Behrendt Pick
Behrendt Pick (* 21. Dezember 1861 in Posen; † 4. Mai 1940 in Berlin) war ein deutscher Numismatiker.
Leben
Behrendt Pick besuchte das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium seiner Heimatstadt und studierte ab 1880 an der Universität Berlin, wo er 1884 mit der Arbeit De senatus consultis Romanorum zum Dr. phil. promoviert wurde. Auf Rat seines Doktorvaters Theodor Mommsen wandte er sich vor allem der Numismatik zu. Er arbeitete einige Jahre als Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek. 1888 ging er an die Universität Zürich, wo er sich 1889 habilitierte und 1891 zum außerordentlichen Professor für römische Altertümer, Geschichte und Numismatik ernannt wurde. 1893 wechselte er an die Herzogliche Bibliothek Gotha, wo er mit der Leitung des Münzkabinetts betraut wurde (ab 1899 mit dem Titel „Direktor“). Ab dem 6. März 1896 lehrte er außerdem als außerordentlicher Professor antike Numismatik an der Universität Jena. 1903 bis 1905 ordnete und katalogisierte er auch das „Akademische Münzkabinett der Universität Jena“. 1911 ernannte ihn die Universität Jena zum Honorarprofessor; 1931 beendete Pick seine Lehrtätigkeit.
1934 wurde Pick im Rahmen der rassistischen nationalsozialistischen Judenverfolgung in den Ruhestand versetzt. Gemeinsam mit Gertrud Pick (geb. Sternberg), mit der er seit 1881 verheiratet war, ging er nach 41 Dienstjahren in Gotha nach Berlin, wo er 1940 starb. Zwei Jahre später nahm sich seine Frau aus Furcht vor den nationalsozialistischen Verfolgungen das Leben.[1]
Für seine Verdienste um die Numismatik erhielt Pick 1935 die Medaille der Royal Numismatic Society.
Schriften (Auswahl)
- De senatus consultis Romanorum. Pars prior. Berlin 1884, (Dissertation).
- Die antiken Münzen Nord-Griechenlands. Band 1: Die antiken Münzen von Dacien und Moesien.
- Halbband 1. Reimer, Berlin 1898, (Digitalisat).
- mit Kurt Regling: Halbband 2, Abtheilung 1: Die Münzen von Odessos und Tomis. Reimer, Berlin 1910.
- Die Münzkunde in der Altertumswissenschaft. Ein Vortrag. Perthes, Stuttgart u. a. 1922.
- Aufsätze zur Numismatik und Archäologie. Frommann, Jena 1931, (S. VII–XII: Schriftenverzeichnis).
Literatur
- Philipp Lederer: Geheimrat Prof. Dr. Behrendt Pick 1861–1940. In: Schweizerische Numismatische Rundschau. Bd. 28, 1941, S. 87–89.
- Wolfgang Steguweit, Ute Werneburg: Die römischen Münzen des Münzkabinetts Gotha. Zum Gedenken an Behrendt Pick (21. Dez. 1861 – 4. Mai 1940). Museen der Stadt, Gotha 1980.
- Traditionen. Brüche. Wandlungen. Die Universität Jena 1850–1995. Böhlau, Köln u. a. 2009, ISBN 978-3-412-20248-4, S. 343, 431.
Weblinks
- Literatur von und über Behrendt Pick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Behrendt Pick an der Universität Zürich (Wintersemester 1889 bis Sommersemester 1893)
- Erinnerung an Behrendt Pick im Gemeinschaftsprojekt TSURIKRUFN! vom Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute, 2021
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Mauny: „Behrendt Pick und die tempeltragenden Gottheiten“. In: Gemeinschaftsprojekt TSURIKRUFN! vom Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute, 2021. Abgerufen am 12. September 2021.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Pick, Behrendt |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Numismatiker |
| GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1861 |
| GEBURTSORT | Posen |
| STERBEDATUM | 4. Mai 1940 |
| STERBEORT | Berlin |
- Numismatiker
- Person (Universität Zürich)
- Hochschullehrer (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Museums in Jena
- Geheimer Hofrat
- Träger der Medaille der Royal Numismatic Society
- NS-Opfer
- Deutscher
- Geboren 1861
- Gestorben 1940
- Mann
- Bibliothekar (Berlin)
- Althistoriker
- Bibliothekar (Gotha)