Polyetherpolyole
Polyetherpolyole (Polyetherglycole, Polyether-Makrodiole) ist die Bezeichung für polymere chemische Verbindungen aus der Gruppe der telechelen Polyether, also Polyether mit meist zwei, in einigen Fällen aber mit bis zu acht Hydroxy-Endgruppen.[1]
Gewinnung und Darstellung
Die Polyetherpolyole werden vor allem aus Ethylenoxid, Propylenoxid oder Tetrahydrofuran durch ringöffnende Polymerisation bzw. Copolymerisation hergestellt.[1]
Polyetherpolyole mit nur zwei Hydroxy-Endgruppen erhält man z.B. eine mit Wasser oder Ethylenglycol bzw. Propylenglycol initiierte Polymerisation der cyclischen Ether Ethylenoxid, Propylenoxid oder Tetrahydrofuran hergestellt.[2]
Polyole mit höheren Funktionalitäten erhält man durch Reaktion von Propylenoxid mit verschiedenen Verbindungen, und zwar mit den Funktionalitäten:[2]
- 3 mit Glycerin oder Trimethylolpropan,
- 4 mit Pentaerythrit, Ethylendiamin oder Phenolharzen,
- 5 mit Diethylentriamin,
- 6 mit Sorbit,
- 8 mit Saccharose.
Multifunktionell sind weiterhin auch die sogenannte „modifizierten Polyetherpolyole", bei denen die Hydroxygruppen enthaltenden Verbindungen auf Polymerteilchen aufgepfropft sind. Bei diesen unterscheidet man drei Haupttypen: 1) Polymer-Polyole aufz.B. Acrylnitril/Styrol-Copo1ymeren, 2) PHD-Polyole auf Polyharnstoff=Dispersionen, (Polyharnstoff)dispersionen) und 3) PIPA-Polyole auf Polyurethan-Dispersionen (Polyisocyanat=Polyaddition).[2]
Verwendung
Polyetherpolyole mit Funktionalitäten von drei bis acht und einer Molmasse von 400-1200 werden für harte Schaumstoffe, Werkstoffe und Überzüge verwendet. Polyetherpolyole mit Funktionalitäten von zwei bis drei und einer Molmasse von 1000-6500 werden hingegen bei der Produktion flexibler Polyurethan- u. Polyesterschaumstoffe und von Elastomeren eingesetzt.[2] Sie sind unter Namen wie Carbowax, Jeffox, Plurocol, Polyglycol, Polymeg, Terathane oder Vibrathane im Handel.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999. Thieme, ISBN 978-3-13-200051-3, S. 155 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d Hans-Georg Elias: Makromoleküle, Band 3. Wiley, 2009, S. 422 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).