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Address Space Layout Randomization

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Address Space Layout Randomization (ASLR; deutsch etwa Zufallsgestaltung des Adressraum-Aufbaus, kurz Speicherverwürfelung oder Adressverwürfelung genannt) ist eine Technik, die die Ausnutzung von Sicherheitslücken in Computersystemen erschwert. Durch ASLR werden Adressbereiche den Programmen auf zufälliger Basis zugewiesen, wodurch das System praktisch nicht mehr deterministisch ist. Dies soll Angriffe durch Pufferüberlauf verhindern.

ASLR bezieht sich auf den EBP und Libraries sowie das Heap-, das Text-, das Data- und das BSS-Segment, wobei letztere nicht bei allen ASLR-Lösungen randomisiert werden.

Die ASLR-Technik fand erstmals in dem Betriebssystem OpenBSD Verwendung und wurde mit Erscheinen von Windows Vista auch von Microsoft eingeführt, außerdem wurde sie von Apple in Mac OS X Leopard eingeführt. Allerdings unterscheidet sich die Implementierung in Vista und Mac OS X Leopard voneinander. Während in Vista ASLR im gesamten System implementiert ist, wird bei Mac OS X Leopard nur die Bibliothek geschützt.[1] Mit der Einführung von Mac OS X Lion wurde ASLR komplett implementiert. Der offizielle Linux-Kernel bietet seit der Version 2.6.12 eine (unvollständige) ASLR-Implementierung, jedoch kann mit PaX oder Exec Shield eine weiterreichende Unterstützung verwendet werden. Seit Kernelversion 3.14 gibt es eine vollständige Implementierung von ASLR.[2]

Mobile Betriebssysteme

Mit iOS 4.3 findet die ASLR-Technik erstmals auch auf einem Betriebssystem für Mobilgeräte Anwendung. Die Implementierung in dem mobilen Webbrowser Safari sollte Anwendern Sicherheitsvorteile bringen, führte aber zunächst zu einer Sicherheitslücke. Dem Hacker Charlie Miller gelang es nur drei Tage nach Erscheinen der Firmware, diese über das ASLR-Einfallstor zu hacken.[3] Android in der Version 4.0 (Ice Cream Sandwich) enthält ebenfalls eine (unvollständige) ASLR-Implementierung.[4] Ab Version 4.1 (Jelly Bean) verfügt Android nun über eine vollständige Implementierung.[5]

Umgehung via Spraying

ASLR lässt sich durch sogenanntes Spraying umgehen. Dabei wird der Schadcode über hunderte Megabyte im Speicher dupliziert (großflächiges „Sprayen“). Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass trotzdem (irgendwann) ein Bibliotheksaufruf Schadcode ausführt.[6]

Einzelnachweise

  1. ASLR: Leopard versus Vista (Memento vom 22. Februar 2010 im Internet Archive)
  2. 1.7. Kernel address space randomization
  3. http://www.macnews.de/iphone/ios-4-3-sicherheitslucke-erfordert-update-158144
  4. Adressverwürfelung für Android 4. Abgerufen am 17. Juli 2012.
  5. Richtige Adressverwürfelung für Android. Abgerufen am 17. Juli 2012.
  6. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Die-Rueckkehr-der-Pufferueberlaeufe-194416.html