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Google Web Toolkit

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Google Web Toolkit

Basisdaten

Entwickler Google Inc.
Erscheinungsjahr 16. Mai 2006[1]
Aktuelle Version 2.6.0
(30. Januar 2014)
Aktuelle Vorabversion 1.0 RC 1[1]
(16. Mai 2006)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X, Solaris
Programmier­sprache Java, JavaScript
Kategorie Programmierumgebung / Compiler
Lizenz ASL (Freie Software)
deutschsprachig nein
developers.google.com

Das Google Web Toolkit (GWT [ɡʉˑiˑt]) ist ein Toolkit zur Entwicklung von Webanwendungen. Es wurde am 17. Mai 2006 von Google als freie Software unter den Bedingungen von Version 2.0 der Apache-Lizenz veröffentlicht. Seine Besonderheit ist ein Java-nach-JavaScript-Compiler, so dass nahezu die gesamte Entwicklung von Client und Server auf Basis von Java realisiert werden kann. Weiterhin ist das GWT mit einem XML-Parser, Internationalisierungs-Unterstützung, einer Schnittstelle für Remote Procedure Calls, Integration von JUnit und einem kleinen Widget-Paket zur Gestaltung der graphischen Oberfläche (GUI) ausgestattet. Diese kann dabei ähnlich wie mit Swing erstellt werden.

Was das GWT im Wesentlichen von den meisten anderen Frameworks dieser Art unterscheidet, ist die Tatsache, dass auch der client-seitige Code komplett in Java erstellt werden kann. Dies bringt erhebliche Vorteile in der Entwicklung mit sich, weil bewährte Entwicklungsumgebungen benutzt werden können. Des Weiteren ist ein interner Anwendungsserver (Tomcat bzw. Jetty) enthalten, der beim Entwickeln im Hosted-Modus (also z. B. in der Entwicklungsphase auf einem alleinstehenden Personal Computer) zum Einsatz kommt.

Asynchrone Kommunikation

Die Kommunikation mit einem entfernten Server ist über Remote Procedure Calls möglich. Das GWT bietet zwei Möglichkeiten an: Einerseits kann JSON verwendet werden. Für umfangreiche Anfragen ist es andererseits sinnvoller, die vom GWT zur Verfügung gestellten Klassen aus dem Paket com.google.gwt.user.client.rpc zu benutzen. Die Kommunikation wird hierbei zwar mit dem proprietären Protokoll GWT-RPC durchgeführt, doch gleichzeitig macht es die Serialisierung und Deserialisierung von Java-Objekten transparent. Auf diese Weise müssen Daten, die vom Server geliefert werden, nicht erst umständlich in Objekte verwandelt werden. Weiterhin stellt das Interface AsyncCallback zwei Methoden bereit, mit denen man gezielt auf den Erfolgs- und Fehlerfall einer Anfrage reagieren kann. Für den zweiten Ansatz ist die Verwendung eines Servlet-Servers auf der entfernten Seite notwendig.

Verwendung von JavaScript

Über das JavaScript Native Interface (JSNI [ɟisniː]) lässt sich JavaScript direkt in den Java-Code einbinden, so dass auch spezifische Erweiterungen möglich sind, die sich nicht durch den Umfang der Java-Bibliotheken aus dem GWT realisieren lassen.

GWT 2.0

Die finale Version 2.0 des GWT ist seit dem 8. Dezember 2009 verfügbar. Dort sind unter anderem die folgenden Neuerungen enthalten:

In-Browser Development Mode
In den Versionen vor 2.0 wurden die Anwendungen während des Entwicklungsprozesses im hosted mode browser ausgeführt. Dabei handelte es sich um einen modifizierten Browser (IE unter Windows, Safari unter OSX). Der Nachteil dabei war, dass Debugging-Tools wie Firebug nicht verwendet werden konnten. In der Version 2.0 wurde dieser Ansatz zugunsten des Development Mode aufgegeben. Dabei handelt es sich um Browser-Plugins, die über TCP/IP mit der Entwickler-Shell kommunizieren. Fehlerbehebung ist somit in jedem Browser möglich, für den ein entsprechendes Plugin existiert.
Code Splitting
Durch die Definition von split points kann der Entwickler dem Compiler mitteilen, wo der Code in kleinere Abschnitte aufgeteilt werden kann. Dies führt zu schnelleren Ladezeiten, da für den Start der Anwendung nicht mehr der komplette Code vom Webserver geladen werden muss, sondern nur die für den Start benötigten Teile. Der Rest der Anwendung wird dann nachgeladen, während der Benutzer bereits mit der Anwendung arbeitet.
Bundling von Ressourcen mit dem ClientBundle
Die Schnittstelle ClientBundle erlaubt nun die Verwendung von Ressourcen jeglicher Art (nicht nur Bilddateien wie in den Veröffentlichungen vor 2.0). Die im Bündel enthaltenen Ressourcen werden von GWT zusammengefasst und in einem einzigen Download vom Server an den Client übertragen.
Deklaratives Layout mit dem UiBinder
Mit diesem neuen Merkmal werden die Elemente der Benutzeroberfläche nicht mehr wie bisher im Java-Code erstellt, sondern in einer XML-Datei definiert. Damit wird eine saubere Trennung zwischen Oberflächengestaltung und Implementation der Anwendungslogik realisiert.

GWT 2.5

Die finale Version 2.5 ist seit dem 25. Oktober 2012 verfügbar. Dort sind unter anderem die folgenden Neuerungen enthalten:

Super Dev Mode
Ein experimenteller Ersatz für den Development Mode
Elemental
Eine neue experimentelle Bibliothek für schnelle, leichtgewichtige, browsernahe Web-Programmierung.
Neue Compiler-Optimierungen
GWT kann optional den Closure Compiler nutzen, um weitere Optimierungen in JavaScript zu erreichen. Der Closure Compiler bietet eine Reihe von Optimierungen, die die Codegröße und Ausführungsgeschwindigkeit verbessern, dadurch wird allerdings der GWT Compiler langsamer.
Verbesserte Unterstützung der ARIA Bibliothek
Die ARIA Bibliothek unterstützt den W3C ARIA Accessibility Standard.
Verbesserungen im UIBinder
Erweiterungen der Unterstützung für Bean Validation
Erweiterung und Einbindung der Unterstützung der JSR-303-Bean-Validation-Spezifikation

Siehe auch

  • Rich Ajax Platform – ähnlicher Ansatz zur Erstellung von Webapplikationen rein auf Java-Basis

Literatur

  1. a b code.google.com.