„Erdbeben in Van 2011“ – Versionsunterschied
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Das '''Erdbeben in Van 2011''' war ein [[Erdbeben]] mit einer [[Momenten-Magnituden-Skala|Magnitude]] von 7,2 M<sub>w</sub>, das am 23. Oktober den Osten der Türkei in der Nähe der Grenze zu [[Iran]] bei der Provinz [[Van (Provinz)|Van]] getroffen hat. Das Epizentrum des Bebens, das sich um 13:41:21 Uhr Ortszeit (10:41:21 Uhr UTC) ereignete, lag 17 Kilometer nord-nordöstlich von Van und 194 Kilometer süd-südwestlich von Jeriwan. Das Hypozentrum des Erdbebens wurde vom [[United States Geological Survey]] in einer Tiefe von 20 Kilometern angenommen,<ref name="usgs">{{cite web |url=http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Quakes/usb0006bqc.php |title=Magnitude 7.2 - EASTERN TURKEY |date=2011-10-23 |publisher=[[United States Geological Survey]] |accessdate=2011-10-23 |language=Englisch}}</ref> nach Angaben türkischer Seismologen handelt es sich um ein Erdbeben mit noch geringerer Tiefe.<ref>{{cite news |url=http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13676447/Tuerkische-Erdbebenwarte-befuerchtet-ueber-1000-Tote.html |publisher=[[Die Welt]] |title=Türkische Erdbebenwarte befürchtet über 1000 Tote |date=2011-10-23 |accessdate=2011-10-23 }}</ref> Die geringe Tiefe des Erdbebens deutet auf eine hohe Zahl an Opfern hin. |
Das '''Erdbeben in Van 2011''' war ein [[Erdbeben]] mit einer [[Momenten-Magnituden-Skala|Magnitude]] von 7,2 M<sub>w</sub>, das am 23. Oktober den Osten der Türkei in der Nähe der Grenze zu [[Iran]] bei der Provinz [[Van (Provinz)|Van]] getroffen hat. Das Epizentrum des Bebens, das sich um 13:41:21 Uhr Ortszeit (10:41:21 Uhr UTC) ereignete, lag 17 Kilometer nord-nordöstlich von Van und 194 Kilometer süd-südwestlich von Jeriwan. Das Hypozentrum des Erdbebens wurde vom [[United States Geological Survey]] in einer Tiefe von 20 Kilometern angenommen,<ref name="usgs">{{cite web |url=http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Quakes/usb0006bqc.php |title=Magnitude 7.2 - EASTERN TURKEY |date=2011-10-23 |publisher=[[United States Geological Survey]] |accessdate=2011-10-23 |language=Englisch}}</ref> nach Angaben türkischer Seismologen handelt es sich um ein Erdbeben mit noch geringerer Tiefe.<ref>{{cite news |url=http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13676447/Tuerkische-Erdbebenwarte-befuerchtet-ueber-1000-Tote.html |publisher=[[Die Welt]] |title=Türkische Erdbebenwarte befürchtet über 1000 Tote |date=2011-10-23 |accessdate=2011-10-23 }}</ref> Die geringe Tiefe des Erdbebens deutet auf eine hohe Zahl an Opfern hin. |
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== Tektonischer Überblick == |
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[[Datei:Van EQ intensity USGS.jpg|links|miniatur|Erdbebenintensität]] |
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Die Türkei ist ein tektonisch aktives Gebiet, das häufig zerstörerische Erdbeben erfährt. Grob gesehen werden die seismologischen Vorgänge in der Region des Erdbebens vom 23. Oktober durch die Kollision der Arabischen Platte mit der Eurasischen Platte gesteuert, wobei sich die Arabische Platte mit eine Geschwindigkeit von etwa 24 mm/Jahr nach Norden schiebt. Westlich des Erdbebens vom 23. Oktober wird die Tektonik durch Blattverschiebungen an der Ost- bzw. Nordanatolischen Verwerfungszone dominiert. Diese großen Verwerfungssystem erstrecken sich über einen Großteil der zentralen und westlichen Türkei und nehmen die westliche Bewegung Anatoliens auf, das durch die Konvergenz von Arabischer und Eurasischer Platte zusammengedrückt wird. In dem Gebiet des [[Van-See]]s und östlich davon wird die Tektonik hingegen dominiert von der Bitlis-Suture-Zone im Osten der Türkei und die Zagros-Faltengebirgszone in Iran. Das Erdbeben vom 23. Oktober ereignete sich in einer weitgedehnten Region der Konvergenz jenseits der anatolischen Blattverschiebungstektonik. Der [[Herdmechanismus]] ist konsisnte mit den Mechanismen der verzeichneten Verwerfungen in der Region.<ref name="usgs"/> |
