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Logical Block Addressing

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Der Begriff Logische Blockadressierung (LBA) oder englisch Logical Block Addressing bezeichnet eine Adressierungsmethode bei ATA-Festplatten.

Grundlagen

Die Blöcke der Festplatte werden im Gegensatz zur dreidimensionalen Zylinder-Kopf-Sektor-Adressierung (engl. Cylinder-Head-Sector, kurz CHS) komplett unabhängig von der Festplattengeometrie adressiert. Dabei werden beim LBA-Verfahren die Blöcke einfach gezählt, beginnend mit Null. Jeder LBA-Block entspricht einem einzelnen Sektor der CHS-Adressierung.

Bei LBA wird zwischen Adressen mit 28 und 48 Bit unterschieden. Eine 28 Bit lange LBA-Adresse ermöglicht die Adressierung von 268.435.456 Blöcken oder (bei einer Block- und Sektorgröße von 512 Byte) 128 GiB. Als Erweiterung wird mit ATA-6 eine 48-Bit-Adressierung (48-Bit-LBA oder auch Big-LBA) eingeführt, mit der 281.474.976.710.656 Blöcke oder 128 PiB adressiert werden können.

48-Bit-LBA kommt bei Festplatten mit Kapazitäten von mehr als 128 GiB zum Einsatz. Dabei ist darauf zu achten, dass das BIOS ebenfalls 48-Bit-LBA unterstützt.

Im Zusammenhang mit der Größe des CDB (Command Descriptor Block) wird auch von 32-Bit-LBA und 64-Bit-LBA (Long-LBA) gesprochen. Dies beruht auf der Tatsache, das der CDB mit bis zu 10 Byte nur 4 Byte (32 Bit) für die LBA Adresse zur Verfügung stellt. Mit der Erweiterung des CDB auf 16 oder 32 Byte Länge sind 8 Byte (64 Bit) für die LBA Adresse vorgesehen.

Unterstützung in Betriebssystemen

Aktuelle Betriebssysteme (z. B. Microsoft Windows 7, Linux, BSD) benötigen keine zusätzlichen Anpassungen, um 48-Bit-LBA zu ermöglichen.

Situation bei älteren Betriebssystemen

Bei der Verwendung von älteren Windows-Versionen kann es Probleme geben, da 48-Bit-LBA bis vor Version Windows XP (Service Pack 1) nicht standardmäßig genutzt wird. In der ursprünglichen Version von Windows XP (ohne Service Pack) muss es manuell aktiviert werden. Selbiges gilt für Windows 2000: Hier ist neben der manuellen Aktivierung mindestens Service Pack 3 erforderlich.

Für Windows 98 und Windows Me gibt es seitens Microsoft keine 48-Bit-LBA-Unterstützung, es sind jedoch verschiedene freie oder kostenpflichtige Lösungen von Privatpersonen oder Firmen entwickelt worden (z. B. Intel Harddisk Accelerator für Mainboards mit Intel-Chipsatz).

Bei der Nutzung von Festplatten mit mehr als 128 GiB an Systemen ohne 48-Bit-LBA-Unterstützung besteht die Gefahr, dass ein Umbruch auf den Anfang der Platte erfolgt und dort der Master Boot Record und die erste Partition überschrieben werden. Das hat Datenverlust zur Folge.

Bei Windows 2000 wie auch bei der ursprünglichen Version von Windows XP (ohne Service Pack) muss in der Windows-Registrierungsdatenbank der Schlüssel EnableBigLba (vom Typ REG_DWORD, zu finden unter HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\Atapi\Parameters\) aktiviert werden – entweder manuell eingetragen und auf 1 setzen, oder durch das Ausführen eines Tools wie EnableBigLba.exe, das diesen Eintrag vornimmt. Windows-Versionen ab XP mit Service Pack 1 ignorieren diesen Schlüssel und aktivieren die Unterstützung immer.[1]

Bei der Installation von Windows XP kann es zur Fehlermeldung „Fehler beim Laden des Betriebssystems“ kommen, nachdem die Installationsroutine die Installation auf die Festplatte kopiert hat und bevor sie vor dem eigentlichen Installationsvorgang den Computer neu startet. Dies kann auftreten, wenn das BIOS Probleme mit 48-Bit-LBA hat.[2]

Quellen

  1. Aktivieren von 48-Bit-LBA-Unterstützung für ATAPI-Laufwerke in Windows XP, Microsoft-Knowledge-Base-Eintrag KB303013
  2. Fehlermeldung „Fehler beim Laden des Betriebssystems“ beim Neustart des Computers während Setup, Microsoft-Knowledge-Base-Eintrag KB326676