„Autoput A4“ – Versionsunterschied
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Version vom 29. September 2009, 20:55 Uhr
Die Autobahnen in Serbien (serbisch: Аутопут / Autoput) bilden das Rückgrat des Straßenverkehrs in Serbien und sind wichtige Transitstraßen in Europa. Sie sind insgesamt fast 520 Kilometer lang (Stand Juli 2009)[1], wovon der größte Teil die Autobahn Belgrad–Preševo ausmacht, die das Land in Nord-Süd-Richtung durchquert. Das serbische Autobahnnetz besitzt – im Gegensatz zu anderen Staaten – keine klassische Autobahnnummerierung. Die Autobahnbezeichnungen basieren vielmehr auf den Europastraßen, die durch Serbien verlaufen.
Die Infrastruktur wird in Serbien sukzessive ausgebaut. Viele Autobahnen und Schnellstraßen befinden sich in Planung und Bau. Der Autobahnbau wird in Serbien von vielen als Symbol der Einheit, des wirtschaftlichen Aufschwungs und des Zusammenhalts gesehen und daher systematisch vorangetrieben. Mittelfristig soll Serbien nach Kroatien, über das dichteste Autobahnnetz in Südosteuropa verfügen[2]. Für alle Autobahnen werden Gebühren (serbisch: Путарина / Putarina) erhoben. Ab 2010 wird aber eine Vignettenpflicht auf serbischen Autobahnen eingeführt[3], um so den Transitverkehr durch das Land zu erleichtern. Auf allen Autobahnen in Serbien gilt ein Tempolimit von 120 km/h.
Geschichte
In Zeiten Jugoslawiens
Eine große Rolle für den Autobahnbau spielte während des Kalten Krieges die Position Jugoslawiens zwischen den Blöcken und die finanziellen Hilfen aus dem Westen. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg begann man mit dem Bau einer Halbautobahn, welche den Namen „Straße der Brüderlichkeit und Einheit“ (Autoput bratstvo i jedinstvo) erhielt, da sie das Gebiet von vier der sechs Teilrepubliken der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien passierte. Am Bau der Halbautobahn war Jugendliche im Rahmen der Jugendarbeitsaktionen (ORA) sowie Mitglieder der Jugoslawischen Volksarmee und Zwangsarbeiter beteiligt. Ungefähr 300.000 Personen arbeiteten beim Bau der Halbautobahn. Die erste Strecke der Halbautobahn war die von Zagreb–Belgrad auf einer Länge von 382 km, eröffnet am 27. Juli 1950.
Mit dem immer größer werdenden Verkehrsaufkommen in Jugoslawien, vor allem dem Transitverkehr und der Durchreise vieler Gastarbeiter, wurde der Regierung klar, das die damalige Straßenkapazität von nur zwei Fahrstreifen (eine pro Richtung) nicht genügen würde. Die Lösung bestand darin, eine Autobahn mit zwei mal zwei Fahrspuren zu bauen.

1 Linie = Halbautobahn
2 Linien = Autobahn
Die Umsetzung dieser Pläne begann in den 1970er-Jahren an Autobahnen. Zuvor gab es lediglich lokale wie auch Regionalstraßen, die sich meist in einem schlechten Zustand befanden. Zur Finanzierung des Projektes erhielt die jugoslawische Regierung einen Kredit vom IWF.
Mit diesem Plan kam es zum Bau der West-Ost-Autobahn E70 in Jugoslawien, welche die wirtschaftlichen und politischen Zentren des sozialistischen Landes verbinden sollte. Vorrang hatte zunächst der Korridor West–Ost, welcher der Route Graz–Jesenice–Ljubljana–Zagreb–Belgrad folgte. Während der 1970er Jahre begann man auch den Bau der Autobahn zwischen Niš und Leskovac.
In den 1980er-Jahren wurde daneben eine Halbautobahn Belgrad–Novi Sad–Bačka Topola erbaut.
