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„MGM Camera 65“ – Versionsunterschied

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Alte Mitchell-Kameras aus den 30er Jahren wurden auf 65-mm Film umgebaut und mit einer neu entwickelten anamorphotischen Linse von Panavision versehen, die das Bild in einem 1,25 Faktor zusammendrückte und mit einer [[Bildfrequenz]] von 24 Bilder pro Sekunde aufnahm. Aus dem Filmnegativ konnte nun eine 70-mm Vorführkopie mit sechs Magnettonstreifen oder eine 35mm Normalfilmkopie erstellt werden. In beiden Varianten musste der Film für die Vorführung entzerrt werden. Durch die geringere Bildstauchung konnten Verzerrungen bei Nahaufnahmen verhindert werden. Das Umkopieren auf das kleinere 35-mm Format erhöhte die Bildqualität. Das 2,76:1 [[Seitenverhältnis (Film)|Seitenverhältnis]] war mit einer 70-mm Aufführung möglich, wurde aber durch die beschränkten Leinwandbreiten verunmöglicht. Auch beim Umkopieren auf den 35mm Film gingen an beiden Rändern Bildinformationen verloren. Der Regisseur und der Kameramann musste diese Bildverluste in beiden Aufführversionen während den Dreharbeiten berücksichtigen.
Alte Mitchell-Kameras aus den 30er Jahren wurden auf 65-mm Film umgebaut und mit einer neu entwickelten anamorphotischen Linse von Panavision versehen, die das Bild in einem 1,25 Faktor zusammendrückte und mit einer [[Bildfrequenz]] von 24 Bilder pro Sekunde aufnahm. Aus dem Filmnegativ konnte nun eine 70-mm Vorführkopie mit sechs Magnettonstreifen oder eine 35mm Normalfilmkopie erstellt werden. In beiden Varianten musste der Film für die Vorführung entzerrt werden. Durch die geringere Bildstauchung konnten Verzerrungen bei Nahaufnahmen verhindert werden. Das Umkopieren auf das kleinere 35-mm Format erhöhte die Bildqualität. Das 2,76:1 [[Seitenverhältnis (Film)|Seitenverhältnis]] war mit einer 70-mm Aufführung möglich, wurde aber durch die beschränkten Leinwandbreiten verunmöglicht. Auch beim Umkopieren auf den 35mm Film gingen an beiden Rändern Bildinformationen verloren. Der Regisseur und der Kameramann musste diese Bildverluste in beiden Aufführversionen während den Dreharbeiten berücksichtigen.


Der erste Film in diesem Format war ''[[Das Land des Regenbaums]]'', der aber nur auf 35-mm Film aufgeführt wurde. Erst ''[[Ben Hur (1959)|Ben Hur]]'' wurde als 70-mm Film vertrieben. Während der Produktion von ''[[Meuterei auf der Bounty (1962)|Meuterei auf der Bounty]]'' übernahm Panavision das Verfahren, da MGM aufgrund der Kosten in eine finanzielle Schieflage geriet. Dieser Film markierte den Übergang von Camera 65 auf [[Ultra Panavision 70|Ultra Panavision]] und die zukünftige Nutzung durch andere Filmgesellschaften.
Der erste Film in diesem Format war ''[[Das Land des Regenbaums]]'', der aber nur auf 35-mm Film aufgeführt wurde. Erst ''[[Ben Hur (1959)|Ben Hur]]'' wurde als 70-mm Film vertrieben. Während der Produktion von ''[[Meuterei auf der Bounty (1962)|Meuterei auf der Bounty]]'' übernahm Panavision das Verfahren, da MGM aufgrund der Kosten in eine finanzielle Schieflage geriet. Dieser Film markierte den Übergang von Camera 65 auf [[Ultra Panavision 70|Ultra Panavision]] und zugleich die zukünftige Nutzung durch andere Filmgesellschaften.


== Filme in Camera 65 ==
== Filme in Camera 65 ==

Version vom 4. Februar 2012, 23:51 Uhr

Camera 65 war ein 1957 eingeführtes Filmaufnahmeverfahren für 70-mm Breitwandfilme.

Hintergrund

Die Entwicklung der Camera 65 hing stark mit der Auswahl eines geeigneten Aufnahmeverfahrens für die sich in Vorbereitung befindende MGM-Grossproduktion Ben Hur zusammen. Die damals neu eingeführten Formate wiesen noch einige Schwächen auf. Mit dem 35-mm Cinemascope von 20th Century Fox waren keine unverzerrten Nahaufnahmen möglich und aus dem Filmnegativ des von Michael Todd herausgebrachten 70-mm Todd-AO konnten keine 35-mm Filmkopien gezogen werden. MGM entschloss sich deshalb mit Panavision ein eigenes hochauflösendes Format zu entwickeln, welches diese Nachteile beseitigen sollte.

Alte Mitchell-Kameras aus den 30er Jahren wurden auf 65-mm Film umgebaut und mit einer neu entwickelten anamorphotischen Linse von Panavision versehen, die das Bild in einem 1,25 Faktor zusammendrückte und mit einer Bildfrequenz von 24 Bilder pro Sekunde aufnahm. Aus dem Filmnegativ konnte nun eine 70-mm Vorführkopie mit sechs Magnettonstreifen oder eine 35mm Normalfilmkopie erstellt werden. In beiden Varianten musste der Film für die Vorführung entzerrt werden. Durch die geringere Bildstauchung konnten Verzerrungen bei Nahaufnahmen verhindert werden. Das Umkopieren auf das kleinere 35-mm Format erhöhte die Bildqualität. Das 2,76:1 Seitenverhältnis war mit einer 70-mm Aufführung möglich, wurde aber durch die beschränkten Leinwandbreiten verunmöglicht. Auch beim Umkopieren auf den 35mm Film gingen an beiden Rändern Bildinformationen verloren. Der Regisseur und der Kameramann musste diese Bildverluste in beiden Aufführversionen während den Dreharbeiten berücksichtigen.

Der erste Film in diesem Format war Das Land des Regenbaums, der aber nur auf 35-mm Film aufgeführt wurde. Erst Ben Hur wurde als 70-mm Film vertrieben. Während der Produktion von Meuterei auf der Bounty übernahm Panavision das Verfahren, da MGM aufgrund der Kosten in eine finanzielle Schieflage geriet. Dieser Film markierte den Übergang von Camera 65 auf Ultra Panavision und zugleich die zukünftige Nutzung durch andere Filmgesellschaften.

Filme in Camera 65