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Das Erdbeben ist eine Erinnerung an die vielen Erdbeben mit hohen Opferzahlen, die sich in den letzten Jahren in der Türkei ereigneten. Das vernichtende Erdbeben von Izmit im Jahr 1999 (M = 7.6) brach einen Abschnitt der Nordanatolischen Verwerfung etwa 1000 km weiter westlich des Erdbebens vom 23. Oktober und tötete rund 17.000 Menschen, verletzte weitere 50.000 und machte 500.000 [[Obdachlosigkeit|obdachlos]]. Etwa 70 km entfernt vom Zentrum des Bebens vom 23. Oktober 2011 ereignete sich am 11. November 1976 ein Erdbeben mit der Magnitude 7.3, dessen Auswirkungen mehrere Dörfer an der Grenze zwischen der Türkei und Iran zerstörte und mehrere Tausend Tote hinterließ. Ein Erdbeben mit der Magnitude 7.8 hatte 1939 Erzincan getroffen, wobei geschätzte 33.000 Menschen ums Leben kamen.<ref name="usgs"/> |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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Version vom 23. Oktober 2011, 17:28 Uhr
| Erdbeben in Van | ||
|---|---|---|
| Datum | 23. Oktober 2011 | |
| Uhrzeit | 10:41 UTC | |
| Intensität | X[1] auf der MM-Skala | |
| Magnitude | 7.2 MW | |
| Tiefe | 20 km | |
| Epizentrum | 38° 37′ 41″ N, 43° 29′ 10″ O | |
| Land | Türkei | |
Das Erdbeben in Van 2011 war ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7,2 Mw, das am 23. Oktober den Osten der Türkei in der Nähe der Grenze zu Iran bei der Provinz Van getroffen hat. Das Epizentrum des Bebens, das sich um 13:41:21 Uhr Ortszeit (10:41:21 Uhr UTC) ereignete, lag 17 Kilometer nord-nordöstlich von Van und 194 Kilometer süd-südwestlich von Jeriwan. Das Hypozentrum des Erdbebens wurde vom United States Geological Survey in einer Tiefe von 20 Kilometern angenommen,[2] nach Angaben türkischer Seismologen handelt es sich um ein Erdbeben mit noch geringerer Tiefe.[3] Die geringe Tiefe des Erdbebens deutet auf eine hohe Zahl an Opfern hin.
Tektonischer Überblick

Die Türkei ist ein tektonisch aktives Gebiet, das häufig zerstörerische Erdbeben erfährt. Grob gesehen werden die seismologischen Vorgänge in der Region des Erdbebens vom 23. Oktober durch die Kollision der Arabischen Platte mit der Eurasischen Platte gesteuert, wobei sich die Arabische Platte mit eine Geschwindigkeit von etwa 24 mm/Jahr nach Norden schiebt. Westlich des Erdbebens vom 23. Oktober wird die Tektonik durch Blattverschiebungen an der Ost- bzw. Nordanatolischen Verwerfungszone dominiert. Diese großen Verwerfungssystem erstrecken sich über einen Großteil der zentralen und westlichen Türkei und nehmen die westliche Bewegung Anatoliens auf, das durch die Konvergenz von Arabischer und Eurasischer Platte zusammengedrückt wird. In dem Gebiet des Van-Sees und östlich davon wird die Tektonik hingegen dominiert von der Bitlis-Suture-Zone im Osten der Türkei und die Zagros-Faltengebirgszone in Iran. Das Erdbeben vom 23. Oktober ereignete sich in einer weitgedehnten Region der Konvergenz jenseits der anatolischen Blattverschiebungstektonik. Der Herdmechanismus ist konsisnte mit den Mechanismen der verzeichneten Verwerfungen in der Region.[2]
Das Erdbeben ist eine Erinnerung an die vielen Erdbeben mit hohen Opferzahlen, die sich in den letzten Jahren in der Türkei ereigneten. Das vernichtende Erdbeben von Izmit im Jahr 1999 (M = 7.6) brach einen Abschnitt der Nordanatolischen Verwerfung etwa 1000 km weiter westlich des Erdbebens vom 23. Oktober und tötete rund 17.000 Menschen, verletzte weitere 50.000 und machte 500.000 obdachlos. Etwa 70 km entfernt vom Zentrum des Bebens vom 23. Oktober 2011 ereignete sich am 11. November 1976 ein Erdbeben mit der Magnitude 7.3, dessen Auswirkungen mehrere Dörfer an der Grenze zwischen der Türkei und Iran zerstörte und mehrere Tausend Tote hinterließ. Ein Erdbeben mit der Magnitude 7.8 hatte 1939 Erzincan getroffen, wobei geschätzte 33.000 Menschen ums Leben kamen.[2]
Einzelnachweise
- ↑ PAGER - M 7.2 - EASTERN TURKEY. United States Geological Survey, 23. Oktober 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011 (englisch).
- ↑ a b c Magnitude 7.2 - EASTERN TURKEY. United States Geological Survey, 23. Oktober 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011 (englisch).
- ↑ Türkische Erdbebenwarte befürchtet über 1000 Tote, Die Welt, 23. Oktober 2011
