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Programmheft

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Ein Programmheft ist eine Broschüre, die zu Theateraufführungen, Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen angeboten wird und Informationen über das aufgeführte Programm und die Mitwirkenden enthält. Als Entsprechung im Kino gab es Filmprogrammhefte. Manchmal werden auch Veranstaltungslisten (wie etwa Sendeprogramme) in Heftform als Programmheft bezeichnet.

Ursprünglich, also bis etwa zum Ende des 19. Jahrhunderts, gab es als die Aufführungen begleitende Druckerzeugnisse lediglich den Theaterzettel, auf dem die Autoren und Mitwirkenden vermerkt waren, sowie ein käufliches Textbuch zum Mitlesen während der Veranstaltung. Besonders bei erschwerter Textverständlichkeit wie in der Oper oder beim Fehlen eines gesprochenen oder gesungenen Textes wie beim Ballett war dies erwünscht. Im Fall der Programmmusik gab es gelegentlich auch für Instrumentalmusik eine Handlung zum Mitlesen.

Seitdem der Zuschauerraum im Theater vollständig abgedunkelt wurde, konnte kaum noch mitgelesen werden, und es genügte eine Zusammenfassung der Handlung. Außerdem hatten Theater- und Konzertveranstalter ein Interesse an individuellen Drucksachen, die auf einzelne Veranstaltungen oder Reihen zugeschnitten waren. Das Publikum wiederum schätzte Erinnerungsstücke an vergangene Anlässe und war bereit, dafür Geld auszugeben. Deshalb bürgerte sich im 20. Jahrhundert das Programmheft mit Handlungszusammenfassungen, Erklärungen und persönlichen Daten der Künstler ein. Bei wechselnder Besetzung wird oft ein loser Besetzungszettel mit den Namen der Mitwirkenden ins Programmheft eingelegt.

Programmhefte werden in der Regel von Dramaturgen verfasst und redigiert. Während im Stadt- und Staatstheater der letzten zwanzig Jahre eine Verwissenschaftlichung der Programmhefte zu beobachten ist, sind sie etwa beim Zirkus oder bei Musicals zu reich bebilderten und oft teuren Souvenirs geworden.

Literatur