Interior Gateway Routing Protocol
Das Interior Gateway Routing Protocol (kurz IGRP) ist ein 1980 von Cisco entwickeltes proprietäres Distance-Vector-Routingprotokoll, das von Routern verwendet wird, um innerhalb eines autonomen Systems Routing-Informationen auszutauschen.
Die Ziele bei der Entwicklung von IGRP waren vor allem eine Verbesserung der Skalierbarkeit sowie ein Überwinden der von RIP vorgegebenen maximalen Anzahl von 15 Netzwerkknoten, die ein Zielnetzwerk entfernt sein darf, bis das Netz als nicht erreichbar gilt. Bei IGRP ist der maximale Hop Count 255.
IGRP kann zur Erstellung von Kostenmetriken die zur Verfügung stehende Bandbreite, die auf dem Pfad entstehende Verzögerung, die Leitungszuverlässigkeit und die Leitungsauslastung verwenden. Die Metrik wird bei IGRP berechnet durch die Formel
, wenn
, wenn
, z.B. bei einer T1-Leitung mit 1544kbps beträgt
ist die Verzögerungszeit in 10-Mikrosekundeneinheiten, z.B. bei 20000 Mikrosekunden Verzögerung beträgt
Standardmäßig wird die Kostenmetrik einer Route aus der Bandbreite und der Leitungsverzögerung gebildet, d.h. und und .
Zur Vermeidung von Routingschleifen kommen Split Horizon-Verfahren, Holddown Timer, Route Poisoning und Triggered Updates zum Einsatz.
IGRP wird nicht weiter entwickelt. Das EIGRP-Protokoll wurde von Cisco als Nachfolger eingesetzt.
Siehe auch: OSPF, Routing_Information_Protocol