Multi Jet Modeling
Der Begriff Multi-Jet Modeling (MJM) (auch Polyjet-Modeling[1]) bezeichnet ein Verfahren des Rapid Prototyping, bei dem ein Modell durch einen Druckkopf mit mehreren linear angeordneten Düsen, der ähnlich wie der Druckkopf eines Tintenstrahldruckers funktioniert, schichtweise aufgebaut wird. Maschinen, mit denen das Multi-Jet Modeling ausgeführt wird, gehören zur Maschinenklasse der 3D-Drucker.
Aufgrund der geringen Größe der mit diesen Systemen erzeugten Tröpfchen können auch feine Details dargestellt werden. Eine Druckauflösung von 450 dpi und besser ist technisch möglich.
Um Überhänge fertigen zu können, sind Stützkonstruktionen nötig. Diese werden – je nach Hersteller – massiv aus einem niedriger schmelzenden Wachs oder in Form nadelartiger Stützen aus dem Modellwerkstoff aufgebaut.
Als Ausgangsmaterial verwendete man zuerst Hartwachse oder spezielle wachsähnliche Thermoplaste. Die ersten Systeme dieser Verfahrensgruppe verfügten nur über diese schmelzfähigen Kunststoffe und nur einen Druckkopf. Die Weiterentwicklung der Anlagentechnik führte zu Zweikopfsystemen. Hierbei ist der Einsatz eines Modellwerkstoffes und eines speziellen Stützwachses möglich. Die während der Fertigung erforderliche Stützgeometrie (auch als Support bezeichnet) kann auf Grund der Verwendung von schmelzfähigen Materialien mit geringem Aufwand durch Erwärmen entfernt werden.
Als Modellwerkstoff finden häufig UV-empfindliche Photopolymere Anwendung. Diese Rohmaterialien in Form von Monomeren werden unmittelbar nach dem „Aufdrucken“ auf die bereits vorhanden Schichten mittels UV-Licht polymerisiert und dabei vom flüssigen Ausgangszustand in den festen Endzustand überführt. Der chemische Prozess dabei ähnelt der Stereolithografie (SL). Auch die wesentlichen Eigenschaften der generierten Objekte entsprechen weitgehend den mittels SL gefertigten Teilen. Die Maschinen sind sehr kompakt und können in einer Büroumgebung betrieben werden.
Einzelnachweise
- ↑ Kristin Hüttmann: Management. 3-D-Druck. Plastische Industrie. Schwere Werkzeuge? Das war einmal. Industrieteile, Kaffeemaschinen oder Haken für Gartenmöbel können auch 3-Ddrucker fertigen. Nur billiger. in Financial Times Deutschland. Enable. Magazin für Unternehmer., Ausgabe Januar 2012, Seite 24