Comenius-Programm
Das Comenius-Programm ist ein 1995 eingerichtetes Programm der Europäischen Union mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Schulen aller Schulstufen und Schulformen innerhalb der Europäischen Union sowie die Mobilität von Schülern und Lehrern zu fördern. Es war bis 2005 Teil des EU-Programmes SOKRATES, seit 2005 Teil des EU-Programms für lebenslanges Lernen. Seit 2014 gehört es zu den Erasmus+ Bildungsprogrammen der EU.
Geschichte und Einzelprogramme
Mit dem Programm für lebenslanges Lernen fördert die Europäische Union von 2007 bis 2023 die europäische Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Das Programm deckt mit vier Einzelprogrammen alle Bildungsbereiche und Altersgruppen ab: COMENIUS für Schulbildung, Erasmus für Hochschulbildung, Leonardo da Vinci für Berufsbildung und Grundtvig für Erwachsenenbildung. Diese Programme werden zusammen mit anderen EU-Bildungsprogrammen seit 2014 im Programm Erasmus+ fortgeführt.
Namensgebung
Namensgeber ist der Pädagoge Johann Amos Comenius. Comenius fordert 1638 in seinem Werk „Große Didaktik. Die vollständige Kunst, alle Menschen alles zu lehren“ folgendes:
„Alles soll wo immer möglich den Sinnen vorgeführt werden, was sichtbar dem Gesicht, was hörbar dem Gehör, was riechbar dem Geruch, was fühlbar dem Tastsinn. Und wenn etwas durch verschiedene Sinne gleichzeitig aufgenommen werden kann, soll es den verschiedenen zugleich vorgesetzt werden. Und weil die Sinne die treusten Sachverwalter des Gedächtnisses sind, so wird diese Veranschaulichung der Dinge bewirken, daß jeder das, was er weiß, auch behält.“
Diese Ideen und Visionen von Comenius können erst gegenwärtig durch aktuelle digitale und multimediale Entwicklungen tatsächlich in die Bildungspraxis überführt werden.[1]
Teilnahme
Am Comenius-Programm konnten alle teilnehmen, die am Bildungsprozess von der Vorschule bis zum Ende des Sekundarbereichs II mitwirkten. Von 2014 bis 2020 hat Erasmus+ für den Bereich Schulbildung das Comenius-Programm ersetzt. Das Nachfolgeprogramm soll ab 2021 für sieben Jahre in Kraft treten. Gefördert werden Mobilitäten für Lehrkräfte (Fortbildungen im europäischen Ausland, Hospitationen und eigenes Unterrichten an Partnerschulen) und für Schülerinnen und Schülern (Einzel- wie Gruppenaustausche) sowie Partnerschaften zur Kooperation. Wer eine Förderung beantragen möchte oder Informationen benötigt, wendet sich in Deutschland an die Nationale Agentur für Erasmus+ Schulbildung (www.kmk-pad.org/erasmusplus) bei der Kultusministerkonferenz.
Weblinks
- [1]
- Website der Nationalen Agenturen für das EU-Programm für lebenslanges Lernen in Deutschland
- Website des Programms Lebenslanges Lernen der EU (englisch)