Zu Beginn der 1990er Jahre konnte man die fehlende Strecke von Bačka Topola–Horgoš fertigstellen, aber die Strecke wurde nicht mit der restlichen Strecke durch Ungarn nach Westeuropa (Szeged–Budapest–Györ–Hegyeshalom) verknüpft. Mit der Verknüpfung der beiden (Halb-)Autobahnen hätte sich ein neuer Korridor zwischen den Hafenstädten Thessaloniki bzw. Istanbul sowie Mittel- und Westeuropa eröffnet. Der Autoput war bis 1991 eine der berüchtigsten Straßen Europas: Der teilweise schlechte Zustand und rege Verkehr – neben den vielen LKWs war die Strecke vor allem in den Sommermonaten völlig überlastet – verhinderten erholsames Reisen. Von langen Distanzen und der geraden Strecke übermüdete Fahrer sowie waghalsige Überholmanöver waren die Ursachen für zahlreiche Unfälle.
Zwischen 1991 bis 1995 waren durch der Jugoslawienkriege viele Grenzen zwischen den bisherigen Teilrepubliken geschlossen und damit eine durchgängige Benutzung der Autobahnen nicht mehr möglich. In den Kriegen wurde der Autoput stellenweise beschädigt. Nach dem Kroatienkrieg wurde auf sämtlichen Wegweisern der heutigen kroatischen A3 in Richtung Osten, die Richtungsangabe Beograd (Belgrad) durch Lipovac (östlichster kroatischer Ort an der Autobahn) ersetzt. Inzwischen wurde das teilweise rückgängig gemacht.
Gegenwart

Nach den Kriegen wurde wenig in die Infrastruktur investiert. Zu Zeiten des Handelsembargos Mazedoniens durch Griechenland und während des Kosovokrieges kam es zu Einschränkungen im Transitverkehr. Erst nach dem Sturz der Regierung Milošević im Jahr 2000 wurden auch Veränderungen im Straßenverkehr ersichtlich. Dem Westen orientiert, hatte die Regierung Đinđić Pläne zum Bau der Autobahnen entwickelt. Die Autobahnen sollten nach westlichen Maßstäben ausgebaut werden und so kam es dazu, dass im Jahre 2001 bereits der Grundstein für die Autobahn Belgrad–Novi Sad gelegt worden war. 2002 besaß Serbien 420 km Autobahnen. 2003 wurde feierlich die erste Autobahn nach dem Ende der Jugoslawienkriege von Belgrad nach Novi Sad eröffnet.
Investitionen in die Autobahn-Infrastruktur haben derzeit Priorität, da deren Ausbau von strategischer Bedeutung für Serbien ist. Das serbische Verkehrsministerium begründet den Ausbau auch damit, dass es mit dem Bau von Autobahnen zu einer Steigerung der Beschäftigung kommt[4] und dies auch positive Effekte für die demographische Entwicklung Serbiens bringen würde. Die Einbindung des serbischen Straßennetzes in das europäische Verkehrsnetz soll bei der Transitlage Serbiens positive Auswirkungen für alle haben. Die Verantwortlichen betonen u. a. dass mit dem Ausbau der Autobahnen Engstellen in der Verkehrsinfrastruktur beseitigt werden würden und dass somit die Verkehrssicherheit und die Zeitersparnis steige.
Heute befinden sich viele Autobahnen und Schnellstraßen in Planung und Bau. Bereits heute zählt das serbische Autobahnnetz zu einen der am schnellsten expandierenden in Europa. Die Gründe sind politischer wie auch geographischer Natur.
Merkmale

Eine serbische Autobahn besteht aus zwei Richtungsfahrbahnen mit mindestens zwei Fahrstreifen und einem Seitenstreifen.
Fahrstreifenbreite
Die Fahrstreifenbreite beträgt auf serbischen Autobahnen in der Regel 3,50 Meter. In der Nähe großer Städte kommen auch Autobahnen mit einer Breite von 3,25 Metern vor. Bei Fahrten mit einer Steigung/Neigung von mindestens 4 % wird meistens der Randstreifen durch eine zusätzliche Fahrspur ersetzt.
Regeln
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt für Pkw ohne Anhänger 120 km/h. Fahrzeuge, die bauartbedingt nicht schneller als 60 km/h fahren können, sind auf serbischen Autobahnen nicht zugelassen. Es gilt Rechtsfahrgebot, d.h. man sollte sich auch auf serbischen Autobahnen so weit wie möglich rechts halten, um anderen Verkehrsteilnehmern die Möglichkeit links zu überholen zu ermöglichen. Rechts zu überholen ist im Prinzip verboten, ausgenommen rechts einer Blockmarkierung oder in einem Verkehrsstau.
