Binary Large Object
Binary Large Objects (BLOBs) sind große binäre Objekte wie z. B. Bild- oder Audiodateien. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Datenbanken und Open-Source-Projekten benutzt.
Datenbanken
Für eine Datenbank sind BLOBs nicht weiter strukturierte Objekte beziehungsweise Felddaten. Einige Datenbanken gestatten, dass die Feldtypen große Datenmengen (quasi komplette Dateien) als Feldinhalt abspeichern können.
Character Large Objects (CLOB oder Text) ähneln BLOBs, enthalten jedoch Zeichenketten.
Bei internationalen Projekten ist oft die Speicherung von Unicode-Daten erforderlich. Viele Datenbankhersteller bieten spezielle LOB-Datentypen an, bei denen mehrere Bytes für die Speicherung der einzelnen Schriftzeichen verwendet werden können.
Eine andere Methode zur Speicherung von großen Objekten wird als Open Prepress Interface (OPI) bezeichnet.
Wird die Spalte einer Tabelle in einem relationalen Datenbanksystem als BLOB ausgewiesen, speichern die meisten Datenbankmanagementsysteme den konkreten LOB-Wert gesondert ab und vermerken innerhalb der Tabelle nur einen Schlüssel oder eine Referenz auf diesen LOB-Wert.
BLOBs werden in gängigen Datenbanksystemen durch verschiedene Datentypen abgebildet:
- MySQL
- bis 256 Byte TINYBLOB, bis 64 KiB BLOB, bis 16 MiB MEDIUMBLOB oder bis 4 GiB LONGBLOB.
- PostgreSQL
- BYTEA oder per OID (Object Identifier)
- Oracle
- früher LONG RAW seit Version 8i BLOB für Binär-Daten, CLOB für Text-Daten mit 8-Byte-Codierung und NCLOB für Unicode-Daten (bis 4 GiB)
- DB2
- BLOB für Binär-Daten, CLOB für Text-Daten mit 8-Byte-Codierung, DBLOB für Unicode-Daten (bis 2 GiB)
- Microsoft SQL Server
- varbinary ab SQL Server 2005, text, ntext
In der Programmiersprache Java existiert auch eine Schnittstelle mit dem Namen Blob
in der JDBC, die Java mit Datenbanksystemen verbindet. Damit kann man die Länge eines BLOBs ermitteln und auch einen Zugriff auf den Wert selber herstellen.
Freie-Software- und Open-Source-Projekte
Im Rahmen des Open Source wird angestrebt, dass sich alle Programmteile aus einem öffentlich verfügbaren Quellcode generieren lassen. Gelegentlich werden jedoch auch proprietäre Komponenten, insbesondere Gerätetreiber, in solche Projekte eingebunden, die ausschließlich in binärer Form bereitgestellt und lizenziert werden und deren Quellcode nicht veröffentlicht wird. Solche Komponenten werden als „BLOBs“ bezeichnet. Die Aufnahme von solchen „BLOBs“ in Open-Source-Projekte ist umstritten. In einigen Freie-Software-Projekten (wie bspw. Debian) werden, gemäß der Definition von „freie Software“ der FSF, solche proprietären Programme oder Treiber nicht eingebunden und bei Entdeckung entfernt.
Weblinks
- Interface
java.sql.Blob
Java API bei Oracle - Blob MySQL Referenz