Soester Programm (Zentrum)
Mit dem "Soester Programm" vom 28.10.1870 gab sich die Zentrumspartei auf einer Parteiversammlung in Soest ein Wahlprogramm, das maßgeblich für die weitere Entwciklung des politischen Katholizismus in Deutschland wurde.
Unter dem Motto "Für Wahrheit, Recht und Freiheit" wurden kirchenpolitische (Selbständigkeit der Kirche, Abwehr der "Entchristlichung" der Kirche) und sozialpolitische Forderungen erhoben. Der Forderungspunkt sechs, der die "Dezentralisation der Verwaltung auf Grundlage des Selbständigkeit der politischen Korporationen in Gemeinde, Kreis und Provinz" beinhaltete, richtete sich gegen die Exekutivmacht des mehrheitlich protestantischen Preußen, kann aber auch als ein früher politischer Ausdruck des christlich-konservativen Subsidiaritätsgedankens gelesen werden.