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Malayopython

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Broghammerus
Datei:Adult Lesser Sundas Python (Broghammerus timoriensis).jpg

Timor-Python (Broghammerus timoriensis)

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Pythonartige (Pythonoidea)
Familie: Pythons (Pythonidae)
Gattung: Broghammerus
Wissenschaftlicher Name
Broghammerus
Hoser 2004
Netzpython (Broghammerus reticulatus)

Malayopython ist eine Gattung der Schlangen aus der Familie der Pythons (Pythonidae). Die beiden zugehörigen Arten, der Netzpython (Broghammerus reticulatus) und der Timor-Python (Broghammerus timoriensis), kommen in Südostasien vor.

Merkmale

Die Riesenschlangen der Gattung Malayopython erreichen eine Körperlänge von bis zu 10 Meter.[1] Sie ähneln den Schlangen aus der Gattung der Eigentlichen Pythons (Python). Folgende Merkmale unterscheiden sie von diesen: Die Labialgruben, mit denen sie Wärme wahrnehmen können, befinden sich auf der Unterlippe auf Höhe der Augen und auf der Oberlippe an der Vorderseite des Kopfes. Die Labialgruben sind auf der Unterlippe stärker oder zumindest ähnlich ausgeprägt als die auf der Oberlippe. Bei den Eigentlichen Pythons ist es umgekehrt: Die Labialgruben auf der Unterlippe sind deutlich kleiner als die auf der Oberlippe. Während die Eigentlichen Pythons einen dunklen Fleck um die Labialgruben der Unterlippe haben, sind die Labialgruben bei Malayopython genauso gefärbt wie die restliche Unterlippe. Außerdem gibt es Unterschiede in der Ausprägung des Flügelbeins sowie der Hemipenes.[1]

Systematik

Der Netzpython und der Timor-Python gehörten ursprünglich zur Gattung der Eigentliche Pythons (Python), die in Afrika, Südasien und Südostasien vorkommt. Phylogenetischen Untersuchungen zeigten jedoch, dass die beiden Arten näher mit den Python-Gattungen aus dem östlichen Indonesien, Neuguinea und Australien verwandt sind als mit den übrigen Arten der Eigentlichen Pythons. 2004 wurde von Hoser der Name Broghammerus als Name einer neuen Gattung für den Netzpython eingeführt. Hoser hat in dieser Arbeit etliche neue Arten und Gattungen eingeführt. Aufgrund einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung wurde der Netzpython und der Timor-Python von Rawlings et al. 2008 in die neu geschaffene Gattung Broghammerus gestellt bzw die Arbeit von Hoser wurde bestätigt. Da Rawlings Untersuchungen zeigten, dass die Gattung Python nicht monophyletisch ist und aufgespalten werden muss, musste entsprechend der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur der bereits eingeführte Name Broghammerus für die Gattung verwendet werden.[2] Über eine Verschärfung dieser Regeln wird diskutiert.[3] Es kann jedoch nicht ignoriert bzw rückwirkend geändert werden. />

Das folgende Kladogramm zeigt die innere Systematik der Pythons und die Stellung von Malayopython als Schwestergruppe der australasiatischen Pythons:[2]

  Pythonidae  

 Eigentliche Pythons (Python)


   

  Malayopython


   


 Rautenpythons (Morelia)


   

 Südpythons (Antaresia)



   

 Wasserpythons (Liasis)


   

 Amethystpythons (Simalia)


   

 Schwarzkopfpythons (Aspidites)


   

 Bothrochilus








Die Typusart der Gattung ist Broghammerus reticulatus.[3]

Verbreitungsgebiet

Das Verbreitungsgebiet der Gattung Malayopython liegt in Südostasien. Der Netzpython hat von den beiden Arten der Gattung das größere Verbreitungsgebiet: Im Nordosten in Bangladesh beginnend umfasst es große Teile Südostasiens und reicht im Westen bis Indonesien.[4] Der Timor-Python kommt wahrscheinlich nur auf den Kleinen Sundainseln östlich von Java vor.[5] Im Gegensatz dazu umfassen die Eigentlichen Pythons (Python) neben ebenfalls in Südostasien verbreiteten Arten auch die in Afrika vorkommenden Arten der Familie der Pythons (Pythonidae). Die übrigen Gattungen der Familie sind in Australien und Papua-Neuguinea verbreitet.

Lebensweise

Über die Lebensweise ist wenig bekannt. Wie die Eigentlichen Pythons sind die beiden Arten der Gattung Malayopython nachtaktiv. Sie jagen hauptsächlich Säugetiere und Vögel. Wie alle Pythons sind sie ungiftig und töten ihre Beute durch Umschlingen.

Einzelnachweise

  1. a b Lesley H. Rawlings, Daniel L. Rabosky, Stephen C. Donnellan, Mark N. Hutchinson: Python phylogenetics: inference from morphology and mitochondrial DNA. In: Biological Journal of the Linnean Society. Band 93, 2008, S. 603–619.
  2. R. Graham Reynolds, Matthew L. Niemiller, Liam J. Revell: Toward a Tree-of-Life for the boas and pythons: Multilocus species-level phylogeny with unprecedented taxon sampling. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 71, February 2014, Pages 201–213, doi: 10.1016/j.ympev.2013.11.011
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hoser.
  4. Malayopython reticulatus In: The Reptile Database
  5. Malayopython timoriensis In: The Reptile Database

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „k13“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.

Commons: Malayopython – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien