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Autonome Region Kurdistan

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Herêmî Kurdistan (kurd.)
هه‌رێمی کوردستان (kurd.)
Autonome Region Kurdistan



Flagge
    Wappen
Amtssprachen Kurdische Sprachen (Sorani und Kurmandschi)
und Arabisch
Hauptstadt Arbil
Regierungssystem parlamentarische Demokratie
Präsident Masud Barzani
Regierungschef Nechirvan Idris Barzani
Fläche 40.643 km² (inkl. umstrittener Gebiete: 78.736 km²)[1]
Bevölkerung 5.332.600[2]
Bevölkerungsdichte 115,4 Einw./km²
Bevölkerungsentwicklung   +2,6 % (2014)[3]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • BIP/Einw. (nominal)
(2011)[4]
  • 23,6 Mrd. USD
  • 4,452 USD
Human Development Index   0,642 (120.)[5]
Währung Irakischer Dinar
(1991 bis 2003 Schweizer Dinar)
Autonomie
  • 11. März 1970: Teilautonomie
  • Oktober 1991: De facto Autonomie
  • 4. Juli 1992: Gründung der Regionalregierung
  • 30. Januar 2005: Anerkennung in der irakischen Verfassung
Nationalhymne Ey Reqîb
Datei:National Anthem Of Kurdistan (Ey Reqip).ogg
Nationalfeiertag 20. März bzw.21. März (Newroz)
Zeitzone UTC+3
Internet-TLD .krd
Telefonvorwahl +964
Lage der Region Kurdistan

Die Autonome Region Kurdistan (kurdisch هه‌رێمی کوردستان Herêmî Kurdistan, oft auch Başûrê Kurdistanê; arabisch إقليم كردستان العراق Iqlīm Kurdistān al-ʿIrāq) im Norden des Irak ist dessen einzige parlamentarisch-demokratische autonome Region. Die Hauptstadt und größte Stadt Kurdistans ist Arbil. Das kurdische Gebiet wurde 1970 nach dem Märzmanifest zwischen dem damaligen Vizepräsidenten des Irak Saddam Hussein und den Vertretern der kurdischen Parteien unter der Führung Molla Mustafa Barzanis als Kurdische Autonome Region gegründet. Im Jahr 2005 erfolgte die Umbenennung in Autonome Region Kurdistan.

Die Autonome Region Kurdistan führt eine eigene Regierung mit Parlament und hat neben eigenen Streitkräften, den Peschmerga, eine eigene Flagge, Verfassung und Hymne.

Name

Die Region Kurdistan ist unter vielen Bezeichnungen bekannt. Der Name der Region lautet gemäß der irakischen Verfassung Region Kurdistan (kurdisch: هه‌رێمى كوردستان Herêmî Kurdistan).[6] Der ausführliche Name lautet Region Kurdistan Irak (kurdisch: هه‌رێمی کوردستانی عێراق Herêmî Kurdistanî Êraq; arabisch: إقليم كردستان العراق / Iqlīm Kurdistān al-ʿIrāq). Die Regionalverwaltung gebraucht auch den Ausdruck Kurdistan-Irak. Vor 2005 hieß sie Kurdische Autonome Region.

Ein von einigen kurdischen Aktivisten verwendeter Ausdruck ist Südkurdistan (kurdisch: باشووری کوردستان / ‚Başûrî Kurdistan‘), der aber alle kurdisch besiedelten Gebiete im Irak bezeichnet, teilweise aber auch nur die südlich der Autonomen Region gelegenen kurdischen Gebiete.

Die kurdische Regionalverwaltung, die manchmal als Synonym für die Region benutzt wird, heißt auf kurdisch Hikûmetî Herêmî Kurdistan (kurdisch: حكومه‌تى هه‌رێمى كوردستان), auf Englisch heißt sie Kurdistan Regional Government.

Geographie

Dukansee in der Nähe der Stadt Sulaimaniyya
Der Große Zab im Gouvernement Arbil
Shanidar-Höhle
Schlucht in Rawanduz

Lage

Das Gebiet der autonomen Region Kurdistan liegt im Norden des Iraks und grenzt an drei Staaten: im Westen an Syrien, im Norden an die Türkei und im Osten an den Iran. Die nördlichste Stadt der Region ist Zaxo, die östlichste und gleichzeitig südlichste Halabdscha und die westlichste Dohuk.

Größe der Region

Das Autonomieabkommen vom 11. März 1970 sah eine Region von etwa 37.000 km² vor, die die Provinzen Arbil, Dohuk und As-Sulaimaniyya umfasste. Die heutige Größe der autonomen Region liegt bei etwa 40.000 km². Tatsächlich aber sind etwa 78.000 km² unter kurdischer Kontrolle.

Umstrittene Gebiete

Mit der Regionalverfassung fordert die Regierung wie in Artikel 2 folgende Gebiete:

  • Provinz Ninawa: Distrikte Akre, Ninive-Ebene, Sindschar und Teile der Tal Afar und Al-Ba’adsch Distrikte
  • Provinz Arbil: Distrikt Makhmur
  • Provinz Kirkuk (in den Provinzgrenzen von 1968)
  • Provinz Diyala: Distrikte Chanaqin und Baladruz
  • Provinz al-Wasit: Distrikt Badra

Teile der geforderten Gebiete werden von der kurdischen Regionalregierung seit dem zweiten Irakkrieg besetzt (Karte). Die Forderungen der Kurden, umstrittene Gebiete ebenfalls der autonomen Region einzugliedern, wurden von der Zentralregierung bislang abgewiesen. Dieser Prozess sollte durch ein im Artikel 140 der irakischen Verfassung festgelegtes Referendum Ende 2007 abgeschlossen sein, doch wurde die Abstimmung bis auf weiteres vertagt.

Landschaften

Die Region Kurdistan ist ein Gebirgsland. Im Nordosten befindet sich das Zāgros-Gebirge, mit dem Berg Cheekha Dar (3.611 m), dem höchsten Punkt des Irak. Viele Flüsse fließen durch die Berge, überwiegend vom Nord nach Süd und teilweise auch vom Ost nach West. Die wichtigsten Flüsse sind der Große Zab wie auch der Kleine Zab. Der Große Zab entspringt in der südöstlichen Türkei, fließt durch die autonome Region und mündet in den Tigris. Am Großen Zab liegt in 745 m Höhe die Shanidar-Höhle, die durch amerikanische Ausgrabungen von Neandertaler-Überresten internationales Ansehen erlangte. Der Kleine Zab entspringt im nordwestlichen Iran und mündet ebenfalls in den Tigris. In der Nähe der kurdischen Stadt Ranya befindet sich der Dukandamm mit dem Dukansee, dem größten See der autonomen Region Kurdistans.

Klima

In der Kurdistan Region herrscht ein semiarides Klima. Die Sommer sind niederschlagslos und heiß, bis auf die Gebirgsregionen. Dort ist es aufgrund der Vegetation und den Flüssen kühl und teilweise auch regenreich. In den Monaten Juni bis September erreichen die Temperaturen durchschnittlich 39 °C bis 44 °C, wobei an vereinzelten Tagen auch Werte von annähernd 50 °C erreicht werden. Die Winter sind insgesamt mild, mit Temperaturtiefen von 2 °C bis 7 °C und Temperaturhöhen von 7 °C bis 13 °C. In den Gebirgsregionen hingegen herrscht kaltes und regenreiches Klima. Im Frühling blüht die Fauna der gesamten Region auf. Der März weist durchschnittliche Temperaturen zwischen 13 °C und 18 °C auf. Im darauf folgenden Monat steigen die Temperaturwerte drastisch, mit Durchschnittswerten von 27 °C bis 32 °C. Der Herbst hat vergleichbare Temperaturen wie der Frühling von durchschnittlich 24 °C bis 29 °C. Er ist allerdings von starken Niederschlägen geprägt, die auch den mittleren jährlichen Wert von 375–724 mm erklären.[7]

Bevölkerung

Laut dem Statistikamt der autonomen Region Kurdistan lag die Gesamteinwohnerzahl im Jahr 2014 bei 5,3 Millionen Menschen. Die Bevölkerung der Region ist relativ jung. Etwa 36 % der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre alt und 60 % zwischen 15 und 64 Jahren. Schätzungsweise ein Drittel der 15 bis 64 Jahre alten Einwohner wiederum ist nicht älter als 24 Jahre. Nur 4 % der Bevölkerung ist 65 Jahre alt oder älter.[8]

Autonome Region Kurdistan (Autonome Region Kurdistan)
Autonome Region Kurdistan (Autonome Region Kurdistan)
Sulaimaniyya
Koi Sanjaq
Arbil
Zaxo
Duhok
Halabdscha
Ranya
Rawanduz
Schaqlawa
Städte der Region


Arbil

Sulaimaniyya

Stadt Einwohner Gouvernement


Zaxo

Duhok

1 Arbil 1.400.000 Arbil
2 Sulaimaniyya 807.614 as-Sulaimaniyya
3 Duhok 500.000 Dahuk
4 Zaxo 350.000 Dahuk
5 Schaqlawa 124.628 Arbil
6 Rawanduz 102.399 Arbil
7 Ranya 61.300 as-Sulaimaniyya
8 Halabdscha 57.000 as-Sulaimaniyya
9 Semile 50.000 Dahuk
10 Koi Sanjaq 44.987 Arbil

Sprachen

Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Kurden. Araber sind vereinzelt vertreten, ebenso Turkmenen und Assyrer. Das kurdische Sorani und Kurmandschi sind die Amtssprachen und gleichzeitig die Sprachen, die in der Bevölkerung am meisten verwendet werden. Arabisch ist vereinzelt auch vertreten. Die Regionalverfassung garantiert den Minderheiten einen freien Gebrauch ihrer Muttersprache.

Religion

Die Mehrheit der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Daneben gibt es Minderheiten, die größtenteils von Jesiden, Juden, Christen und Aleviten vertreten werden. Diese Minderheiten können ihre Religion frei ausleben, was im restlichen Irak überwiegend nicht der Fall ist. Zahlreiche Anschläge auf Kirchen und kirchliche Einrichtungen außerhalb des Kurdengebiets sorgten für eine Flucht der christlichen Minderheiten in die autonome Region.[9] Die Jesiden, deren Hauptsiedlungsgebiet sich in Sindschar befindet, flüchteten aufgrund der Irakkrise 2014 ebenfalls in die Kurdistan Region.[10]

Geschichte

2003 beteiligten sich die Kurden am Irakkrieg und konnten so ihren Einfluss und damit die Region vergrößern. Heute gehören auch Teile der Gouvernements Diyala, Kirkuk und Ninawa in diese Region.

