Zum Inhalt springen

Loss-of-Function-Mutation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juli 2006 um 16:09 Uhr durch 84.153.194.186 (Diskussion) (Orthographie und Ausdruck). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Eine Loss-of-function-Mutation (Funktionsverlustmutation) ist in der Genetik eine Genmutation, bei der das betroffene Gen funktionslos wird. Ist der Funktionsverlust vollständig, spricht man von einem Nullallel oder amorphen Allel. Bleibt ein Teil der Funktion erhalten, so wird es als hypomorphes Allel bezeichnet.

Der Begriff Loss-of-function bezeichnet die Folgen für den Organismus. Die Ursachen, die zu dieser Art der Mutation führen, können verschieden sein und werden durch diesen Begriff nicht erfasst. Siehe dazu auch Mutation.

Beispiele für Krankheiten, die durch Loss-of-function-Mutationen verursacht werden, sind Mukoviszidose oder die Sichelzellenanämie. In beiden Fällen wird durch Mutation das Gen für das jeweils zu bildende Protein so verändert, dass die Funktion des Eiweißes herabgesetzt wird. Bei der Sichelzellenanämie ist an der 6. Stelle des Gens für das Hämoglobin ein falsches Triplett vorhanden, was eine Instabilität im Hämoglobin hervorruft und seine Lebensdauer um 75% verkürzt. Es handelt sich also um ein hypomorphes Allel.

Loss-of-function-mutierte Gene werden rezessiv vererbt, da bei nur einem defekten Allel selbiges durch das zweite, intakte Allel ersetzt werden kann.