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Flagship-Programm

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Das Flagship-Programm der NASA ist eine Serie von Missionen zur Erforschung des Sonnensystems. Es ist die größte und teuerste der drei Missionsklassen des NASA Solar System-Programms, die anderen sind das günstige Discovery-Programm sowie das New-Frontiers-Programm.

Laut NASA kosten die Flagship-Missionen zwischen zwei und drei Milliarden Dollar. Zu den Zielen könnten komplexe Missionen zu den Wolken und der Oberfläche der Venus, der Atmosphäre und der Oberfläche des Saturnmodes Titan, der Oberfläche des Jupitermondes Europa, der tiefen Atmosphäre von Neptun, der Oberfläche seines Mondes Triton sowie der Oberfläche eines Kometen in Form von kryotechnisch konservierten Proben zählen.[1]

Geschichte

Zum Flagship Programm gehören das Mars Science Laboratory, die Saturnsonde Cassini, der Jupiterorbiter Galileo und die Voyagersonden. Die Voyagersonden markieren den Übergang von den ursprünglichen NASA-Missionsprogrammen, welche als eine Serie aus verschiedenen Missionen zu spezifischen Ziele organisiert und finanziert wurden, zu den modernen Missionen, welche die Flagship-Missionen beinhalten. Zu den ursprünglichen Missionen zählen z.B. die Marinersonden, die Viking-Lander, die Pioneersonden, die Surveyor-Missionen, sowie die Rangersonden. Anfang der 1990er traf die NASA die Entscheidung, anstelle von zentral geplanten Missionen zu vorselektierten Zielen verschiedene Missionsideen gegeneinander antreten zu lassen. Der Wettbewerb wurde in Budgetkategorien eingeteilt, namentlich das Discovery-, New Frontiers- sowie das Flagshipprogramm. Während bei den Discovery- und New Frontiers-Missionen eigenständige Teams gegeneinander antreten, werden die Flagship-Missionen noch stark von der NASA-Verwaltung beeinflusst. Außerdem werden Discovery- und New-Frontiers-Missionen so oft durchgeführt, dass ein Standardprozess entstanden ist, auf den sich Forscher verlassen können, während die Flagship-Programme immer anders organisiert und entwickelt wurden.

Der 2011 veröffentlichte Planetary Science Decadal Survey Report empfahl der NASA, als höchste Priorität einen probensammelnden Marsrover zu entwickeln, den Mars Astrobiology Explorer-Cacher (MAX-C), den amerikanischen Beitrag zum ExoMars Programm mit der European Space Agency (ESA). Außerdem sollte die Mission eine Vorstufe zur vorgeschlagenen Mars Sample Return-Mission sein. Als zweitwichtigste Mission wurde die Jupiter Europa Orbiter-Mission ausgewählt, welche als Teil der NASA-ESA Europa Jupiter System Mission den Jupitermond Europa unter astrobiologischen Gesichtspunkten untersuchen soll.[2]

Aktueller Status

Unter dem am 12. Februar 2012 herausgegebenen Budgetentwurf von Präsident Obama hat die NASA ihre Beteiligung an ExoMars wegen Budgetkürzungen beendet, um die erhöhten Kosten des James Webb Space Telescope zu zahlen.[3][4] Außerdem wurden alle vorgeschlagenen Flagship-Missionen für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.[5][6] Zum Stand März 2012 gibt es keine Pläne, weitere Flagship-Missionen nach dem Mars Science Laboratory durchzuführen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Visions and Voyages for Planetary Science 2013 - 2022 (Veröffentlicht am 19 Oktober 2011)
  2. New approach for L-class mission candidates. ESA - 19 April 2011
  3. Aviation Week (14. Februar 2012)
  4. Ken Kremr Experts React to Obama Slash to NASA’s Mars and Planetary Science Exploration In: Universe Today, 1. Februar 2012. Abgerufen am 18. Februar 2012  Fehler beim Aufruf der Vorlage:Cite news: Der Parameter Vorname wurde angegeben, aber Nachname fehlt.
  5. NASA Flagship Planetary Missions on Hold Indefinitely
  6. "NASA shelves ambitious — and expensive — flagship missions"