Etwa dieselben Gebiete waren einst bei der Bildung der autonomen Region aus den drei kurdischen Provinzen ausgegliedert und den Nachbarprovinzen zugeschlagen worden, auch Sinjar sowie das Gebiet zwischen Akrê und Mosul sowie das Gebiet zwischen Maidan und Badra lagen ursprünglich außerhalb der autonomen Region. Im Gegenzug waren Kifri, Dschamdschamāl und Kalar von at-Tamim abgetrennt und 1974 zu Silêmanî geschlagen worden, Tuz Khurmatu kam zu Salah-ad-Din (Tikrit). Die Provinz Kirkuk erhielt somit vorübergehend eine arabisch-turkmenisch-assyrische Mehrheit, verstärkt durch vom irakischen Regime forcierte Neuansiedlungen.

Teilautonomie ab 1970/74

Nach dem Autonomieabkommen vom 11. März 1970 sollten fünf Minister der Regierung in Bagdad Kurden sein, einer von ihnen war zunächst Barzanis ältester Sohn Ubaidullah. Die Vereidigung des Kurden Taha Muhi ad-Din Maʿruf als einstiger Vizepräsident des Irak folgte 1974 der Nominierung der Ahmed/Talabani-Fraktion, nachdem Mustafa Barzani abgelehnt hatte. Ein kurdischer Legislativrat (Parlament) und ein kurdischer Exekutivrat (Regierung) in Arbil sollten die Kontrolle über diese Region haben. In Wirklichkeit war das Parlament und damit die Region unter der Kontrolle Bagdads. Es sollte auch eine kurdische Akademie der Wissenschaften gegründet werden und die Gesundheitsversorgung und das Erziehungswesen auf die entlegensten Flecken, die unter den vorherigen Kämpfen gelitten hatten, ausgeweitet werden. Seit 1958 definierte sich der Irak als Staat zweier Nationen – Araber und Kurden – und symbolisierte das mit zwei Schwertern. (Dieses Wappen wurde allerdings 1965 wieder durch den Adler Saladins ersetzt. Dennoch hielten sich die zwei Schwerter in Militäremblemen und waren auch als gigantisches Monument in Bagdad aufgestellt worden. Pläne, das alte Wappen wiedereinzuführen, wurden bisher nicht verwirklicht.) Der Irak war seitdem das einzige Land, in dem Kurden ihre Sprache auch als Amtssprache verwenden durften – freilich nur innerhalb der drei autonomen Provinzen.

Bis 1975 und während des Irakisch-Iranischen Krieges 1980 bis 1988 stand der Großteil der drei Provinzen nicht unter Kontrolle der Regierung, faktisch nur in den großen und Provinzhauptstädten hielten sich irakische Garnisonen.

Aut. Reg. Kurdistan (Kontrollbereich nicht aktuell!)

Vorsitzende des Exekutivrates

Vorsitzende des Legislativrates

Autonomie ab 1991

Nach dem zweiten Golfkrieg 1991 und der Errichtung der nördlichen Flugverbotszone hatte Bagdad erneut keine Kontrolle mehr über die kurdische Region einschließlich der Städte. Die im Waffenstillstandsabkommen von 1991 vorgesehene symbolische Stationierung kleiner Einheiten leichtbewaffneter irakischer Polizisten kam wegen Widerstandes seitens der Kurden und der USA nicht zustande.

Am 19. Mai 1992 wurde das Parlament neu gewählt. Das Ergebnis führte zu fast gleichen Sitzverteilung zwischen der PUK und der KDP (PUK 51 Sitze und KDP 49). Daneben bekam die „Demokratische Bewegung“ der Assyrer 4 Sitze und die „Christliche Einheit“ 1 Sitz. Das Parlament konnte so nicht agieren, da die KDP und die PUK gegeneinander arbeiteten. Am 4. Oktober 1992 deklariert das Parlament den „Föderalen Teilstaat Kurdistan“.

Die Rivalität der KDP und PUK über die Verteilung der Einnahmen aus dem Grenzhandel führte 1994 zu einem bewaffneten Konflikt zwischen beiden, der sogar soweit ging, dass die KDP Saddam Hussein um Hilfe bat, um ihren Gegner, die PUK, aus Arbil zu vertreiben. Das tat Saddam Hussein 1996 auch. Der Konflikt endete erst mit dem Abkommen von Washington im September 1998.

Seit dem Sturz der Baath-Partei

US-Präsident George W. Bush und Masud Barzani, Präsident der Autonomen Region Kurdistans im Weißen Haus im Jahr 2005.

In der neuen Verfassung des Irak wurde der Status der Region anerkannt und ihr volle Souveränität zugesichert. Der Status und die endgültige Größe der autonomen Region sollen in den nächsten Jahren geklärt werden. Am 30. Januar 2005 fanden auch Wahlen zum neuen kurdischen Parlament statt. Dabei sollten die beiden getrennten Regierungen wieder vereint werden. Vor den Wahlen wurden von den 111 Sitzen 42 der PUK und 42 der KDP gegeben.

Am 13. Juni 2005 wurde nach monatelangen Verhandlungen über die Art und Besetzung des Präsidentenamtes das Parlament in Arbil zusammengerufen und Masud Barzani zum Präsidenten der Region gewählt. Ministerpräsident wurde sein Neffe Nêçîrvan Idrîs Barzanî.

