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Xanthodermin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel von Xanthodermin
Allgemeines
Name Xanthodermin
Andere Namen
  • N²-(4-Hydroxyphenyl)-L-glutamoyl-hydrazid
  • (2S)-2-Amino-5-[2-(4-hydroxyphenyl)hydrazino]-5-oxopentanoic acid (IUPAC)
Summenformel C11H15N4O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 99280-76-9
PubChem 15382848
Wikidata Q41742331
Eigenschaften
Molare Masse 253,25 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

190-192 °C [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+330
P: 260​‐​264​‐​284​‐​301​‐​310[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Xanthodermin (Smiles-Formel Oc1ccc(NNC(=O)CC[C@H](N)C(O)=O)cc1) ist ein Inhaltsstoff eines Pilzes mit dem sehr seltenen Strukturelement eines Phenylhydrazins [3], dessen Struktur erst 1985 aufgeklärt und durch Synthese bewiesen wurde .[1].

Vorkommen

Xanthodermin kommt im weit verbreiteten Karbol-Egerling, bzw. Karbol-Champignon, (Agaricus xanthoderma) neben Agaricon vor und ist auch für die Giftigkeit und antibiotische Wirkung [1] des Pilzes verantwortlich. Der Baustein 4-Hydroxy-phenylhydrazin und dessen Glucuronid sind Stoffwechselprodukte des ebenfalls toxischen und mutagenen Phenylhydrazins [4]. Von Xanthodermin selbst liegen Untersuchungen über seine cytotoxische Wirkung vor [5]. Es ist wesentlich wirksamer als das in Flechten vorkommende ortho-Isomere (IC50 = 1.6 μM auf B16 Zellen).

Eigenschaften

Xanthodermin ist autoxidabel. Aufgrund dieser Eigenschaft beruht die Gelbfärbung des Karbol-Champignons bei Verletzung der weißen Haut und beim Zubereiten. Es entstehen durch Dehydrierung ein tiefgelbes Mono-Hydrazon des 1,4-Benzochinons [1][3](siehe Reaktionsschema).

Autoxidation von Xanthodermin

Einzelnachweise

  1. a b c d Angew.Chem. 97, 1063 (1985), Hilbig, Sabine, , Andries, Thomas, Steglich, Wolfgang, Anke, Timm; Zur Chemie und antibiotischen Aktivität des Carbolegerlings (Agaricus xanthoderma); doi:10.1002/ange.19850971222; Chem. Abstr. 1986:106 184 .
  2. a b Für diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit noch keine verlässliche und zitierfähige Quelle gefunden. Es wurde eine Eigeneinstufung vorgenommen.
  3. a b Interlaken_1988; Schlunegger, Urs P.; Biologically Active Molecules. Some Chemical Phenomena of Mushrooms and Toadstools (Springer Verlag); ISBN 978-3-642-74582-9; [1];(ab Seite 4)
  4. [2]
  5. Bioorg.Med.Chem.Lett. 20, 4582 (2010);Roullier, Catherine; Chollet-Krugler, Marylene; van de Weghe, Pierre; Lohezic-Le Devehat, Francoise; Boustie, J; A novel aryl-hydrazide from the marine lichen Lichina pygmaea: Isolation, synthesis of derivatives, and cytotoxicity assays.;doi:10.1016/j.bmcl.2010.06.013; Chem.Abstr. 2010: 900 778.

{{SORTIERUNG:Xanthodermin}} [[Kategorie:Hydrazinderivat]] [[Kategorie:Phenylhydrazin]] [[Kategorie:Leucoform]] [[Kategorie:Hydrazon]] [[Kategorie:Pflanzenstoff]] [[Kategorie:Pilzgift]]