Partitioned Data Set
Ein Partitioned Data Set (PDS), umgangssprachlich oft auch als Library bezeichnet, ist ein Dateisystem auf IBM-Großrechnern, das in einzelne Partitionen (Member genannt) eingeteilt ist. Jedes PDS besteht aus einem Verzeichnis (directory) und den einzelnen PDS-Membern und umfasst mindestens eine Spur (track).
Beim Anlegen eines PDS wird die Anzahl Directory-Blöcke angegeben.
Die Benennung erfolgt wie auch bei anderen Datasets. Durch Anhängen des Membernamens in Klammern kann direkt auf das Member zugegriffen werden.
Beispiel: 'TSO.MVS.CLIST(TEST)'
Dabei bezeichnet der letzte Qualifier vor der Klammer in der Regel den Typ der enthaltenen Member. Oft benutzt sind z.B.:
- CLIST - enthält ausführbare TSO-Befehle
- CNTL - enthält ausführbare Batch-Jobs (JCL)
- LOAD - enthält ausführbare Programme (Lademodule)
- TEXT - enthält Textdateien
- C - C-Quelltexte
- ASM - Assembler-Quelltexte
Beim Update eines Members wird dieses am Ende des PDS neu geschrieben, der Platz, den das Member vorher einnahm, kann vorerst nicht benutzt werden. Erst ein so genannter Compress' (IEBCOPY-Utility) schiebt die Member wieder zusammen und gibt den Platz frei.
Wenn das Directory voll ist, können keine weiteren Member im PDS gespeichert werden. Üblicherweise wird diese Situation mit Umkopieren und Rename gelöst. Es gibt aber auch ein Freewareprogramm zur Directory-Vergrößerung.
Seit MVS/XA gibt es auch das Partitioned Data Set Extended (PDSE). Hier werden die Daten in 4K - Blöcken verwaltet und der beim Löschen von Membern frei gewordene Platz kann ohne Compress sofort verwendet werden. Die Directorygröße ist völlig variabel. Die Einführung von PDSE verläuft sehr langsam, da bis vor Kurzem Integritätsprobleme bestanden.