Das Parlament hat weitgehende Rechte. So darf kein Soldat der irakischen Armee ohne Erlaubnis in die kurdischen Gebiete. Die Mannschaftsstärke der Armee der Kurden, der Peschmerga, wird auf 110.000 beziffert.[11] Sie hingegen darf im Gegenzug auch im übrigen Irak operieren, wo sie zum Beispiel in Mossul und Kirkuk die US-Truppen unterstützt.

Am 21. Januar 2006 konnten sich die beiden großen Parteien endlich über die Zusammenlegung der beiden Regierungen in Hewlêr und Silêmanî einigen. Dabei wurde Barzani als Präsident und sein Neffe Nêçîrvan Barzani als Ministerpräsident bestätigt. Die Ministerien wurden unter den Parteien aufgeteilt. Interessant ist, dass es einen Minister für die Pesmerga gibt und einen Minister für auswärtige Angelegenheiten. Am 7. Mai 2006 trat zum ersten Mal das wiedervereinigte Parlament in Hewlêr zusammen.

Im August 2006 verkündete Barzani in einem Dekret, dass in der gesamten Region an öffentlichen Gebäuden nur die kurdische Fahne gehisst werden soll. Seiner Meinung nach repräsentierte die derzeitige irakische Fahne eine Vergangenheit voller Gewalt, Krieg und Tod für die Kurden. Dieses Dekret führte zu einem „Fahnenstreit“, der viele davon überzeugt, dass die Kurden keine Föderation sondern einen eigenen Staat wollen. Doch mit der Zustimmung des irakischen Parlamentes für eine Interimsflagge für den Irak, ließ Barzani verkünden, dass von nun auch zusätzlich zur kurdischen auch die irakische Flagge an allen offiziellen Gebäuden gehisst werden wird. Ein Grund für die Annahme der Interimsflagge war die Tatsache, dass der Gipfel der Arabischen Liga Anfang 2008 in Erbil tagen sollte und daher ein Flaggenstreit nicht wünschenswert war.

Verhältnis zur Türkei

Der Nordirak ist seit dem zweiten Golfkrieg 1991 ein Rückzugsgebiet der PKK. Die Türkei besteht seit Jahren darauf, dass die Verantwortlichen vor Ort die PKK bekämpfen sollen. Die USA und die kurdische Regierung kamen dem nicht nach. Nachdem das türkische Parlament in einer Resolution im Oktober 2007 dem Militär freie Hand gab, wurden PKK-Stellungen im Dezember 2007 mehrmals mit Flugzeugen und Kanonen bombardiert. Dieser Konflikt schadet den Beziehungen zwischen der Türkei und der Regionalregierung und könnte unter Umständen eskalieren.

Seit 2013 hat sich die Lage weitestgehend verbessert. Die kurdischen PKK-Kämpfer in der Türkei zogen sich im selbem Jahr in den Nordirak zurück. Die Friedensverhandlungen zwischen der PKK und Türkei dauern immer noch an.

Auch die wirtschaftlichen Beziehungen haben sich derweil enorm verbessert. Viele Waren werden nun aus der Türkei in die Region exportiert. Im Gegenzug wird Erdöl über die im Jahre 2013 gebaute Öl-Pipeline in die Türkei gepumpt.

Neuere Entwicklungen

In Erbil versuchten am 25. Februar 2011 2000 Menschen eine Protestaktion gegen die Regionalregierung durchzuführen. Viele Menschen wurden dabei festgenommen. Mesud Barzani kündigte daraufhin Reformen an.[12] Am 17. Februar 2011 brachen zunächst in Sulaimaniyya Proteste aus, die überwiegend von Jugendlichen getragen wurden. Anlass war eine Brandstiftung im Büro der Partei Gorran in Erbil.[13] Überwiegend junge Leute protestierten gegen die Korruption der beiden herrschenden Parteien, fehlende öffentliche Versorgung und die fehlende freie Berichterstattung der Journalisten. Das Hauptquartier der KDP wurde mit Steinen beworfen, anschließend wurden 3 junge Männer von den Sicherheitskräften durch Schüsse getötet. Die Unruhen weiteten sich auf andere Städte aus und hielten über mehrere Wochen an. In Erbil und Dohuk wurden alle Demonstrationen verboten. Insgesamt wurden 10 Demonstranten im Verlauf der Proteste getötet und etwa 500 verwundet.[14]

Irakkrise 2014

Peschmerga bei der Einnahme Kirkuks im Juni 2014

Durch den Vormarsch der Organisation Islamischer Staat und dem Ausbruch der Irakkrise 2014 konnten die Kurden viele der von ihnen beanspruchten Gebiete einnehmen. Dies wurde durch den Rückzug der irakischen Armee möglich. So kam die ölreiche Stadt Kirkuk im Juli 2014 unter kurdische Kontrolle.[15] Der Streit zwischen Arbil und Bagdad über nicht umgesetzte Volkszählungen, Referenden und Probleme mit den Ölverkäufen verschärfte sich dadurch. Masud Barzani gab die Ausarbeitung eines Referendums über die Unabhängigkeit der kurdischen Region in Auftrag.[16] Dadurch erhöhte sich der Druck auf Premierminister Maliki.

