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Essential Video Coding

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MPEG-5 Essential Video Coding (EVC) ist ein Standard zur Videokompression, der von der MPEG im April 2020 unter der Bezeichnung MPEG-5, Teil 1 festgelegt wurde.[1][2][3][4] Es soll beispielsweise bei der Übertragung von Video über 5G-Netze zum Einsatz kommen.[5] Der Standard besteht aus einem lizenzkostenfreien Basis-Profil und einzeln schaltbaren Verbesserungen.[6]

Konzept und Beteiligte

Das öffentlich zugängliche Anforderungsdokument skizziert einen Entwicklungsprozess, der sich gegen Patentbedrohungen zur Wehr setzt: Es werden zwei Sätze von Kodierungswerkzeugen definiert, nämlich Basis- und erweiterte Werkzeuge:

  • Die Basis ("Baseline Profile") besteht aus Werkzeugen, die vor mehr als 20 Jahren veröffentlicht wurden oder für die eine Erklärung vom Typ 1 vorliegt. Typ 1 oder Option 1 bedeutet in der ISO-Sprache lizenzkostenfrei.
  • 21[7] Werkzeuge im erweiterten Satz ("Main Profile") müssen eine zusätzliche Prüfung der Kompressionseffizienz bestehen und einzeln deaktiviert werden können. Bitstrom-umschaltbare Kodierwerkzeuge sind auch von Divideons XVC bekannt.

Jedes der 21 kostenpflichtigen Werkzeugen kann separat erworben und separat vergehandelt und separat ausgehandelt [[Lizenz#Lizenzverträge|Lizenzverträge] haben. [7] Jedes der 21 verschiedenen Codierwerkzeugen aus dem kostenpflichtigen Hauptprofil kann einzeln abgeschaltet und bei Bedarf durch ein entsprechendes kostenloses Basisprofiltool ersetzt werden. Diese Struktur macht es einfach, in Zukunft auf ein kleineres Set von Tools zurückzugreifen, wenn beispielsweise Lizenzierungskomplikationen um ein bestimmtes Codierwerkzeug herum auftreten, ohne die Kompatibilität mit bereits eingesetzten Decodern zu beeinträchtigen. [7]

Der Standard basiert auf Vorschlägen der Firmen Samsung, Huawei and Qualcomm. [8] Die beteiligten Firmen haben zugesagt, ihre Patentansprüche zu FRAND-Bedingungen anzubieten und innerhalb von 2 Jahren nach der Festlegung ihre Lizenzbedingungen zu veröffentlichen.[9]

Software

  • REVC Encoder/Decoder, der in der Programmiersprache RUST entwickelt wird.[10]
  • XEVE (the eXtra-fast Essential Video Encoder) bezeichnet sich selbst als schneller Open Source EVC-Encoder. Er ist in C99/C9X geschrieben und unterstützt sowohl das Baseline-Profil als auch Main-Profil von EVC. Die Lizenzierung erfolgt unter der 3-Klausel-BSD Lizenz.[11]

Siehe auch

Referenzen

  1. Adrian Pennington: NAB 2019: Five trends to watch. 3. April 2019, abgerufen am 12. März 2020 (englisch).
  2. MPEG 125 Meeting Report. 14. Februar 2019, abgerufen am 12. März 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. Diego Gibellino: Introducing MPEG-5. 6. März 2019, abgerufen am 12. März 2020 (englisch).
  4. CSI: MPEG-5 EVC gets final approval. Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  5. Yash Mishra: Huawei, Samsung, Qualcomm welcomes release of MPEG-5 Video Coding Standard. In: Huawei Central. 8. Mai 2020, abgerufen am 14. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. Essential Video Coding | MPEG. Abgerufen am 12. März 2020 (englisch).
  7. a b c Samuelsson Jonatan (Divideon) + Choi Kiho (Samsung) + Chen Jianle (Futurewei) Rusanovskyy Dmytro (Qualcomm): MPEG-5 Part 1: Essential Video Coding. In: ieeexplore.ieee.org. SMPTE, abgerufen am 26. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  8. Inside MPEG's Ambitious Plan to Launch 3 Video Codecs in 2020. 15. Oktober 2019, abgerufen am 6. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  9. Yash Mishra: Huawei, Samsung, Qualcomm welcomes release of MPEG-5 Video Coding Standard. In: Huawei Central. 8. Mai 2020, abgerufen am 14. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  10. Revcx/Revc Repository auf GitHub. REVCX, 27. Juli 2020, abgerufen am 31. Juli 2020.
  11. MPEG-5: Xeve Repository auf github. 14. Mai 2021, abgerufen am 14. Mai 2021.