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Distributed Power Unit

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Zwei EMD SD70ACe und GE CM40-8 Lokomotiven als DPU eingesetzt

Als Distributed Power Unit wird eine Lokomotive bezeichnet, welche inmitten oder am Ende eines Zuges eingesetzt wird und die Lokomotive(n) an der Zugspitze ferngesteuert unterstützt.

Diese Variante der Zugbildung wird u.a. in Kanada und den Vereinigten Staaten bei schweren Güterzügen angewandt. Dabei gibt es keine festen Regeln, wann die Maschinen hintereinander am vorderen Ende des Zuges fahren oder eine bzw. mehrere Lokomotiven in der Mitte bzw. am hinteren Zugende zu finden sind. Ein Hauptgrund für den Einsatz von DPUs ist, dass die Druckluftbremsen der Wagen zeitgleich von mehreren Stellen des Zuges aus ausgelöst werden und der Zug schneller und auf kürzerer Distanz zum Stillstand kommt. Ein weiterer Vorteil ist die nicht nur aus einer Richtung kommende Zugkraft. Dies schont die Kupplungen der Fahrzeuge und erlaubt den Eisenbahngesellschaften, mehr Tonnage unter Einsatz der gleichen Anzahl an Lokomotiven zu bewegen.

Obwohl Güterwagen ohne elektrische Leitungen zwischen den Lokomotiven die Befehle des Lokführers von der führenden Traktion nicht weiterleiten können, benötigen DPUs kein eigenes Personal. Sie werden im Gegensatz zu Schiebeloks (Helpers) per Funk ferngesteuert.

Nicht zu verwechseln ist der Distributed Power Mode mit einem Zug im Push-Pull Mode (siehe auch Wendezug), bei welchem sich Lokomotiven an beiden Enden befinden, um ohne Rangieren des Triebfahrzeugs in beide Richtungen fahren zu können.

Literatur

Sayre C. Kos: Distributed power. In: Trains Magazine. June 2007 (Vol. 67, No. 6). Kalmbach Publishing, 2007, ISSN 0041-0934, S. 72.