Durch ihre jahrelange Kriegserfahrung gelten die Peschmerga im Krieg gegen den IS als zuverlässige Verbündete. Sie kämpfen sowohl im irakischen Teil Kurdistans als auch im syrischen, vor allem in der stark umkämpften Stadt Kobanî.[17]

Mitte Dezember startete die kurdische Armee die bisher größte Bodenoffensive des Nahen Osten gegen den IS. Hierbei wurden vor allem die Regionen um das Sindschar Gebirge befreit, darunter auch, die für die kurdische Religionsminderheit der Jesiden so wichtige Stadt, Şengal.[18][19]

Politik

Verfassung

Im Rahmen der neuen irakischen Verfassung verabschiedete das Regionalparlament den Entwurf einer Regionalverfassung. Die Verfassung fordert das Selbstbestimmungsrecht der Kurden, wie es im Vertrag von Sèvres und im 14-Punkte-Programm von Woodrow Wilson festgeschrieben worden ist. Die Verfassung unterstreicht auch, dass die Region (das osmanische Vilayet Mossul) ohne Einverständnis der Bevölkerung an den Irak angeschlossen wurde. Der Entwurf umfasst 160 Artikel, deren wichtigste die folgenden sind:

  • Art. 1: Die Kurdistan Region als Teil der Bundesrepublik Irak, wird ein mehrparteiliches, demokratisches, parlamentarisches und republikanisches politisches System besitzen.
  • Art. 2: Die Kurdistan Region umfasst in den Grenzen von vor 1970 die Provinzen Sulaimaniyya, Arbil, At’Tamim und Dohuk und die Distrikte Akrê, Şeyhan, Sincar aus der Provinz Ninava und die Distrikte Chanaqin und Mandali der Provinz Diyala und den Distrikt Badra aus der Provinz Al-Wasit.
  • Art. 3: Die Souveränität liegt beim Volk und wird durch sie legitimiert.
  • Art. 4: Die Bevölkerung der Region besteht aus Kurden und den Minderheiten (Turkmenen, Assyrern und Arabern) und die Verfassung erkennt ihre Rechte an.
  • Art. 5: Arbil ist die Hauptstadt der Region.
  • Art. 6: Zusätzlich zu der Fahne der Bundesrepublik Irak wird die Region eine eigene Fahne besitzen.
  • Art. 7: Die Amtssprache ist Kurdisch.
  • Art. 41: Bevor der Ministerpräsident sein Amt antritt, muss er folgenden Eid leisten: Ich schwöre bei Gott, dass ich die Rechte und Interessen des Volkes schützen, die Verfassungen der Bundesrepublik Irak und der Region beachten und mein Amt rechtschaffen, objektiv und ernsthaft führen werde.
  • Art. 75: Ohne Einverständnis des kurdischen Parlamentes, kann die Verfassung des Irak nicht geändert werden. Bei Zuwiderhandlungen wird das Volk der Kurdistan Region von ihrem Recht auf Selbstbestimmung Gebrauch machen.

Wahlergebnisse

Außenbeziehungen

Beziehung zur Türkei

Die Beziehung der irakischen Kurden zur Türkei mit ihrem signifikanten kurdischen Bevölkerungsanteil war stets ambivalent. Die Türkei fürchtete, dass jeder Fortschritt der Kurden im Irak Forderungen der Kurden im Inland nach sich ziehen würde. Auf der anderen Seite waren die Kurden als Gesprächspartner zur Bekämpfung der PKK wichtig, da die irakische Regierung keine faktische Macht im Nordirak hat.

Gemäß ihrer nationalistischen Politik wurden die Kurden in der Türkei bis in die frühen neunziger Jahren schlicht ignoriert und assimiliert. Das Kurdische Problem wurde stets als Terrorproblem bezeichnet und dementsprechend behandelt. Da aber auch Kurden in anderen Ländern wie dem Irak lebten, dehnten die Türken ihre Politik auch auf diese Länder aus. So wurden kurdische Führer wie Barzani und Talabani schlicht als Stammesführer tituliert. Mit dem zweiten Golfkrieg und der anschließenden Massenflucht irakischer Kurden an die Grenze, war die Türkei gezwungen diese aufzunehmen. Die damalige Regierung unter Turgut Özal verlieh Barzani und Talabani Diplomatenpässe. Es fanden erste Besuche in Ankara statt.

Im offiziellen Sprachgebrauch wird die Autonome Region Kurdistan als Nordirakische Regionalregierung (Kuzey Irak bölgesel yönetimi) bezeichnet.

Unter der gegenwärtigen Regierung von Recep Tayyip Erdoğan wurden einige diplomatische Kontakte geknüpft. So besuchte im Oktober 2009 Ahmet Davutoğlu als erster türkischer Außenminister die Region. Im Zuge von Verhandlungen soll in Arbil ein türkisches Generalkonsulat, dass das vierte türkische Konsulat im Irak sein wird, eröffnet werden. Zwischen der Türkei und der autonomen Region soll eine Freihandelszone eingerichtet werden. Am 3. Juni 2010 reiste Masud Barzani nach sechs Jahren das erste Mal wieder in die Türkei und traf sich mit den höchsten Politikern. Ziel ist es auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene eine enge Zusammenarbeit zu ermöglichen. Des Weiteren soll die kurdische Regionalregierung die Türkei gegen die PKK unterstützen.[20]

Weitere

In der autonomen Region gibt es zusätzlich zu Bagdad Botschaften und Generalkonsulate mehrerer Staaten. So eröffnete Deutschland am 18. Februar 2009 ein Generalkonsulat. Andere Staaten sind die USA, Türkei, Russland, Iran, Großbritannien, Frankreich und Südkorea.

