Zum Inhalt springen

AsciiDoc

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. November 2019 um 17:56 Uhr durch Ahus1 (Diskussion | Beiträge) (Version aktualisiert, Maintainer ergänzt; https://github.com/asciidoctor/asciidoctor/releases - Dan Allan ist der "Project Lead" für Asciidoctor, vgl. https://github.com/mojavelinux). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
AsciiDoc (Auszeichnungssprache)
Dateiendung: .adoc, .asciidoc
Entwickelt von: Stuart Rackham
Erstveröffentlichung: 2002
Art: Vereinfachte Auszeichnungssprache
Erweitert von: Textdatei
Erweitert zu: Asciidoctor
asciidoc.org


Auszeichnungssprache für Text

asciidoc (Software)
Basisdaten

Hauptentwickler Stuart Rackham
Erscheinungsjahr 2002
Aktuelle Version 8.6.9
(9. November 2013)
Betriebssystem plattformunabhängig, unterstützt diverse Betriebssysteme
Programmier­sprache Python
Kategorie Dokumentwandler
Lizenz GPLv2 (freie Software)
asciidoc.org
asciidoctor (Software)
Basisdaten

Hauptentwickler Dan Allan
Erscheinungsjahr 2013
Aktuelle Version v2.0.10
(1. Juni 2019)
Betriebssystem plattformunabhängig, unterstützt diverse Betriebssysteme
Programmier­sprache Ruby
Kategorie Dokumentwandler
Lizenz MIT License
asciidoctor.org

AsciiDoc ist eine vereinfachte Auszeichnungssprache, die dazu dient, Texte in verschiedenen Dokumentenformaten zu veröffentlichen. AsciiDoc-Dateien können entweder nach HTML oder ins DocBook-Format konvertiert werden – und von dort dann ggf. weiter in viele andere Formate, z. B. PDF oder Manpage.

Das ursprüngliche Konvertierprogramm, asciidoc, ist in Python geschrieben und steht unter der freien GNU General Public License (GPL). Die zuletzt veröffentlichte Version ist aus dem Jahr 2013. Eine Neuimplementierung von AsciiDoc ist ‘Asciidoctor’, Version 0.1 wurde 2013 veröffentlicht. GitHub verwendet Asciidoctor, um AsciiDoc-Dokumente nach HTML zu wandeln.[1][2] Neben der Ruby-Variante ist Asciidoctor auch in Varianten für Java und JavaScript verfügbar.

Im Vergleich zu auf SGML oder XML basierenden Dokumentenformaten wie DocBook haben auf Plain text basierende „leichte“ Auszeichnungssprachen wie AsciiDoc den Vorteil, leicht erlernbar zu sein und auch unverarbeitet (als Quelltext) gut lesbar zu sein. Weitere „leichte“ Auszeichnungssprachen sind z. B. Markdown, reStructuredText, Textile, txt2tags, Almost Free Text (AFT), Almost Plain Text oder auch Wikitext. Der Nachteil von nicht auf XML basierenden Formaten ist natürlich, dass die vielen XML-verarbeitenden Programme und Standards (z. B. XSLT) nicht unmittelbar zu deren Weiterverarbeitung genutzt werden können. Dieser Nachteil lässt sich durch eine Konvertierung ins DocBook-Format ausgleichen und man kann anschließend XML-verarbeitende Programme zum Einsatz bringen.

Beispiel

Das folgende Beispiel zeigt einen in AsciiDoc geschriebenen Quelltext und eine HTML-Darstellung ähnlich der, wie sie ein AsciiDoc-Prozessor aus dem Quelltext erzeugt.

Die Encoding-Angabe in der ersten Zeile ist nur nötig, wenn das Dokument nicht in UTF-8 kodiert ist.


Eingabe
:encoding: iso-8859-1

= Meine Überschrift
K. Mustermann

https://wikipedia.org[Wikipedia] ist eine Online-Enzyklopädie,
verfügbar auf Englisch, Deutsch und in *vielen* anderen Sprachen.

== Software

Sie können 'paket' mit dem `make`-Kommando installieren:

 make install paket

== Hardware

Häufig genutzte Metalle sind:

* Eisen
* Kupfer
Ergebnis
Meine Überschrift

K. Mustermann

Wikipedia ist eine Online-Enzyklopädie, verfügbar auf Englisch, Deutsch und in vielen anderen Sprachen.

Software

Sie können paket mit dem make-Kommando installieren:

make install paket
Hardware

Häufig genutzte Metalle sind:

  • Eisen
  • Kupfer

Vergleich zu Wikitext

AsciiDoc ähnelt in mancher Hinsicht Wikitext, wie viele vereinfachte Auszeichnungssprachen.[3] Die Stärken der beiden Sprachen machen sich in den jeweiligen Einsatzgebieten bemerkbar, für die sie entwickelt wurden.

Wikitext wurde für die Darstellung von Webseiten entwickelt, speziell Wiki-Seiten. Beispielsweise macht Wikitext es den Autoren einfach, Verweise auf andere Wiki-Seiten darzustellen. Die Schreibweise für einen Verweis auf die Seite Beispiel ist zum Beispiel [[Beispiel]]. Original AsciiDoc besitzt für Verweise auf Wiki-Seiten keine eigene Schreibweise. Verweise müssen die volle URL angeben, zum Beispiel https://de.wikipedia.org/wiki/Beispiel[Beispiel].

AsciiDoc hingegen wurde für technische Dokumentation entwickelt, insbesondere im Bereich der Informatik. Beispielsweise ist es sehr einfach, im Fließtext Dateinamen oder Programmcode auszuzeichnen. Zum Beispiel ergibt `Beispiel` das Ergebnis Beispiel, während Wikitext für das Ergebnis Beispiel die Schreibweise <code>Beispiel</code> erfordert und für das Ergebnis Beispiel gar die Schreibweise <code style="border:0; background:#FFFFFF;">Beispiel</code>.

Ein weiterer Unterschied sind die Ausgabeformate. MediaWiki bietet ohne Weiteres nur Wandlung von Wikitext nach HTML, und beschränkt sich insofern auf die Darstellung von Web-Seiten. Die gängigen AsciiDoc-Implementierungen bieten neben HTML verschiedene weitere Ausgabeformate, neben den schon erwähnten PDF, DocBook und Manpage auch EPUB und LaTeX.[3] Dadurch bietet sich AsciiDoc auch für die Formatierung von Büchern und allgemein Dokumenten an, die auch außerhalb des Webs verbreitet und gelesen werden können sollen.

Einzelnachweise

  1. AsciiDoc, powered by Asciidoctor, returns to GitHub
  2. Dokumentation der Software-Bibliothek markup. Die Bibliothek entscheidet beim Anzeigen einer auf GitHub liegenden Datei (zum Beispiel README), welche Markup-Bibliothek verwendet wird, um den Inhalt nach HTML zu wandeln.
  3. a b Die Seite Lightweight markup language der englischen Wikipedia vergleicht viele Aspekte diverser Auszeichnungssprachen in Tabellenform.