Open Database Connectivity
Open Database Connectivity (ODBC, engl. etwa „Offene Datenbank-Verbindungsfähigkeit“) ist eine standardisierte Datenbankschnittstelle, die SQL als Datenbanksprache verwendet. ODBC bietet also eine Programmierschnittstelle (API), die es einem Programmierer erlaubt, seine Anwendung relativ unabhängig vom verwendeten Datenbankmanagementsystem (DBMS) zu entwickeln, wenn dafür ein ODBC-Treiber existiert.
Mit ODBC besteht die Möglichkeit die Details für den Zugriff auf die Datenbank (Credentials), wie Name des Datenbankservers, Port für den Netzwerkzugriff auf die Datenbank, Datenbankname, Benutzername des Datenbankbenutzers und dessen Paßwort und weitere Details unter einem bestimmten Namen auf dem Client einzurichten. Durch die Verwendung dieses Namens kann dann eine Client-Anwendung die Verbindung zu der Datenbank herstellen, ohne diese Details kennen zu müssen.
ODBC wurde ursprünglich von Microsoft auf Basis des Call Level Interface von X/Open und ISO/IEC entwickelt, ist aber inzwischen auch von anderen Softwareherstellern übernommen worden. In vielen Bereichen ist ODBC mittlerweile als Standard etabliert.
ODBC-Treiber haben einen unterschiedlichen Funktionsumfang:
- Core (nur Basisfunktionalität)
- Level 1
- Level 2
Moderne Programmierumgebungen erlauben dadurch den unkomplizierten Zugriff auf sehr viele unterschiedliche Datenbank-Verwaltungssysteme (über vorgefertigte datensensitive Steuerelemente). Der Datenzugriff erfolgt nie unmittelbar auf eine Tabelle oder eine Datenbank, sondern immer über die entsprechende (ODBC-)Komponente. Mit ODBC kann auf jede lokale oder ferne Datenquelle zugegriffen werden.
Für objektorientierte Programmiersprachen (z. B. C++, Java) sind Klassen verfügbar, die Methoden für den Umgang mit dem Datenmaterial der unterschiedlichen Datenbank-Systeme definieren. Der Programmierer braucht sich um datenbankspezifische Details nicht mehr zu kümmern.
Innerhalb der Microsoft Foundation Classes wird Unterstützung für ODBC durch die Klassen CDatabase, CRecordset, CRecordView, CFieldExchange und CDBException implementiert.
Hinweis: Auch das für das Microsoft-Jet-Datenbankmodul optimierte DAO (Data Access Objects) ermöglicht den mittelbaren Zugriff auf ODBC.
Seit Windows 2000 ist ODBC als Bestandteil von MDAC integraler Bestandteil des Betriebssystems. Für frühere Windowsversionen kann es kostenfrei nachinstalliert werden. Microsoft hat angekündigt[1], dass die „Denali“-Version des Microsoft SQL Servers die letzte Version mit einem OLE-DB-Provider sein wird, für die Zeit danach wird der ODBC-Provider empfohlen.
ODBC für Unix
Obwohl ODBC ursprünglich nur für Windows entwickelt wurde, ist die Schnittstelle auch für Datenbankmanagementsysteme unter Unix-Betriebssystemen verfügbar.
Weblinks
- unixodbc.org ODBC für Unix
- iodbc.org ODBC für Unix
- Microsoft Open Database Connectivity (ODBC) - MSDN Library
Einzelnachweise
- ↑ Microsoft is Aligning with ODBC for Native Relational Data Access. Abgerufen am 4. November 2011 (englisch).