen Reihe von Blöcken, die zur Speicherung von Metadaten verwendet werden. Dieser Bereich nimmt in der Regel nur einen kleinen Prozentsatz des Gerätes in Anspruch, abhängig von der Größe des Gerätes.
  2. Datenbereich: Dies ist eine zusammenhängende Anordnung von Blöcken, die zur Speicherung der eigentlichen Daten verwendet werden.

Die Metadaten werden in einer Baumstruktur organisiert und beschreiben den Speicherort der Datenblöcke. Diese Struktur ermöglicht eine kompakte Darstellung der Metadaten, sodass der Datenbereich ausschließlich die Nutzdaten enthält.

Metadaten-Management

Bei einer Aktualisierung der Metadaten kopiert das System den zu ändernden Metadatenblock in einen neu zugewiesenen Block im Metadatenbereich und nimmt dort die Änderungen vor. Anschließend werden die Verweise in den übergeordneten Metadatenblöcken rekursiv aktualisiert. Sollte auch der Rootblock betroffen sein, führt dies zu einem „atomaren“ Metadaten-Update, was die Integrität der Datenstruktur gewährleistet.

Fragmentierung

PFS minimiert die Fragmentierung der Dateien, wodurch eine hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit gewährleistet wird. Der Fragmentierungsgrad bleibt vergleichsweise gering. Ein Defragmentierungstool ist ebenfalls verfügbar und kann auf einem Online-Dateisystem angewendet werden.[3]

Papierkorb-Funktion

PFS war das erste Dateisystem, das das Konzept des „Papierkorbs“ nativ auf Dateisystemebene integrierte. Gelöschte Dateien werden in einem versteckten Verzeichnis auf der Festplatte gespeichert, wodurch ein einfaches Wiederherstellen von Dateien möglich ist.[3]

Entwicklung

PFS Version 5.3 wurde in den Programmiersprachen C und einem kleinen Teil Assembler entwickelt. Diese Kombination aus Hochsprachen- und Maschinencode sorgt für eine hohe Leistung und Effizienz.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Trois nouveaux gestionnaires de disque venant du DP, FFS versus PFS: un combat gagné d'avance? In: AmigaNews. Nr. 75. NewsEdition, Januar 1995, ISSN 1164-1746, S. 76 (französisch).
  2. PFS im Aminet - disk/misc/pfs95.lha. Abgerufen am 9. Januar 2025.
  3. a b c d Andrea Favini: Professional File System 3. In: Enigma Amiga Life. Nr. 122. Italien (italienisch).
  4. Richard Drummond: Professional File System 3. In: Amiga Format. Nr. 131. Future Publishing, 1999, ISSN 0957-4867, S. 48–49 (englisch).