Beleuchtung
Die serbischen Autobahnen werden innerhalb der Ausfahrten komplett beleuchtet. Darüber hinaus werden nur Streckenabschnitte in der Nähe größerer Städten und von Autobahnkreuzen (Petlja) beleuchtet.
Verkehrsschilder

Die meisten Verkehrsschilder in Serbien sind sowohl in lateinischer Schrift als auch in kyrillischer Schrift beschriftet. Entlang der Autobahn von Belgrad bis Niš gibt es noch Schilder, die aus der Zeit Jugoslawiens stammen und wo nur die lateinische Form zur Anwendung kommt. Die neu eröffneten Autobahnen oder renovierte Teilstücke besitzen ausschließlich Schilder mit beiden Varianten.
Straßenbelag
Die meisten Autobahnen in Serbien sind als Asphaltdecke ausgeführt, diese müssen jedoch aller Voraussicht nach alle 12 bis 15 Jahre erneuert werden. In letzter Zeit wurde in Serbien ebenfalls thematisiert, die Fahrbahnen auch aus Beton auszuführen, da Beton eine Konzessionszeit von 30 Jahren unbeschadet überstehen dürfte.
Bestehende Autobahnen
Bezeichnung | Verlauf | Kilometer | Stand |
---|---|---|---|
Autoput Beograd–Šid | Kroatien Grenzübergang Lipovac/Batrovci - Šid - Sremska Mitrovica - Belgrad | 111 km | fertig |
Autoput Beograd–Novi Sad | Belgrad - Stara Pazova - Inđija - Novi Sad | 78 km | fertig, Ausbau der Brücke über die Donau zur Autobahn |
Autoput Beograd–Preševo | Belgrad - Velika Plana - Paraćin - Jagodina - Ćuprija - Niš - Leskovac - Preševo | 330 km | fertig, Lücke zwischen Grabovnica und Levosje (74 km) in Bau |
Autoput Kragujevac–Batočina | Kragujevac - Lapovo - Batočina | 35 km | 5 km fertiggestellt, restlicher Teil in Bau |
Autobahnen im Bau
Die serbische Autobahnnetz zählt zu den am schnellsten expandierenden in Europa. Viele Kilometer befinden sich derzeit im Bau und einzelne Strecken werden eröffnet. Mittelfristig sollen 400 km Autobahn entstehen, davon 360 km alleine im Transeuropäischen Verkehrskorridor X durch Serbien[5]. Schätzungsweise 200.000 Personen sollen durch den Bau der Autobahnen eine Arbeit erhalten[6].
Novi Sad–Horgoš
Die derzeitige Halbautobahn von Novi Sad bis Horgoš an der Grenze zu Ungarn ist eine der meistbefahrenen Straßen in Serbien. Vor allem für den Transitverkehr von Westeuropa in den Nahen Osten ist die Strecke von großer Bedeutung, nicht zuletzt, weil die Durchfahrt durch Slowenien, eine andere Möglichkeit um nach Westeuropa zu gelangen, kostenintensiver ist[7]. Sie ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors X.

Bereits unter der Regierung Đinđić gab es Pläne zum Ausbau der bestehenden Straße zur Autobahn. Nach dem Umsturz der Regierung Milošević begann man, die damalige Halbautobahn von Belgrad bis Horgoš auszubauen. 2001 erfolgte der Beginn der Strecke von Belgrad bis Novi Sad, welche 78 km lang war. Anfang 2003 wurde die 78 km lange Autobahn feierlich eröffnet. Mit der Ermordung von Zoran Đinđić am 12. März 2003 wurde dieses Projekt zunächst auf Eis gelegt. Ab 2005 wurden die Pläne weiterverfolgt, die noch nicht fertige 106 km lange Strecke von Novi Sad bis Horgoš zu vollenden. In einer Ausschreibung der serbischen Regierung im Jahre 2006 gewannen die österreichischen Baufirmen ALPINE und PORR den Auftrag zum Bau der Autobahn im Wert von mehr als einer Milliarde Euro. Geplant war zunächst der Ausbau der Schnellstraße 1 zu einer Autobahn mit zwei Spuren von Horgoš bis Novi Sad in der Länge von 106 Kilometer. Dann folgen die Wartung der bestehenden 78 Kilometer langen Autobahn zwischen Novi Sad und Belgrad sowie die Projektierung und der Bau einer neuen Autobahn von Belgrad bis Požega in der Länge von 148 Kilometern[8].
