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Mac-on-Linux

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mac

Basisdaten

Hauptentwickler Joseph Jezak, Alexander Graf
Entwickler Samuel Rydh (1997-2004), Joseph Jezak u.a. (seit 2005)
Erscheinungsjahr 1997
Aktuelle Version 0.9.72.1
(27. Juni 2007)
Betriebssystem Linux (PowerPC)
Kategorie Virtualisierung
Lizenz GPL (Freie Software)
mac-on-linux.sourceforge.net (ursprünglich www.ibrium.se)

Mac-on-Linux (kurz MOL) ist eine Open-Source-Virtualisierungs-Software von Samuel Rydh (Ibrium[1]), die unter Linux-Systemen, die auf der PowerPC-Architektur laufen, das Apple-Betriebssystem Mac OS virtualisieren kann. Nach eigenen Angaben war der Fokus der Entwicklung durch Samuel Rydh, Mac OS unter Linux/PPC nutzbar zu machen.

Neben den PCs der Apple-Power-Macintosh-Reihe läuft Mac-on-Linux auf allen weiteren Rechnern mit PowerPC-Architektur (Common Hardware Reference Platform), darunter Macintosh-Clones wie der Pegasos, aber auch der AmigaOne.[2][3]

Da die derzeit letzte Version vom Juni 2007 stammt, ist es nicht selten problematisch, Mac-on-Linux auf einem aktuellen Linux/PPC-System zu nutzen.[4]

Technik

Entwicklungsgeschichte, schematisch

Bei Mac-on-Linux handelt es sich nicht um einen klassischen Emulator, sondern um eine sogenannte virtuelle Maschine (→Virtualisierung). Es wird im Gegensatz zu vielen Mac-Emulatoren kein ROM-Image eines Mac-Rechners benötigt, um Mac OS bzw. Mac OS X in der virtualisierten Umgebung installieren und nutzen zu können. Für manche Funktionen nutzt Mac-on-Linux Teile bereits vorhandenen offenen Quelltextes von Basilisk II (X11 und Ethernet) und QEMU (QCOW-Format für virtuelle Festplatten).

Mac-on-Linux stellt dem Gastsystem folgende Komponenten zur Verfügung:[5]

  • CPU des Wirtsystems; unterstützt werden die PowerPC-Prozessoren 603, 604, G3 und G4
  • MMU des Wirtsystems
  • AltiVec-Unterstützung (ab PowerPC G4)
  • Idle Sleep (nutzbar ab Mac OS 8.6 als Gastsystem)
  • ein separates ROM-Image wird nur im “old world”-Modus benötigt (pre-Mac OS 8.5).
  • Multi-Session-Unterstützung
  • SCSI (generisch)
  • USB (generisch)
  • Audio
  • Netzwerk
  • CD-Brenner
  • physische Festplattenpartitionen ebenso wie
  • virtuelle Festplatten als QCOW-Abbilder (QEMU Copy-On-Write)

Auf dem Wirtsystem sind folgende Frontends implementiert:

  • Vollbild-Video (fbdev, xdga)
  • MMU-beschleunigte X11-Videoausgabe

Ein verwandtes Projekt ist der Emulator PearPC, der eine vollständige PowerPC-Emulation auf der x86-Architektur zur Verfügung stellt.

Entwicklung

Geschaffen von Samuel Rydh wurde Mac-on-Linux unter dem Dach der Firma Ibrium im offenen Entwicklungsmodell gepflegt und weiterentwickelt. Laut der Versionsgeschichte[6] begann die Entwicklung am 1. Juni 1997. Sieben Jahre später, am 21. März 2004, beendete Samuel Rydh mit der Veröffentlichung der Version 0.9.70 sein Engagement für MOL.[7] Seither wird das Projekt auf SourceForge von Joseph Jezak gepflegt, der Quelltext wurde in ein SVN-Repository überführt.

Dennoch hat sich seit der Veröffentlichung von Version 0.9.72.1 im Juni 2007 nicht viel getan. Einer der naheliegenden Gründe könnte Apples Umstieg auf die x86-Architektur sein, die 2006 abgeschlossen wurde. Dadurch ist es auf x86-Hardware möglich, Mac OS X ab 10.4 „Tiger“ direkt zu verwenden (Hackintosh), für Mac OS bis Version 9 muss auf Emulationsprogramme wie SheepShaver zurückgegriffen werden.

Auf 64-Bit-PowerPC-Prozessoren wie dem G5, wie er in den Power Mac G5-, Xserve G5 und iMac G5-Modellen verwendet wurde, ist Mac-on-Linux derzeit (2012) nicht lauffähig (obwohl erste Anpassungen dafür bereits 2007 begonnen wurden).

Kompatibilität

Mac-on-Linux unterstützt folgende Gastsysteme:

Mac-on-Linux läuft derzeit nur auf 32-Bit-PowerPC-Rechnern. Damit sind PCs der Power Mac G4-Reihe die derzeit schnellsten möglichen Apple-Rechner, auf denen MOL zur Anwendung kommen kann, da die letzte und schnelleste Power-Mac-Serie die 64-Bit-Prozessoren PowerPC G5 verwendet.

Während Mac OS X 10.4 keine Probleme macht, funktioniert Mac OS X 10.5 „Leopard“ derzeit nicht unter Mac-on-Linux.[8]

Die derzeit aktuelle Version 0.9.72.1 von Mac-on-Linux stammt vom Juni 2007 und wurde damals auf den Kernel 2.6.22 angepasst. Für neuere Kernel existieren vereinzelt Patches, doch auch diese folgen nicht dem aktuellen Stand der Kernel-Entwicklung.[9][4]

Da die Apple-EULA die Nutzung von Mac OS auf nicht-Apple-PCs untersagt, kann es legal nur auf Apple Macintosh unter Linux verwendet werden, sofern die EULA im jeweiligen Land in diesem Punkt ihre Gültigkeit hat. In Deutschland ist diese Klausel als nichtig anzusehen, es darf also mit MOL auch auf jedem anderern PowerPC-Rechner ein legal erworbenes Mac OS virtualisiert werden.

Einzelnachweise

  1. Mac-on-Linux – Overview
  2. PPCNUX: Interview Samuel Rydh, dem Entwickler von Mac-On-Linux (MOL) vom 1. Mai 2003
  3. MacGuardians: Mac OS X auf Amiga? vom 11. September 2002
  4. a b Gentoo Linux-Forum: Mac-on-Linux (Ongoing) vom 28. Juni 2011 (englisch)
  5. Ibrium: Mac-on-Linux Overview vom 23. Dezember 2006 (englisch)
  6. Mac-on-Linux News, unvollständige Versionsgeschichte bis Mac-on-Linux 0.9.70 vom 21. März 2004 (englisch)
  7. PPCNUX: Mac-on-Linux in Version 0.9.7x .:Update:. vom 4. Dezember 2006
  8. [Mac-on-linux-users] leopard? vom 28. Februar 2009 (englisch)
  9. Gentoo Linux-Forum: Is mol still usable on recent kernels? vom 15. April 2009 (englisch)