Unverpacktladen
Verpackungsfreier Supermarkt
In verpackungsfreien Supermärkten werden Lebensmittel und andere Produkte lose — also ohne Gebinde und somit verpackungsfrei — angeboten. Ziel ist es dadurch Lebensmittel- und Verpackungsmüll zu vermeiden. Besonders in westlichen Wirtschaftsländern zeichnet sich das verpackungsfreie Einkaufen klar als Trend ab und so eröffnen seit ca. 2010 immer mehr verpackungsfreie Läden.
1. Idee
Der Fokus von verpackungsfreien Supermärkten liegt auf dem Angebot von unverpackten Lebensmitteln und Produkten. Diese lassen sich in eigene, mitgebrachte Behälter in beliebiger Menge abfüllen. Meistens werden zusätzlich auch biologisch abbaubahre Verpackungen oder Mehrwegbehälter zum Kauf oder Pfandbehälter im Laden angeboten. Ziel ist es so zum einen der Überproduktion von Lebensmitteln entgegen zu wirken und zum anderen konsequent Verpackungs- und Plastikmüll zu vermeiden.
1.1 Wahrenaufbewahrung
Für die Aufbewahrung der Lebensmittel im Laden werden unterschiedliche Systeme genutzt. Mehle werden meist in verschließbaren Boxen oder Säcken angeboten, Gemüse und Obst in Holzkisten, frische Erzeugnisse in Kühltheken. Die Besonderheit liegt in den sogenannten Gravity-Bins, vertikal angebrachte Behälter, die das Entnehmen der Wahre in gewünschter Menge und unter Wahrung der Hygienevorschriften erlauben: Durch eine verschließbare Öffnung lässt sich das Produkt einfüllen und durch ein Portionier-Rad in gewünschter Menge unten in ein Gefäß abfüllen. Die im Handel erhältlichen Dispenser-Lösungen sind meist aus Kunststoff gefertigt. Einige verpackungsfreie Läden haben jedoch eigene Systeme aus Edelstahl, Holz und Glas entwickelt um auch hier auf Plastik verzichten zu können.
1.2 Funktion
Der Ablauf des Einkaufs erfolgt meist wie folgt: 1. Wiegen des leeren Gefäßes und notieren des Leerbetrages (entweder durch einen Sticker oder mit Folienstift auf den Behälter) 2. Abfüllen des Produktes in gewünschter Menge 3. Erneutes Wiegen des Behälters (eigenständig oder an der Kasse) 4. Der Differenzbetrag des Leergewichts wird vom Kg-Preis abgezogen.
1.3 Konzept
Das Konzept des verpackungsfreien Einkaufs zielt auf eine nachhaltige Entwicklung ab. Aus diesem Grund wird bei der Wahl des Sortiments meistens auch auf folgende Standards gesetzt: Biologisch, regional und seisonale Produkte. So können lokale Strukturen gestützt und lange Transportwege vermieden werden. Häufig schließt sich auch eine eigene Verwertungsküche, in der übrig gebliebene Lebensmittel verarbeitet werden, an den Laden an.