Militär und Sicherheitskräfte

Kurdischer Streifenwagen in Sulaimaniyya
Kurdischer Soldat einer Spezialeinheit während der Operation "Iraqi Freedom" in der Nähe Duhoks

Das Rückgrat der Sicherheitskräfte bilden die Peschmerga. Diese wurden vor Jahrzehnten als Milizen- und Guerillatruppe gegründet. Seit 2003 gibt es Bestrebungen sie in die irakische Armee einzugliedern, wobei sie jedoch gewisse Sonderrechte bekommen sollen. So übernehmen die Peschmerga die Aufgabe der Grenzsicherung in der autonomen Region. Ihre Mannstärke ist nicht genau bekannt und ihre Ausrüstung stammte noch aus alten Ostblockstaaten, aber wurde seit dem Irakkrieg modernisiert.

Die Region unterhält mit der Asayesh, der Zaniyar und der Parastin auch einige Nachrichtendienste. Die Asayesh hat zwei Hauptquartiere, eines in Arbil und eines in Sulaimaniyya. Die Zaniyar und die Parastin sind vielmehr die parteieigenen Nachrichtendienste der PUK und der KDP.

Wirtschaft

Die Region hat eine Wirtschaftswachstumsrate von über 6 %. Nach den Worten von Masud Barzani soll aus der Region nach dem Vorbild Dubai eine Freihandelszone entstehen. In der Region sind mehr als 200 türkische Unternehmen tätig. Der Handel mit der Türkei belief sich 2006 auf mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Das gegenwärtige Handelsvolumen mit der Türkei inklusive Ölverträge, Bauaufträgen beläuft sich zu Zeit auf 5 Milliarden US-Dollar. Und das trotz der unklaren politischen Beziehung zwischen Ankara und Arbil. Ab Mitte 2007 nahm die Dominanz türkischer Produkte wie Lebensmittel usw. ab. Man findet jetzt vermehrt Waren aus Syrien, Jordanien und Europa. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Handel mit der Türkei in letzter Zeit erschwert wurde. Auch ist eine Abnahme der Anzahl und Bauprojekte türkischer Unternehmen zu erkennen, was wiederum auf die jüngsten Anschläge im Nordirak und dem weniger werdenden Geldfluss von der Zentralregierung zurückzuführen ist.

Öl- und Gasvorkommen

Der Irak besitzt die weltweit drittgrößten Ölvorkommen. Davon liegen in der Autonomem Region Kurdistan schätzungsweise 45 Milliarden Barrel Öl. Damit liegt man weltweit auf Rang 6. Eines der größten Ölfelder der Welt ist das Kirkuk-Ölfeld. Schätzungen gehen davon aus, dass 1930 etwa 16 Milliarden Barrel Öl im Feld lagerten. Wie Bohrergebnisse aus den Jahren 2007–2009 zeigen, befinden sich in der Region einige Felder mit mehr als 1 Mrd. Barrel Öl. Das sind im weltweiten Maßstab betrachtet gewaltige Vorkommen. Die erzielten Testförderraten an den durchgeführten Bohrungen zählen zu den höchsten der Welt. Bis zu 40.000 Barrel pro Tag (bopd) wurden gemessen.

Diese Ölvorkommen sind auch Grund für den jahrelangen Streit zwischen der kurdischen Regionalregierung und der Zentralregierung in Bagdad. Die kurdische Regierung hat seit 2003 mit 24 westlichen Ölgesellschaften (u. a. DNO ASA, Genel Enerji, Heritage Oil, KNOC, MOL, Dana Gas, OMV, Hunt, WesternZagros Resources, Sinopec, Gulf Keystone Petroleum, Vast Exploration, Groundstar Resources, Talisman Energy, Niko Resources) Verträge zur Erforschung und Ausbeutung von Ölfeldern geschlossen.

Anfang Mai 2009 vermeldete Heritage Oil den Fund eines gewaltigen Ölvorkommens. Die 710 m dicke ölführende Schicht enthält zwischen 2,3 und 4,2 Milliarden Barrel Öl.

Kirkuk–Ceyhan Öl-Pipeline

Am 8. Mai 2009 erteilte die Regierung in Bagdad aber diese Genehmigung zum Export von kurdischen Öl. Ab dem 1. Juni 2009 flossen 60.000 bopd vom Tawke-Feld über Pipelines zum am Mittelmeer gelegenen Ölverladehafen nach Ceyhan in der Türkei. Ende Juni 2009 begann dann auch der Export vom Taq-Taq-Feld mit 40.000 bopd. Im September 2009 stellte Kurdistan den Export jedoch wieder ein, da mit Bagdad keine Einigung über die Bezahlung der Exporte erzielt werden konnte. Weder Kurdistan noch die Ölproduzenten erhielten Geld. Nach den irakischen Wahlen Anfang 2010 und der Regierungsbildung Ende 2010 wurden neue Verhandlungen zur Beilegung dieses Konflikts aufgenommen, mit dem Ergebnis, dass am 3. Februar 2011 der Export mit 10.500 bopd aufgenommen wurde. Bereits 3 Tage später sollten 50.000 bopd erreicht werden und eine weitere Erhöhung auf 100.000 bopd folgen.

