Harry Riebauer
Harry Riebauer (* 4. Juli 1921 in Reichenberg, Tschechoslowakei; † 8. November 1999 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Riebauer nahm 1945 bis 1947 privaten Schauspielunterricht bei Ulrich von der Trenck und erhielt 1947 ein Engagement am Theater von Zittau. 1949 wechselte er an das Maxim-Gorki-Theater in Berlin, 1950 trat er im Theater am Schiffbauerdamm auf. Von 1951 bis 1961 gehörte er zum Ensemble der Volksbühne Berlin, danach war er freiberuflicher Schauspieler.
Im DEFA-Film war der 1,94 Meter große Riebauer meist auf die Verkörperung von furchterregenden Nazi-Schergen festgelegt, so als SA-Mann in Das Beil von Wandsbek, SS-Mann in Stärker als die Nacht und Leutnant Meyer in Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse. In der amerikanischen Produktion Gesprengte Ketten spielte er den Aufseher eines Kriegsgefangenenlagers. In Die Geschichte vom kleinen Muck war er in einem Laufwettbewerb der scheinbar übermächtige Rivale des Titelhelden. Auch in den Edgar-Wallace-Filmen übernahm er vorwiegend Schurkenrollen, in Der Würger von Schloss Blackmoor stand er jedoch als Scotland-Yard-Inspektor auf der Seite des Gesetzes.
Seit den siebziger Jahren betätigte sich Riebauer als ehrenamtlicher Tierschutzinspektor der Stadt Berlin.
Filmografie
- 1950: Familie Benthin
- 1951: Die Sonnenbrucks
- 1951: Das Beil von Wandsbek
- 1951: Der Untertan
- 1952: Das verurteilte Dorf
- 1953: Die Geschichte vom kleinen Muck
- 1954: Stärker als die Nacht
- 1955: Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse
- 1956: Das Stacheltier: Der weiche Artur
- 1956: Der Hauptmann von Köln
- 1956: Das Stacheltier – Endstation Kanal
- 1959: Die Dame und der Blinde
- 1960: Trübe Wasser
- 1961: Gewissen in Aufruhr (TV)
- 1961: Das Kleid
- 1962: Gesprengte Ketten
- 1962: Golden Boy
- 1962: Jeder stirbt für sich allein
- 1963: Der Fall Rohrbach
- 1963: Jack und Jenny
- 1963: Der Würger von Schloss Blackmoor
- 1963: Der Henker von London
- 1964: Ein Frauenarzt klagt an
- 1964: Das Kriminalmuseum – Der stumme Kronzeuge
- 1964: Das Kriminalmuseum – Tödliches Schach
- 1964: Das siebente Opfer
- 1964: Samson und der Schatz der Inkas (Sansone e il tesoro degli Incas)
- 1965: Mädchen hinter Gittern
- 1965: Der Spleen des George Riley
- 1966: Der Mann, der sich Abel nannte
- 1966: Hafenpolizei – Juwelen nach Maß
- 1966: Rasputin
- 1966: Heiße Nächte (Soleil noir)
- 1967: Die blaue Hand
- 1967: Der Mönch mit der Peitsche
- 1968: Der Fall Tuchatschewskij
- 1968: Der Tod im roten Jaguar
- 1968: Der Mann mit dem Glasauge
- 1968: Rat mal, wer heut' bei uns schläft
- 1969: Die liebestollen Baronessen
- 1971: Die Tote aus der Themse
- 1972: Der Fall Opa
- 1982: Manni, der Libero – Einer von 2 Millionen
- 1985: Morenga
- 1990: Bei mir liegen Sie richtig
Theater
- 1951: Antonin Jaroslav Urban: Zehn zu Null (Sportfreund) – Regie: Bodo Schweykowski (Haus der Kultur der Sowjetunion (Neue Bühne Berlin))
- 1952: Miroslav Stehlik nach A. S. Makarenkow: Der Weg ins Leben – Regie: Werner Schulz-Wittan/Achim Hübner (Maxim-Gorki-Theater Berlin)
- 1956: Ulrich Becher: Feuerwasser (Joe) – Regie: Fritz Wisten (Volksbühne Berlin)
- 1956: Wsewolod Wischnewski: Die erste Reiterarmee (Weißer Offizier) – Regie: Kurt Jung-Alsen (Volksbühne Berlin)
- 1959: Slátan Dudow/Michael Tschesno-Hell: Der Hauptmann von Köln (Leutnant) – Regie: Otto Tausig (Volksbühne Berlin)
- 1960: Ludwig Thoma: Moral (Baron Schmettau) – Regie: Ernst Kahler (Volksbühne Berlin)
- 1961: Friedrich Wolf: Beaumarchais oder Die Geburt des Figaro (Höfling) – Regie: Rudi Kurz (Volksbühne Berlin)
Hörspiele
- 1954: Johannes R. Becher: Die Winterschlacht – Regie: Hedda Zinner (Rundfunk der DDR)
- 1955: Anna Seghers: Das siebte Kreuz – Regie: Hedda Zinner (Rundfunk der DDR)
- 1957: Wolfgang Schreyer: Das Attentat – Regie: Lothar Dutombé (Dokumentarhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1959: Rolf H. Czayka: Der Wolf von Benedetto – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1961: Anna und Friedrich Schlotterbeck: Modellfall Brettheim – Regie: Detlev Witte (Hörspieldokumentation – Rundfunk der DDR)
Weblinks
- Literatur von und über Harry Riebauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Harry Riebauer bei IMDb
- Harry Riebauer in der Deutschen Synchronkartei
- Harry Riebauer bei defa-sternstunden.de
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Riebauer, Harry |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
| GEBURTSDATUM | 4. Juli 1921 |
| GEBURTSORT | Reichenberg, Böhmen |
| STERBEDATUM | 8. November 1999 |
| STERBEORT | Berlin, Deutschland |