Der Baubeginn war für das Frühjahr 2008 geplant, was allerdings nicht realisiert wurde. Die serbischen Behörden beschuldigten das Konsortium, die Finanzgarantien nur bis Jahresende, nicht aber für die komplette fünfjährige Bauzeit sichergestellt zu haben. Daraufhin unterbreitete das Konsortium den Behörden ein neues Angebot und zwar den Bau einer Autobahn von Ostružnica bis Čačak in der Länge von 115 km[9]. Zusätzlich verlangten die Baufirmen Garantien des serbischen Staates hinsichtlich der Frequentierung der Konzessionsstrecke im Wert von mehr als 200 Mio. Euro, eine Verlängerung der Autobahn-Baufristen um vier Jahre sowie die Ausdehnung des Konzessionsvertrages um fünf auf 30 Jahre. Der Nationalrat für Infrastruktur, der unter Vorsitz von Staatschef Boris Tadić Großvorhaben koordinieren und leiten soll, meinte, dass die Forderungen der beiden Baufirmen „nicht im Interesse der Bürger“ seien und es daher keinen Grund für das Inkrafttreten des abgeschlossenen Vertrages gebe[10].
Seit dem 10. Mai 2009 laufen die Arbeiten am Bau der Autobahn von Novi Sad bis Horgoš. Gewonnen haben diese zwei nationale Unternehmen (Putevi Beograd und Putevi Užice), die nach dem Ausstieg von ALPINE und PORR sich beworben hatten[11]. Gebaut wird aus zwei Richtungen: Putevi Beograd baut die Autobahn von Horgoš aus Richtung Süden und Putevi Užice von Novi Sad aus Richtung Norden. Der ganze Bau wird aus dem Budget des Staates finanziert.
Belgrader Autobahnring
→ Hauptartikel: Belgrader Ringautobahn

Die Belgrader Ringautobahn ist ein Teilstück des Paneuropäischen Verkehrskorridors X, hauptsächlich auf dem Gebiet der serbischen Hauptstadt Belgrad. Die in Teilstücken fertiggestellte Autostrasse wird auf insgesamt 69 km zwischen Batajnica und Pančevo die Stadt Belgrad umfahren. Nach der Fertigstellung des Sektors B als Autostrasse, soll die ganze Autostrasse als eine Autobahn ausgebaut werden[12]. Die Idee einer Umfahrung bestand bereits in den 1980er-Jahren, jedoch konnte das Projekt nicht realisiert werden, da in den 1990-er Jahren die Jugoslawienkriege begannen und Serbien unter wirtschaftlichem Embargo stand. Finanziert wird der Bau vom Nationalen Investitionsplan, dem Budget der Stadt Belgrad sowie mit Krediten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung[13] und der Europäischen Investitionsbank[14].
Die Belgrader Umfahrung besteht aus drei Sektoren:
- Sektor A: Batajnica – Dobanovci, 10,5 km[15] in Planung.
- Sektor B: Dobanovci – Bubanj Potok, 37,3 km; Abschnitt von Dobanovci - Orlovača fertig (24,5 km).
- Sektor C: Bubanj Potok – Vinča – Starčevo (nahe Pančevo), 22 km lang, wird die Donau durch eine neue Brücke überqueren[16].
2005 erfolgte der Spatenstich für die Autostrasse von Dobanovci bis Bubanj Potok (Sektor B), da dieser Priorität hat und so den Transitverkehr von Belgrad aus in die Umfahrung verlegen soll. Die 37,3 km lange Strecke enthält 5 Viadukte und 4 Tunnels, von denen der Tunnel Straževica, mit 730 m, der längste sein wird. Bis November 2008 konnte die Strecke Dobanovci–Orlovača fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden (24,5 km). Die Strecke enthält eine Anschlussstelle (Ostružnica), sowie ein Autobahnkreuz in Kleeblatt-Form (Orlovača). Bis heute, geht der Weiterbau bis nach Bubanj Potok schleppend voran. Einzig der Tunnel Straževica konnte auf der noch fehlenden Strecke fertiggestellt werden.
