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„Bacmeister (Gelehrtenfamilie)“ – Versionsunterschied

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***** '''[[Adolf Bacmeister (Germanist)]]''' (1827–1873), [[Germanist]] und [[Schriftsteller]]
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***** '''[[Karl Albert Wilhelm Bacmeister]]''' (1845–1920), [[Kirchenrat|Oberkirchenrat]] in [[Ludwigsburg]], verh. mit Auguste Gantz (1845–1929)
***** '''[[Karl Albert Wilhelm Bacmeister]]''' (1845–1920), [[Kirchenrat|Oberkirchenrat]] in [[Ludwigsburg]], verh. mit Auguste Gantz (1845–1929)
****** '''[[Walther Bacmeister (Jurist)|Walter Bacmeister]]''' (1873–1966), Oberstaatsanwalt in Stuttgart und nebenberuflich ein versierter [[Ornithologe]], verh. mit. Anna Kauzmann (1875–1951)
**** '''[[Eberhard Bacmeister]]''' (1659–1742), Fürstl. Ostfries. Leibarzt, Reg. u. [[Konsistorialrat]] in [[Aurich]], verh. mit I.: Maria Elisabeth Eckmeyer († 1700); II.: Juliane Elisabeth Jörgens (1677–1752) – '''''Ostfriesische Linie'''''<ref>[http://www.ostfriesischelandschaft.de/index.php?id=295 Nachkommen Eberhard Bacmeister im Lexikon für Ostfriesland (siehe: Fam. Bacmeister)]</ref>
**** '''[[Eberhard Bacmeister]]''' (1659–1742), Fürstl. Ostfries. Leibarzt, Reg. u. [[Konsistorialrat]] in [[Aurich]], verh. mit I.: Maria Elisabeth Eckmeyer († 1700); II.: Juliane Elisabeth Jörgens (1677–1752) – '''''Ostfriesische Linie'''''<ref>[http://www.ostfriesischelandschaft.de/index.php?id=295 Nachkommen Eberhard Bacmeister im Lexikon für Ostfriesland (siehe: Fam. Bacmeister)]</ref>
***** ''weitere bedeutende Nachkommen der ostfriesischen Linie (chronologisch)'':
***** ''weitere bedeutende Nachkommen der ostfriesischen Linie (chronologisch)'':

Version vom 30. Oktober 2011, 12:33 Uhr

Bacmeister, selten auch Backmeister, Bachmeister oder Bacmester geschrieben, ist der Name einer alten deutschen niedersächsischen Familie aus dem Gebiet um Goslar, Braunschweig und Lüneburg. Sie brachte in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche berühmte Persönlichkeiten vor allem auf dem Gebiet der evangelischen Theologie, der Medizin und der Rechtswissenschaften hervor.

Geschichtliches

Geht man vom Namen aus, muss es sich anfangs wohl um eine Familie gehandelt haben, die das Bäckerhandwerk ausübte. In der Tat wurde um 1284 in Goslar ein Johann Bacmeister urkundlich als Bäckermeister genannt. Mehrere Generationen später verlagerte die Familie ihren Sitz nach Braunschweig, wo zwischen 1407 und 1444 ein Hinrik Bacmeister in der Guldenstraße 7 als Bäckermeister gemeldet war. Sein Enkel Ludeke Willm Bacmeister (* ca. 1465), der es gar zum Hofbäckermeister am Hofe zu Helmstedt brachte, war der letzte dieses Handwerkes. Nachdem sein Sohn Johannes (* vor 1500) in Lüneburg im Brauereihandwerk zu Geld und Ehren gekommen war, konnte dessen Sohn Lucas Bacmeister der Ältere (1530–1608) als erster aus der Familie eine akademische Laufbahn einschlagen. Darüber hinaus gilt dieser Lucas Bacmeister als der eigentliche Stammvater der bis in die heutige Zeit bestehenden Familie, die sich in einem Familienverband[1] organisiert hat.

Seitdem Lucas der Ältere seinen Arbeitsplatz nach Rostock verlegt hatte, wo er als Professor der Theologie an der dortigen Universität lehrte, entstanden aus dieser neuen Rostocker Linie im Laufe der Generationen noch einzelne württembergische Linien, wobei allerdings nur die Nachkommen des Kammerprokurator Heinrich Bacmeister noch existent sind, sowie eine bedeutende Hannoversche Linie. Aus der württembergischen Linie heraus entwickelte sich schließlich über den fürstlich ostfriesischen Leibarzt Eberhard Bacmeister (1659–1742) noch eine neue ostfriesische Linie, deren Nachkommen allerdings ab etwa Mitte des 18. Jahrhunderts überwiegend wieder zurück nach Niedersachsen zogen und von denen einige später gar die Auswanderung nach Mexiko wagten, wo sie einen eigenständigen Familienzweig begründeten. Darüber hinaus waren einige bedeutende Familienmitglieder in führenden Positionen und an verantwortungsvoller Stelle noch in St. Petersburg und Riga tätig, wurden dort sesshaft und gründeten ebenfalls neue Familienzweige.

Heute gilt die mecklenburgische Linie als weitgehend ausgestorben, die württembergischen Linie als personell kaum noch existent, wohingegen die niedersächsische sowie die ehemalige ostfriesische Linie die am stärksten vertretenen Linien dieser Familie sind.

Der Germanist Adolf Bacmeister (1827–1873) schrieb in seinem im Jahre 1870 erschienenen Buch Germanische Kleinigkeiten zusammenfassend über seine Familie (auszugsweise): „…, dass es mir ein behagliches Gefühl ist, die Geschichte meines Geschlechtes bis auf vierhundert Jahre zurückverfolgen zu können, seine Wandlungen und Wanderungen zu beobachten, von Lüneburg nach den Küsten von Nord- und Ostsee, nach dem eisigen Russland an die Rebhänge des schwäbischen Landes, zuletzt gar unter den Palmen von Indien an die Ufer der kanadischen Seen und an die Gestade des Stillen Ozeans. Wir haben den Lüneburgern ihr Bier gebraut, der Königin von Dänemark Dorothea von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg Hofpredigten gehalten, uns unter schwedischen Fahnen als Auditeur und Unterhändler nützlich gemacht, den Hindus in Prakrit das Evangelium verkündet, den Herzögen von Württemberg ihr Ländle regiert, in Sankt Petersburg den St.-Wladimir-Orden verdient und dem Land Hannover einen Minister gestellt, dem Admiral Farragut den Mississippi erstürmen geholfen….“

Bedeutende Familienangehörige genealogisch sortiert (Auszug)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Familienverband Bacmeister
  2. Sebastian Bacmeister. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Supplement 2, Leipzig 1751, Sp. 1182.
  3. Bacmeister, Johann eines Predigers Sohn. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Supplement 2, Leipzig 1751, Sp. 1180.
  4. Bacmeister oder Backmeister, Mathäus Dietrich. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Supplement 2, Leipzig 1751, Sp. 1181 f.
  5. Nachkommen Eberhard Bacmeister im Lexikon für Ostfriesland (siehe: Fam. Bacmeister)