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„Lasimos-Krater“ – Versionsunterschied

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Als '''Lasimos-Krater''' wird in der archäologischen Forschung ein um 330-310 v. Chr. produzierter [[Apulische Vasenmalerei|apulischer]] [[Volutenkrater]] bezeichnet, der von großer Bedeutung für die Erforschung der [[Unteritalische Vasenmalerei|unteritalischen Vasenmalerei]] war.
Als '''Lasimos-Krater''' wird in der archäologischen Forschung ein um 330-310 v. Chr. produzierter [[Apulische Vasenmalerei|apulischer]] [[Volutenkrater]] bezeichnet, der von großer Bedeutung für die Erforschung der [[Unteritalische Vasenmalerei|unteritalischen Vasenmalerei]] war.


Die Vase befand sich vor 1688 in der Sammlung von Giuseppe Valletta in Neapel, 1688 wurde sie durch [[Francesco Ficoroni]] für die Sammlung des Kardinals Filippo Antonio Gualtieri in Rom erwarben, 1730 durch Papst [[Clemens XII.]] für die [[Biblioteca Vaticana]] , wo sie seit 1734 ausgestellt war. 1797 wurde sie von Napoleon nach Paris gebracht und befindet sich seit 1799 im [[Louvre]] in Paris (Inventarnummer K 66 [N 3147]).
Die Vase befand sich vor 1688 in der Sammlung von Giuseppe Valletta in Neapel, 1688 wurde sie durch [[Francesco Ficoroni]] für die Sammlung des Kardinals Filippo Antonio Gualtieri in Rom erwarben, 1730 durch Papst [[Clemens XII.]] für die [[Biblioteca Vaticana]] , wo sie seit 1734 ausgestellt war. 1797 wurde sie von [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] nach Paris gebracht und befindet sich seit 1799 im [[Louvre]] in Paris (Inventarnummer K 66 [N 3147]).


Der Lasimos-Krater wurde seit dem späten 18. bis zum frühen 19. Jahrhundert viel in der Forschungsliteratur zitiert. Grund war, dass man in der [[Inschrift]] ''LASIMOS EGRAPSE'' den Namen eines Vasenmalers erkennen wollte. Damit hätte sich die Zahl der namentlich bekannten Vasenmaler Unteritaliens auf drei erhöht. Neben Lasimos kannte man noch [[Asteas]] und [[Python (Vasenmaler)|Python]]. In der wissenschaftlichen Diskussion waren die Schriftform der Buchstaben und die Einordnung des Werkes des Lasimos in der unteritalischen Vasenmalerei. Doch hat die neuere Forschung herausgefunden, dass die Namensinschrift auf dem [[Krater (Gefäß)|Krater]] neuzeitlich ist. Einen antiken Vasenmaler Lasimos gab es demnach nicht. [[Arthur Dale Trendall]] schreibt die Vase der [[Gruppe von Tarent 7013]] zu, die in der Nachfolge des [[Patera-Maler]]s und des [[Baltimore-Maler]]s steht. Gezeigt wird auf dem Krater, der anders als die Beischrift antik ist, der am Schlangenbiß verstorbene, auf dem Schoß seiner Mutter liegende, [[Opheltes]].
Der Lasimos-Krater wurde seit dem späten 18. bis zum frühen 19. Jahrhundert viel in der Forschungsliteratur zitiert. Grund war, dass man in der [[Inschrift]] ''LASIMOS EGRAPSE'' den Namen eines Vasenmalers erkennen wollte. Damit hätte sich die Zahl der namentlich bekannten Vasenmaler Unteritaliens auf drei erhöht. Neben Lasimos kannte man noch [[Asteas]] und [[Python (Vasenmaler)|Python]]. In der wissenschaftlichen Diskussion waren die Schriftform der Buchstaben und die Einordnung des Werkes des Lasimos in der unteritalischen Vasenmalerei. Doch hat die neuere Forschung herausgefunden, dass die Namensinschrift auf dem [[Krater (Gefäß)|Krater]] neuzeitlich ist. Einen antiken Vasenmaler Lasimos gab es demnach nicht. [[Arthur Dale Trendall]] schreibt die Vase der [[Gruppe von Tarent 7013]] zu, die in der Nachfolge des [[Patera-Maler]]s und des [[Baltimore-Maler]]s steht. Gezeigt wird auf dem Krater, der anders als die Beischrift antik ist, der am Schlangenbiß verstorbene, auf dem Schoß seiner Mutter liegende, [[Opheltes]].

Version vom 3. Februar 2012, 18:22 Uhr

Als Lasimos-Krater wird in der archäologischen Forschung ein um 330-310 v. Chr. produzierter apulischer Volutenkrater bezeichnet, der von großer Bedeutung für die Erforschung der unteritalischen Vasenmalerei war.

Die Vase befand sich vor 1688 in der Sammlung von Giuseppe Valletta in Neapel, 1688 wurde sie durch Francesco Ficoroni für die Sammlung des Kardinals Filippo Antonio Gualtieri in Rom erwarben, 1730 durch Papst Clemens XII. für die Biblioteca Vaticana , wo sie seit 1734 ausgestellt war. 1797 wurde sie von Napoleon nach Paris gebracht und befindet sich seit 1799 im Louvre in Paris (Inventarnummer K 66 [N 3147]).

Der Lasimos-Krater wurde seit dem späten 18. bis zum frühen 19. Jahrhundert viel in der Forschungsliteratur zitiert. Grund war, dass man in der Inschrift LASIMOS EGRAPSE den Namen eines Vasenmalers erkennen wollte. Damit hätte sich die Zahl der namentlich bekannten Vasenmaler Unteritaliens auf drei erhöht. Neben Lasimos kannte man noch Asteas und Python. In der wissenschaftlichen Diskussion waren die Schriftform der Buchstaben und die Einordnung des Werkes des Lasimos in der unteritalischen Vasenmalerei. Doch hat die neuere Forschung herausgefunden, dass die Namensinschrift auf dem Krater neuzeitlich ist. Einen antiken Vasenmaler Lasimos gab es demnach nicht. Arthur Dale Trendall schreibt die Vase der Gruppe von Tarent 7013 zu, die in der Nachfolge des Patera-Malers und des Baltimore-Malers steht. Gezeigt wird auf dem Krater, der anders als die Beischrift antik ist, der am Schlangenbiß verstorbene, auf dem Schoß seiner Mutter liegende, Opheltes.

Literatur