Short Ride in a Fast Machine
Short Ride in a Fast Machine (engl. Kurze Fahrt in einer schnellen Maschine) ist eine Komposition für großes Orchester von John Adams aus dem Jahr 1986. Adams gab dem Stück die Bezeichnung „Fanfare für Orchester“, die er im gleichen Jahr bereits seinem Stück Tromba Lontana gegeben hatte. Den Titel kommentierte er mit einer Frage: „Wissen Sie, wie es ist, wenn einen jemand einlädt, in einem tollen Sportwagen zu fahren, und man sich wünscht, man hätte abgelehnt?“ Das Werk gilt als Beispiel für Adams' post-minimalistischen Stil, wie er auch in anderen Werken wie Phrygian Gates, Shaker Loops und Nixon in China zum Einsatz kommt.[1]
Entstehung
Das Werk wurde von Michael Tilson Thomas für die Eröffnung des „Great Woods Festival“ 1986 in Auftrag gegeben und vom Pittsburgh Symphony Orchestra uraufgeführt. Adams gab an, bei der Komposition eine beängstigende Fahrt im italienischen Sportwagen eines Freundes verarbeitet zu haben.[2]
Besetzung

Die Besetzung sieht ein großes Sinfonieorchester vor:[2]
4 Flöten (3. und 4. Piccolo), 3 Oboen (3. Englisch Horn), 2 (ad libitum 4) Klarinetten in A und B, 4 Fagotte (4. Kontrafagott), 4 Hörner in F, 4 Trompeten in C, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk (3 Spieler: 3 Holzblöcke (hoch/mittel/tief), 2 große Trommel (1. mit Pedal, 2. mit Schlägel), kleine Trommel, hängendes Becken, Sizzle-Becken, große Tamtam, Tamburin, Triangel, Glockenspiel, Xylophon, Crotales), 2 auf „analoges Blech“ eingestellte Synthesizer (ad libitum), Streicher.
Von Lawrence Odom stammt ein Arrangement für Blasorchester aus dem Jahr 1995.
Aufbau
Charakteristisch ist der durchgehende Viertel-Rhythmus des Holzblocks im Fortissimo, der im ersten Takt Solo das Tempo vorgibt und das Orchester durch die ersten Teile des Stücks antreibt (die Tempobezeichnung lautet „delirando“ (‚fantasierend‘)) und ab dem zweiten Takt von einem durchlaufenden Achtel-Motiv in den Klarinetten und Synthesizern aufgenommen wird.[2] Besonders das Blech und die tiefen Streicher setzen dem unterschiedliche, sich verschiebende rhythmische Motive entgegen. Im letzten Teil schließen die Trompeten und Hörner das Stück mit der eigentlichen Fanfare ab.[2]
Je nach vom Dirigenten gewählten Tempo dauert eine Aufführung zwischen vier und fünf Minuten.
Rezeption

Short Ride in a Fast Machine ist eines von John Adams' bekanntesten Werken.
Michael Steinberg schrieb: „‚Short Ride in a Fast Machine‘ ist ein fröhlich ausgelassenes Stück, brillant für großes Orchester gesetzt. [Es] weist die üblichen minimalistischen Merkmale auf: Wiederholung, gleichmäßiger Takt und, was vielleicht am wichtigsten ist, eine harmonische Sprache mit Betonung auf Konsonanz, wie es sie in der westlichen Kunstmusik der letzten fünfhundert Jahre nicht gab.“[1]
Weblinks
- „Short Ride in a Fast Machine“ auf der Website des Komponisten
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael Steinberg: Short Ride in a Fast Machine. In: Thomas May (Hrsg.): The John Adams reader. Essential writings on an American composer. Amadeus, Pompton Plains, New Jersey 2006, ISBN 1-57467-132-4, S. 108.
- ↑ a b c d John Adams: Short Ride in a Fast Machine. In: Earbox/John Adams. 23. September 2009, abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).