Der Sektor A, welcher eine direkte Verbindung zwischen der Autobahn von Belgrad-Novi Sad und der Ringautobahn ermöglichen soll, befindet sich derzeit in Vorbereitung. Die definitive Verlaufsroute der Autobahn, entworfen vom Unternehmen Koridor 10 d.o.o., ist bereits erstellt[17]. Seit September 2009 befindet sich die serbische Regierung in Verhandlungen mit den loklalen Grundstückseigentümer um die Expropriation ihrer Grundstücke. Man geht davon aus, dass bis Ende 2009 die Verhandlungen abgeschlossen sein werden und der Bau der Autobahn straten kann. Insgesamt beträgt die Fläche für den Bau der Autobahn 147 ha[18].
Der Sektor C ist die komplexeste Strecke der Ringautobahn. Seine Konstruktion beinhaltet den Aufbau einer 1190 m langen Brücke über die Donau, 11 Viadukte und 2 Tunnels. Die genaue Route ist noch nicht entschieden, aber die Fertigstellung ist für das Jahr 2011 geplant[16].
Kragujevac–Batočina
Die zukünftige Autobahn Kragujevac–Batočina befindet sich zurzeit im Bau. Geplant ist, dass die 35 km lange Autobahn parallel zur bestehenden Fernverkehrsstraße bis Batočina verlaufen wird und dort an die A1 knüpfen soll. Mit diesem Bau erhofft man sich die Stärkung der Autostadt Kragujevac sowie weitere Grossinvestitionen im Okrug Šumadija. In Spitzentagen verkehren bis zu 8.000 Fahrzeuge diese Route[19].
Mit dem Erwerb Zastavas durch Fiat im Herbst 2008 ist das Projekt „Fiat“, welches den Bau von Fiat Puntos in Kragujevac, unter der Marke von Zastava vorsieht, von nationaler Bedeutung geworden. Für die serbische Regierung hat deshalb auch dieser Abschnitt Priorität, weshalb sie auch die Kosten für den Bau übernimmt. Mit dem Bau der Autobahn soll die Infrastruktur Kragujevac' verbessert und so weitere Großinvestitionen in die Region gelockt werden.
Mit dem Bau der Autobahn begann man Ende 2008. Am 6. Mai 2009, dem Tag der Stadt Kragujevac, wurden 5 km der fertiggestellten Autobahn für den Verkehr freigegeben. Somit ist das Teilstück der Autobahn, die erste Autobahn in der Region Šumadija. Ab 2010 soll die restliche Strecke durch die Gemeinden Batočina und Lapovo gebaut werden[20]. Die Fertigstellung der 35 km langen Autobahn wird Anfangs 2011 erwartet.
Niš–Dimitrovgrad
Die größte Herausforderung für die serbische Regierung stellt die Verkehrsachse nach Bulgarien dar. Mit dem Bau der 83 km langen Autobahn von Niš bis Dimitrovgrad (an der bulgarischen Grenze) soll bereits im November 2009 begonnen werden[21]. Die Strecke ist ein Ast des Paneuropäischen Verkehrskorridors X durch Serbien.
Gegenwärtig verbindet eine Fernverkehrsstraße die Großstadt Niš mit der Grenzstadt Dimitrovgrad. Diese Strecke stammt noch aus den Zeiten Jugoslawiens und wurde sporadisch ausgebaut. Heute ist die Fernverkehrsstraße eine wichtige Verkehrsverbindung von Mitteleuropa zum Nahen Osten, obwohl in letzter Zeit der Paneuropäische Verkehrskorridor IV durch Bulgarien und Rumänien immer mehr an Bedeutung gewinnt und sich der Transitverkehr auf diese Route verlagert[22]. Deshalb wird der Bau der Autobahn von Niš bis Dimitrovgrad seitens der Regierung vorangetrieben, um nicht noch mehr Gewinne, z. B. im Bereich der Maut, zu verlieren[22].
Da die Autobahn durch gebirgiges Gebiet verlaufen wird, sind die Baukosten entsprechend hoch. Geschätzte 450 Mio. Euro soll die 83 km lange Autobahn kosten. 388 Mio. Euro davon hat Serbien bereits von der Weltbank als Kredit erhalten[21].
