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Reference Designation System for Power Plants

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Reference Designation System for Power Plants, kurz RDS-PP, ist das in ISO/TS 16952-10 genormte internationale System zur Kennzeichnung von technischen Objekten und deren Dokumentation in Kraftwerken. RDS-PP basiert auf den Strukturierungsprinzipien, den Regeln zur Referenzkennzeichnung, dem Klassifikationsschema für Objekte und Anwendungsregeln der Teile 1 bis 3 von IEC 81346. RDS-PP ist gültig für alle Kraftwerkstypen, durchgängig anwendbar für alle Phasen des Lebenslaufs eines Kraftwerks und bietet einen einheitlichen Buchstabencode für alle Fachbereiche. RDS-PP kennzeichnet Standorte, Werke; Systeme, Funktionen, Betriebsmittel und ist Basis für die normgerechte Codierung von Signalen, Anschlüssen und Dokumenten.

Aufbau

RDS-PP Kennzeichen bestehen aus einem Vorzeichen und darauf folgenden Buchstaben und Ziffern. Das Vorzeichen identifiziert den Aspekt, mit dem ein Objekt betrachtet wird und damit die Kennzeichnungsaufgabe, die Buchstaben klassifizieren das Objekt, die Ziffer haben zählende Funktionen. Der Buchstabencode ist in den VGB-Richtlinien B 101 und B102 festgelegt und wird von VGB gewartet.

Das RDS-PP unterscheidet 9 Kennzeichnungsarten:

Vorzeichen Bezeichnung Kennzeichenaufgabe / Aspekt Herkunft der Vorzeichen, Grundlagen festgelegt in:
# Raute gemeinsame Zuordnung IEC 81346-1
= Gleich funktionsbezogene Kennzeichnung IEC 81346-1
== Gleich-Gleich Funktionale Zuordnung (Prozess) ISO/TS 81346-3
+ Plus Einbauortkennzeichnung IEC 81346-1
++ Plus-Plus Aufstellungsortkennzeichnung ISO/TS 81346-3
- Minus produktbezogene Kennzeichnung IEC 81346-1
: Doppelpunkt Anschlusskennzeichnung IEC 61666
; Semikolon Signalkennzeichnung IEC 61175
& Und Dokumentenkennzeichnung IEC 61355-1

Ein Kennzeichen besteht aus maximal drei Teilen:

Teil 1 "Gemeinsame Zuordnung" Teil 2 "Referenzkennzeichen" Teil 3 "Spezifische Kennzeichen"
Gemeinsame Zuordnung Funktionale Zuordnung Signalkennzeichen
Funktions-Kennzeichen Anschluss-Kennzeichen
Produkt-Kennzeichen Dokumenten-Kennzeichen
Einbauort-Kennzeichen
Aufstellungsort Kennzeichen

Die Kennzeichnung nach RDS-PP folgt einer festen Struktur, die sich an Gliederungsstufen orientiert. Dabei steigt von links nach rechts der Detaillierungsgrad des Kennzeichens. Der Aufbau der Gliederungsstufen ist alpha-numerisch. Im folgenden wird A für Buchstaben und N für Ziffern verwendet.

Gliederungsstufe GS 0 1 3
Abschnitt 0 1 2 3 4
Datenstelle/ Datentyp A N N A A A N N A A N N N

Aktuelle Anwendungen

Derzeit findet RDS-PP vornehmlich Anwendung in Anlagen der Windenergiebranche. Im VGB-Arbeitskreis „Anlagenkennzeichnung und Dokumentation“ wird derzeit gemeinsam von Herstellern, Betreibern und Instandhaltern die Anwendungserläuterung B 116-D2 von 2006 überarbeitet.
Eine Pilotanwendung des RDS-PP wurde erfolgreich im Zentrum für Energietechnik der TU Dresden für Versuchsstände und ein Lehr- und Versuchskraftwerk durchgeführt.
VGB PowerTech e. V., kurz VGB, empfiehlt als europäischer Fachverband für Strom- und Wärmeerzeugung uneingeschränkt für Neubauten den Einsatz von RDS-PP.

Quellen