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Workflow Engine

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Ein Workflow-Management-System (WfMS) ist eine Software für das Management und die Ausführung modellierter Arbeitsabläufe (engl. Workflow). Darauf aufbauende Workflow-Management-Anwendungen sind implementierte Lösungen zur Steuerung von Arbeitsabläufen auf der Basis eines Workflow-Management-Systems.

Die Komponente für die Ausführung der modellierten Arbeitsabläufe nennt man Workflow Engine. Workflow-Management-Systeme enthalten oft eine Komponente für die grafische Modellierung der Arbeitsabläufe. Diese können jedoch auch - so sie den gängigen Standards wie WS-Business Process Execution Language entsprechen - importiert werden.

Funktionsweise

Die Workflow Engine interpretiert zur Laufzeit Ereignisse, wie beispielsweise der Eingang eines Dokumentes per E-Mail, oder der Ablauf einer zeitlichen Frist, und reagiert darauf mit der im modellierten Arbeitsablauf definierten Aktion. Diese Aktion kann beispielsweise die Speicherung des Dokumentes in einem Dokumentenmanagementsystem oder die Eskalation überfälliger Arbeiten an das Management sein.

Workflow-Management-Systeme können üblicherweise bereits von Hause aus eine Reihe von Ereignissen erkennen und bestimmte Aktionen selbständig ausführen. Sowohl die Ereignisse, als auch die auszuführenden Aktionen werden jedoch üblicherweise durch eigens implementierte, für die jeweilige Workflow-Management-Anwendung spezifische Ereignisse und Aktionen ergänzt.

Darüberhinaus bieten die meisten Workflow-Management-Systeme Unterstützungen für [1]

  • Die Verifikation der Arbeitsabläufe - ob beispielsweise ein Ereignis zu einem bestimmten Zeitpunkt im Arbeitsablauf überhaupt vorgesehen ist
  • Unterschiedliche Arbeitsabläufe je nach Rechten und Rollen der Benutzer

Grundsätzlich kann man Workflow-Management-Systeme in drei Kategorien einteilen:

Verkehrspolizist
Dies bildet die grundlegendste Funktion eines Workflow-Management-Systems. Es dient lediglich als Routing für den Dokumentenfluss, leitet also die Dokumente von einer Teilstation des Workflows an die nächste weiter. Dabei kann das Workflow-Management-System nicht auf Ausnahmesituationen eingehen.
Steuermann
Diese zweite Stufe ist eine Erweiterung, die Ausnahmesituationen erkennen und entsprechend an dafür vorgesehene Stellen weiterleiten kann. Außerdem kann der "Steuermann" eine dynamische Aktivitätsauswahl treffen, indem er nicht ausgelastete Sachbearbeiter Aufgaben zuteilt und auf diese Weise einen Ausgleich bzw. eine Gleichverteilung der Arbeitslasten zwischen den Personen des Workflows erreicht.
Assistenz-System
Diese dritte und letzte Stufe erweitert die vorherigen um eine Simulationseinheit für Prozessveränderungen. Hinzu kommt, dass eine Synchronisation sämtlicher Aktivitäten erreicht wird.

Abgrenzung und Integration

Workflow-Management-Systeme werden häufig fälschlicherweise der Groupware und dem Bereich Computer Supported Cooperative Work zugeordnet, da sie die Arbeit unterschiedlicher Personen innerhalb einer Organisation regeln. Workflow Management-Systeme unterstützen jedoch strukturierte Aufgaben und Prozesse, Groupware bietet Unterstützung für eher unstrukturierte Prozesse. Im Gegensatz zu Computer Supported Cooperative Work Systemen wie Multi-User-Editoren, besitzen Workflow-Management-Systeme nur geringe Unterstützung für kooperative Interaktion.

Auf technischer Ebene kann eine zunehmende Integration der Funktionalitäten von Workflow-Management-Systemen, Computer Supported Cooperative Work Systemen, Dokumentenmanagementsystemen (DMS), Enterprise-Content-Management-Systemen, Enterprise-Resource-Planning (ERP) mit Hilfe von Enterprise Application Integration (EAI) beobachtet werden.

Liste von Workflow-Management-Systemen

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. The Workflow Engine Model