Heinz Voderberg

Heinz Voderberg (* 1911; † 1945) war ein deutscher Mathematiker.
Voderberg studierte bei Karl Reinhardt in Greifswald. Ab 1936 absolvierte er sein Referendariat. 1938 wurde er eingezogen und war dann im Zweiten Weltkrieg Soldat. Nach einer Verwundung 1943 war er einige Monate in Jena, wo er mit Robert König über mathematische Geodäsie forschte. Danach war er wieder Soldat und fiel kurz vor Kriegsende als er und seine Einheit sich ergeben wollten (sein Tod ermöglichte es dem Rest seiner Einheit in Gefangeschaft zu gelangen). In seiner Zeit als Soldat schrieb er an seiner Dissertation, die er auf Postkarten an seine Frau schickte, die sie dann abtippte. Noch Anfang 1945 korrespondierte er mit Heinrich Heesch.
Voderberg ist bekannt dafür, dass er 1936 als erster spiralförmige Parkettierungen der Ebene fand. Er erzeugte sie mit einem neuneckigen Basisbaustein und löste dabei auch ein Problem, das sein Lehrer Reinhardt für unlösbar hielt (man finde zwei kongruente von Polyeder die ein Loch so umschließen, dass zwei dazu kongruente Polyeder genau hineinpassen).[1] Weitere spiralförmige Parkettierungen wurden in den 1970er Jahren von Branko Grünbaum und Geoffrey C. Shephard gefunden und 1980 von Doris Schattschneider und Marjorie Rice.
Seine Tochter Linda setzte das Werk ihres Vaters in ihrer Diplomarbeit fort.
Die Voderbergschen Doppelspiralen sind das Logo des Mathematischen Instituts der Universität Greifswald.
Schriften
- Zur Zerlegung der Umgebung eines ebenen Bereiches in kongruente, Jahresbericht Deutscher Mathematikerverein, Band 46, 1936, S. 229
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Reinhardt selbst löste eines der Probleme von David Hilbert (Teil des 18. Problems): man finde eine Parkettierung des Raumes mit Polyedern, die nicht Fundamentalbereiche von Bewegungsgruppen sind. Heesch fand später eine Lösung für das analoge ebene Problem.
Personendaten | |
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NAME | Voderberg, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 1911 |
STERBEDATUM | 1945 |