Den Verkauf nimmt die staatseigene „State Oil Marketing Organization“ (SOMO) in Bagdad vor. Das Tawke-Feld wird von der DNO entwickelt. Genel Enerji (Türkei) und Sinopec (China) betreiben das Taq-Taq-Feld.[21][22][23]

Am 17. Mai 2009 erwarben die Österreichische OMV und die Ungarische MOL Anteile an den Gasfeldern Khor Mor und Chemchemal. Ab 2014–15 sollen aus diesem Feldern täglich 3 Milliarden Kubikfuß Gas nach Europa strömen. OMV und MOL sind Anteilseigner an der in Planung und Bau befindlichen Nabucco-Pipeline.

Ende 2013 baute die regionale Regierung Kurdistans zusammen mit der Türkei eine eigene Ölpipeline, die einen Export von Erdöl über den Mittelmeerhafen Ceyhan nach Europa und weiteren Staaten ermöglichen soll. Im Mai 2014 begann der Erdölexport.[24]

Landwirtschaft

Kurdisches Dorf im Norden der Region

Die häufigsten Erzeugnisse in der Landwirtschaft sind Weizen, Gerste, Tabak, Baumwolle und weitere verschiedene Früchte, wie zum Beispiel Feigen. Anteil der Gesamtproduktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse im Irak

Weizen 50 %
Gerste 40 %
Tabak 98 %
Baumwolle 30 %
Früchte 50 %

Bewässerung

In Arbil und Sulaimaniyya wird die Wasserversorgung zum größten Teil durch Karezes (Qanat) hergestellt. Diese Art der Bewässerung erfolgt auf neun Ebenen. Allerdings laufen in Hewlêr sowie in Dohuk derzeit mehrere Bewässerungsprojekte, um in Zukunft Wasser einzusparen.

Projekte

Folgende Projekte werden angestrebt:

  • Fertigstellung eines dritten internationalen Flughafens in Duhok
  • weitere Banken
  • Komplex mit Büros, modernen Wohnungen, einem Hotel, einem Einkaufszentrum und Kinos (Downtown Erbil)
  • Vier Autobahnvorhaben
  • Brücke über den Tigris
  • Fünf Staudämme
  • Wasser- und Abwasserprojekte
  • Zwei Erdgaskraftwerke, die zusammen 400 Megawatt Energie liefern sollen
  • Fußballstadion für 50.000 Zuschauer
  • Medien- und Technologiepark

Infrastruktur

Highway 2 zwischen Arbil und Mosul
Flughäfen Kurdistans
Flughafen Sulaimaniyya
Flughafen Arbil

Es gibt neu fertiggestellte Autobahnen im kurdischen Norden. Demnächst wird eine weitere Autobahn zwischen Dukan und Sulaiymaniyya gebaut werden. Die Kanalisation in den Städten Arbil und Sulaiymaniyya werden weiter ausgebaut. In Kirkuk allerdings ist die sanitäre Lage auf Grund der Unsicherheit schlechter. In letzter Zeit häufen sich die Meldungen von Cholerafällen.

Die Kurdische Autonome Region verfügt über zwei internationale Flughäfen:

Bildung

Die Vorschule kann in der Altersklasse zwischen 4 und 5 Jahren besucht werden. Die Primärausbildung dauert 6 Jahre und ist für 6- bis 11-Jährige obligatorisch. Die Sekundärausbildung hat 2 Zyklen von jeweils 3 Jahren; höhere Ausbildungen dauern 2-6 Jahre pro Zyklus. In der Sekundärausbildung erlernt man zum Beispiel industrielle Berufe, kommerzielle Berufe, Berufe künstlerischer und landwirtschaftlicher Art. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, in der Sekundärausbildung Lehrschulen bzw. Lehranstalten zu besuchen oder auch zu studieren nach der Beendung des ersten Stadiums der Sekundärausbildung. Hier kann man zum Beispiel Sekundärschullehrer werden.

Höhere Ausbildungen setzen ein zweijähriges Studium und ein Alter von 18 bis 23 Jahren voraus. Auf den Universitäten kann man technische oder auch fachkundige Diplome erwerben. Technische Diplome gibt es beispielsweise auf den Gebieten Kunst, Wissenschaft, Medizin und Technik.

Die erste Universität wurde 1968 in Suleymaniyya gegründet und trug den Namen Universität Sulaimaniya. 1981 wurde diese vom irakischen Regime, aufgrund des massiven kurdischen Widerstandes der Stadt gegen Saddam Hussein, nach Arbil verlegt und in Salahaddin-Universität umbenannt. Anstelle der alten Universität wurde dann von der Regionalregierung 1992 die Universität Suleymaniyya wieder errichtet. Diese unterhält auch einen Zweig in Chamchamal. Es gibt noch weitere Universitäten, wie beispielsweise die Universität Duhok weiter im Norden des Landes.

Zwei neuere Universitäten befinden sich in Koy und in Arbil (Hawler Medical University). 2006 nahm die University of Kurdistan in Arbil ihren Betrieb auf. Einzige Unterrichtssprache ist Englisch. In Suleymaniyya eröffnete ebenfalls eine englischsprachige Universität mit dem Namen The American University of Iraq - Sulaimani.

Nennenswerte Universitäten und Hochschulen sind

  • Salahaddin Universität, 1968 (1981)
  • Universität Suleymaniyya, 1968
  • Universität Dohuk, 1992
  • Koya-Universität, 2003
  • University of Kurdistan, 2006
  • The American University of Iraq in Suleymaniyya, 2007
  • Hawler Medical University, 2006
  • Business & Management University, 2007
  • Işık Üniversitesi (Privat, Gestiftet von Fethullah Gülen), 2008
  • Universität Zaxo, 2010
  • American University Duhok Kurdistan, 2014

Kultur

Malerei

Vertreter der zeitgenössischen Malerei aus der Region sind u. a. Sardar Kestay und Baldin Ahmad.

Sport

Die am häufigsten betriebene Sportart in der Autonomen Region Kurdistan ist Fußball. Laut kurdischer Presse wurde am 11. Januar 2006 der kurdische Fußballverband Kurdistan Football Association mit 24 Mannschaften aus verschiedenen Städten wie Hewlêr, Sulaimaniyya und Kirkuk gegründet. Als Nächstes wurde dann eine kurdische Fußballauswahl aufgestellt, die Mitglied des NF-Board ist. Im Jahr 2008 nahm die Mannschaft am Viva World Cup teil und erreichte den vierten Platz. 2009 (in Padanien) sowie 2010 (in Gozo) belegten die Kurden im Turnier je den zweiten Platz. Erst 2012, als der Viva World Cup in Kurdistan stattfand, kamen die Kurden erneut souverän bis ins Finale wo sie auf die Türkische Republik Nordzypern trafen. Das Spiel endete 2:1 und Kurdistan wurde zum ersten Mal Weltmeister. Diesbezüglich ist noch zu erwähnen, dass der spanische Fußballclub Real Madrid sowie der italienische Fußballclub Inter Mailand[25] in Hewlêr eine Fußballschule eröffnen will.

Feiertage

Während des ganzen Jahres gibt es rund 60 Feiertage. Einige davon sind:

  • 1. März: Trauertag (Sterbedatum von Molla Mustafa Barzani)
  • 21. März: Nouruz
  • 1. April: Neujahr bei den Assyrern.
  • 22. April: Tag der Presse. An diesem Tag 1898 erschien die erste kurdische Zeitung Kurdistan
  • 17. Dezember: Tag der Flagge

Literatur

  • Brendan O’Leary (Hrsg.): The future of Kurdistan in Iraq. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2005, ISBN 0-8122-3870-2.
Commons: Autonome Region Kurdistan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.krg.org/p/page.aspx?l=12&s=050000&r=300&p=210
  2. Number of population increased in Kurdistan region. Kurdistan Region Statistics Office, abgerufen am 30. Juli 2014.
  3. http://www.krso.net/documents/356/population%20day.pdf Kurdistan Region Statistics Office. Abgerufen am 20. August 2014.
  4. Kurdistan Region Statistics Office. Krso.net, November 2013, abgerufen am 8. Juli 2014.
  5. Human Development Report Office, abgerufen am 27. Dezember 2014
  6. Full Text of Iraqi Constitution. Washingtonpost.com, abgerufen am 6. Mai 2011.
  7. „Kurdistan's geography and climate - Kurdistan Regional Government“ Abgerufen am 23. August 2014.
  8. Kurdistan Region is a young society Kurdistan Region Statistics Office. Abgerufen am 14. September 2014.
  9. http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/naherosten/irak/christen
  10. "Großteil der Jesiden konnte flüchten" Abgerufen am 23. August 2014.
  11. ''Milliyet'' vom 20. Juni 2007. Milliyet.com.tr, 20. Juni 2007, abgerufen am 6. Mai 2011.
  12. Gewalttätige Proteste in Irakisch-Kurdistan. Alsharq, 23. Februar 2004, abgerufen am 6. Mai 2011.
  13. Thomas Schmidinger: Neue Spielräume. Wie die KurdInnen in Irak und Syrien den Arabischen Frühling für sich nutzen, iz3w, Nr. 330, Mai/Juni 2012, PDF
  14. Calender of February 17 (17 Shubat), 2011 Martyrs in the Kurdistan Region, Kurdish News Network, 17. Februar 2014
  15. http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/irak-kurden-sichern-sich-oelgebiete-13002424.html
  16. http://www.theguardian.com/world/2014/jul/03/iraq-kurdish-president-barzani-proposes-independence-referendum
  17. http://www.spiegel.de/politik/ausland/kampf-gegen-is-in-kobane-verstaerkung-fuer-peschmerga-kaempfer-a-1006301.html
  18. http://basnews.com/de/news/2014/12/19/sindschar-berg-peschmerga-kampfer-werden-von-eziden-bejubelt-empfangen/
  19. http://www.tagesschau.de/ausland/irak-591.html
  20. Barzani’nin temaslarının perde arkası, Artikel auf www.cnnturk.com vom 3. Juni 2010 (türkisch)
  21. UPDATE 1-Iraq starts exporting Kurdish oil - officials. Reuters, abgerufen am 6. Mai 2011.
  22. Kurdistan Regional Government. KRG, 5. Januar 2011, abgerufen am 6. Mai 2011.
  23. GeoExPro_1_2006. (PDF) Abgerufen am 6. Mai 2011.
  24. http://www.bbc.com/news/world-middle-east-27545439
  25. Inter Mailand eröffnet Fußballschule in Hewler. DieKurden.de, abgerufen am 9. Oktober 2012.