Disk Operating System
DOS, kurz für Disk Operating System, ist eine Klasse von Betriebssystemen für den Einsatz von Computern. Meist ist mit dem Begriff nur die Familie von MS-DOS und seinen mehr oder minder kompatiblen Clones gemeint. Richtigerweise wird mit DOS aber jedes Betriebssystem bezeichnet, dessen Hauptaufgabe die Verwaltung von magnetischen Speichermedien wie Disketten und Festplatten ist, während andere Funktionen des Rechners, wie z.B. Grafik, Sound, Druckerverwaltung, Netzwerkfunktionalität, Speicherverwaltung etc. nur rudimentär oder gar nicht vom Betriebssystem übernommen werden.
MS-DOS und Clones wurde ursprünglich v.a. auf Personal Computern eingesetzt, verlor jedoch für diese Anwendung inzwischen Weitgehend an Bedeutung. DOS-Systeme kommen zunehmend auch in Embedded Systemen zum Einsatz.
DOS-Varianten (MS-DOS und Clones)
- MS-DOS ist das meist verbreitete DOS-System für x86-Computer von Microsoft
- FreeDOS ist eine freie DOS-Variante, die unter der GNU-Lizenz verfügbar ist
- PC-DOS ist ein MS-DOS-Derivat von IBM, welches mit den entsprechenden MS-DOS-Versionen funktionsgleich ist
- DR-DOS, früher von Digital Research, wird nun von DeviceLogics für den Einsatz in Embedded Systemen vertrieben. Hieß zwischenzeitlich jeweils eine Zeitlang Novell DOS und Open DOS.
Entwicklung
Die grafische Bedienoberfläche Microsoft Windows setzte lange Zeit auf MS-DOS auf, bevor sie mit Windows NT einen eigenen Systemkern bekam.
Einige Betriebssysteme, wie OS/2 und Microsoft Windows NT (plus Nachfolger), enthalten DOS-Teilsysteme, die eine DOS-Unterstützung in das System integrieren. Für Linux gibt es Emulatoren wie dosemu und DOSBox (siehe Hauptartikel Dos-Emulator).
MS-DOS und kompatible Systeme gelten als veraltet und werden heute praktisch nur noch auf Altsystemen, für den Betrieb alter MS-DOS-Software oder in Nischenmärkten eingesetzt.
Der Begriff wird auch für die Betriebssysteme anderer Computer, wie z.B. AmigaDOS, Commodore DOS und Apple DOS verwendet.
In den 70er Jahren gab es auch auf den Rechnern HP 1000 von Hewlett-Packard ein Einzel-Benutzer-Betriebssystem namens DOS.
In den 60er Jahren wurde von IBM das /360-DOS ausgeliefert (als Nachfolger des TOS - Tape Operating System). Dieses DOS ist immer noch im Einsatz. (DOS VSE ESA)
Die am häufigsten genutzten MS-DOS Befehle
- copy
- kopiert Dateien
- exit
- beendet die aktuelle Instanz des Kommandointerpreters
- dir
- zeigt den Inhalt eines Ordners an
- mkdir (kurz md)
- legt ein neues Verzeichnis an
- del (kurz für delete)
- löscht Dateien
- cd
- wechselt in ein anderes Verzeichnis, z.B.:
cd .. : wechselt in das nächst höhere Verzeichnis
cd dos : wechselt in das Unterverzeichnis "dos" - type
- Datei auf dem Bildschirm anzeigen
- date
- Datum anzeigen und ändern
- time
- Zeit anzeigen und ändern
- cls
- 'ClearScreen' Löscht den Bildschriminhalt
Einige weitere MS-DOS-Programme
- attrib
- Dateieigenschaften anzeigen und ändern
- backup
- Sichert Dateien auf Datenträger
- chkdsk
- Ruft das Programm CheckDisk auf, welches die Festplatte nach Fehlern untersucht.
- choice
- Liest ein Zeichen von der Tastatur ein
- debug
- Rudimentärer Kommandozeilendebugger
- deltree
- Löscht ganze Verzeichnisse
- diskcopy
- Kopiert Datenträger
- doskey
- Vereinfacht wiederholte Eingabe von Befehlen
- edit
- Texteditor basierte jedoch zu Zeiten von MS-DOS noch auf QBasic
- extract
- Entpackt Archive im CAB-Format (z.B. die Dateien auf den Win9x Installations-CDs)
- find
- Dient zum Auffinden von Daten in Dateien
- fc
- vergleicht Dateien
- fdisk
- Kann Partitionen anlegen und Löschen
- format
- Formatiert Datenträger
- help
- Hilfe zu DOS
- keyb
- Tastaturtreiber
- label
- Benennt Datenträger um
- mem
- Zeigt die Speicherbelegung an
- mode
- Konfiguriert den Textmodus des Prompts
- more
- Dient zum seitenweisen Ausgeben von Daten
- restore
- Stellt gesicherte Dateien vom Datenträger wieder her.
- scandisk
- Überprüft Laufwerke auf logische und physische Fehler
- sort
- Sortiert die Eingabe
- start
- Startet Windowsprogramme unter DOS (Nur unter Windows ab 95 verfügbar)
- subst
- Verknüpft Ordner mit einem Laufwerksbuchstaben
- sys
- Kopiert die Systemdateien in das Stammverzeichnis eines Laufwerks und erstellt den Bootsektor
- type
- Zeigt den Inhalt von Dateien an
- xcopy
- Kopiert Verzeichnisbäume
Weblinks
- http://www.chemie.fu-berlin.de/lehre/edv/msdos-intro.html -- MS-DOS-Grundkurs
- http://home.t-online.de/home/0926161717-0002/dostipps.htm
- http://home.t-online.de/home/manfred.treutner/dos.htm -- Eine komplette Auflistung aller DOS-Befehle mit Erklärungen
- http://www.drdos.com/ -- die DR-DOS-Homepage
- http://www.freedos.org/ -- die FreeDOS-Homepage
- http://www.linux-magazin.de/Artikel/ausgabe/1997/05/Dosemu/dosemu.html.
- http://dosbox.sourceforge.net DOSBox homepage