Linear independence constraint qualification
Die Linear independence constraint qualification oder kurz LICQ ist in der Optimierung eine Bedingung an die Regularität des gestellten Problems. Ist die MFCQ in einem Punkt erfüllt und ist dieser Punkt ein lokales Minimum, so sind auch die Karush-Kuhn-Tucker-Bedingungen an diesem Punkt erfüllt. Gilt die LICQ, so ist auch die MFCQ und die Abadie CQ automatisch erfüllt, die Umkehrung gilt aber nicht. Somit ist die LICQ eine Vorraussetzung, um ein notwendiges Optimalitätskriterium zu gewinnen.
Definition
Gegeben ist ein Optimierungsproblem in der Form
wobei
die Restriktionsmenge ist und alle Funktionen stetig differenzierbar sein sollen. Es sei die Menge der Indizes, bei denen die Ungleichungsrestriktionen mit Gleichheit erfüllt sind. Dann erfüllt ein zulässiger Punkt des restringierten Optimierungsproblems die LICQ, wenn die Gradienten und mit linear unabhängig sind.
Beispiel
LICQ
Betrachten wir als Beispiel die Restriktionsfunktionen und . Wir untersuchen, ob der Punkt die LICQ erfüllt. Die Gradienten sind Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „http://localhost:6011/de.wikipedia.org/v1/“:): {\displaystyle \nabla g_1 (\tilde x)=(1,1) } und . Beide Ungleichungsrestriktionen sind im untersuchten Punkt aktiv und die Gradienten sind linear unabhängig. Daher erfüllt der Punkt die LICQ.
MFCQ ohne LICQ
Betrachtet man die Restriktionsfunktionen und mit und untersucht diese Im Punkt , so ist die LICQ nicht erfüllt. Die Gradienten und sind linear abhängig und beide Ungleichungen sind im untersuchten Punkt aktiv. Die MFCQ sind aber erfüllt, da für den Vektor gilt, dass .
Literatur
- C. Geiger, C. Kanzow: Theorie und Numerik restringierter Optimierungsaufgaben. Springer, 2002. ISBN 3-540-42790-2. http://books.google.de/books?id=spmzFyso_b8C