WordprocessingML
WordprocessingML (oft auch WordML genannt) ist das XML-basierte Dateiformat, das von Microsoft Word ab Version 2003 alternativ zum binären DOC-Format verwendet wird.
Das Format wurde von Microsoft komplett beschrieben, die Beschreibung ist im Internet abrufbar. Teil der Veröffentlichung ist eine Lizenz für eventuelle Patente Microsofts, die zur Implementierung des Formats erforderlich sind. Die Bedingungen dieser Lizenz, insbesondere die Erfordernis, einen Hinweis auf die Lizenz in den Quelltext und die Dokumentation aufzunehmen, sind mit den üblichen Lizenzen für freie Software nicht vereinbar. Daher wird oft angenommen, WordprocessingML sei, im Gegensatz zu anderen Formaten, nicht mit freier Software implementierbar. Tatsächlich unterscheidet sich die rechtliche Situation von WordprocessingML für freie Software nicht von der anderer Formate, für die ebenfalls Patente von Microsoft (oder anderen Urhebern) existieren können, für die auch keine Lizenz besteht.
WordprocessingML und das OpenOffice.org-Dateiformat (Vorgänger von OpenDocument) wurden im Rahmen des IDA-Programms (Interchange of Data between Administrations, heute IDABC) der EU 2004 zuerst als mögliche Empfehlungen für ein Standard-Format zum Dokumentenaustausch genannt. Jetzt scheint sich als Standard jedoch OpenDocument von OASIS durchzusetzen, welches in den zukünftigen Versionen von OpenOffice, KOffice, und Abiword unterstützt wird. Auch die EU wird dieses Format vermutlich als Standard zum Dokumentenaustausch akzeptieren.
WordprocessingML und OpenDocument werden einander nach Angaben von Microsoft jedoch nicht ähneln. Die Entscheidung ein eigenes Format zu entwickeln, wurde mit der großen Zahl an Features in bestehenden Officeprodukten begründet, die mit dem OpenDocument nicht kompatibel sind bzw. nicht gespeichert werden können. Da beide Formate XML-basiert sind, sollte es, abgesehen von lizenzrechtlichen Problemen, jedoch ein leichtes sein, Import/Export-Filter für beide Formate zu schreiben. Eine Schwierigkeit ergibt sich nur dadurch, dass einzelne Officeprodukte Features anbieten könnten die andere nicht unterstützen.
Beispiele und Tutorials
- Die Erzeugung von WordML aus XML zeigt invitation.xml (des Weiteren auch die Transformation derselben Ausgangsdatei in XHTML und PDF).