Scriptkiddie
Ein Scriptkiddie (von „script“ und „kid“, manchmal auch als Skiddie oder Scriddie abgekürzt) ist ein Stereotyp, das sich alltagssprachlich auf Personen aus dem Bereich der Computersicherheit bezieht. Der Begriff beschreibt vornehmlich jugendliche Computernutzer, die trotz mangelnder Grundlagenkenntnisse versuchen, in fremde Computersysteme einzudringen oder sonstigen Schaden anzurichten. Erfolgreiche Versuche sind dabei der Anwendung gebrauchsfertiger Lösungen geschuldet, also der Nutzung vorgefertigter Automatismen oder schriftlicher Anleitungen. Die Bezeichnung „Scriptkiddie“ hat Anklänge von unreifem Verhalten und Vandalismus und wird oft abwertend verwendet.
Daneben besteht eine weitere Verwendung im Bereich der Computerprogrammierung. Dort nimmt das Wort Bezug auf eine Person, die fremden Quellcode für eigene Projekte zusammenkopiert, um deren Effekte zu nutzen, ohne jedoch den Code zu verstehen.[1]
Herleitung
Ein Skript ist eine Textdatei, die eine Folge von Befehlen enthält, die ein Computer selbstständig ausführen kann. Wenn der Computer angewiesen wird, ein solches Skript abzuarbeiten, führt dies zum Aufruf verschiedener Programme gemäß einem Ablaufplan, der darin beschrieben ist.
Das Scriptkiddie ist also ein Sinnbild für einen Jugendlichen, der lediglich mit Hilfe von vorgefertigten Skripten über ein Netzwerk in fremde Computer einbricht oder diesem durch absichtlich verbreitete Viren, Würmer oder Trojaner Schaden zufügt, ohne nachhaltige Kenntnisse aus dem Bereich der Computersicherheit zu haben. Dazu gehört das Klischee, dass es aus der Motivation heraus geschieht, anderen zu imponieren.
Abgrenzung
Ein Scriptkiddie ist abzugrenzen von einem Hacker:[2] Ein Hacker besitzt tiefe Grundlagenkenntnis,[3] ein Scriptkiddie nicht. Innerhalb des Boulevardjournalismus und der Politik werden beide Ausdrücke gewöhnlich nicht unterschieden.[4]
Siehe auch
Literatur
- script kiddies. In: Eric S. Raymond (Hrsg): The New Hacker's Dictionary. 3. edition. MIT Press, Cambridge MA 1996, ISBN 0-262-68092-0.
Weblinks
- The Kids are out to play Artikel in Telepolis