Grabovnica–Preševo
Die zum Teil fertiggestellte[23] Autobahn von Grabovnica bis Preševo (in den serbischen Medien meist auch Leskovac–Preševo) ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors X. Die 96 km lange Strecke ist mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von über 1 Mio. Fahrzeugen und 6 Mio. Reisenden[24] eine der meistbefahrenen Straßen in Südosteuropa. Die Strecke wird von vielen Griechenland-Urlaubern und Diaspora-Mazedoniern genutzt.
Als man den Autoput in den 1970-er Jahren anfing zu bauen, wurde die Route durch die Grdelička Klisura miteingeplant. Die damalige Industriestadt Leskovac sowie die Durchfahrt durch die Teilrepublik Mazedonien für Griechenland-Urlauber waren ausschlaggebend für den Verlauf der Route. Ende der 1970-er Jahre wurden die Bauarbeiten man an der Autobahn von Niš bis Leskovac fertiggestellt. Wegen der hohen Kosten, welche mit dem Bau der Autobahn verbunden waren, entschied man sich, statt eine Autobahn, eine Autostraße zu bauen. Der Pass durch die Grdelička Klisura (südlich von Leskovac) erwies sich als kostspielig und stellte das eigentliche Nadelöhr des gesamten Autoputs durch Jugoslawien dar. Es hätten viele Tunnels und Viadukte gebaut werden müssen, doch das Geld reichte nicht, da andere Strecken den Vorrang hatten.
Zu Zeiten des Handelsembargos durch Griechenland gegen Mazedonien und während des Kosovokrieges kam es zu Einschränkungen im Transitverkehr. Nach dem Sturz des Milošević-Regimes kam es auch im Straßenverkehr zu Veränderungen. Die teilweise im schlechten Zustand befindliche Autostraße wurde saniert und in gefährdeten Gebieten wurden Wildschutzzäune entlang der Straße errichtet. Die zum Teil schweren Unfälle traten besonders in der waldreichen Grdelička Klisura auf.
Ende 2006 wurde zusammen mit der griechischen Regierung eine Vereinbarung getroffen, um den Bau der Autostraße bis zur mazedonischen Grenze abzuschließen. Die Kosten für die verbleibende Strecke sollen etwa 380 Mio. Euro betragen, wobei die griechische Regierung davon 100 Mio. Euro investiert[25]. Mit der Investition erhofft sich Griechenland, die wirtschaftlichen und bilaterialen Beziehungen mit Serbien zu vertiefen und die Beziehung Serbiens mit der EU zu stärken[25].
Am 7. Juli 2009 wurde das erste Teilstück der Autobahn von Levosje bis Preševo eröffnet[24]. Mit der 22 km langen Strecke wurde im Sommer 2008 begonnen und die Kosten betrugen 13,1 Mio. Euro. Das nächste Teilstück wird die 16 km lange Strecke von Levosoje bis Donji Neradovac sein. Finanziert wird dieses Teilstück vom Hellenic Plan der griechischen Regierung[26].
Geplante Autobahnen
Novi Sad–Loznica
Der Bau der Autobahn von Novi Sad über Irig, Ruma, Šabac bis Loznica und weiter bis Zvornik soll 2009 beginnen. Geplant ist, dass die 110 km lange Autobahn mit einem Tunnel bei Fruška Gora bis zum Jahr 2012 fertig gebaut wird. Die geplanten Baukosten betragen derzeit an die 180 Mio. Euro, wobei dies die ersten Schätzungen sind[27].
Mit der Autobahn Novi Sad–Loznica sollen das bestehende Straßennetz, welches ein tägliches Verkehrsaufkommen von 10.000 bis 30.000 Fahrzeugen aufweist, davon gut die Hälfte Lastkraftfahrzeuge (Stand 2006), und die Infrastruktur im westlichen Serbien im Einzugsgebiet der Flüsse Donau und Drina ausgebaut werden. Zudem wird sie ein wichtiger Verbindungspunkt nach Bosnien-Herzegowina sein.
Pančevo–Vatin
Die Autobahn Pančevo–Vatin (in den serbischen Medien meist auch Pančevo–Vršac) befindet sich derzeit in Planung. Geplant ist, dass die 86 km lange Autobahn bis zum Jahr 2012 fertig gebaut wird[28]. Mit dieser Autobahn würde Serbien einen großen Anteil des Verkehrs des Paneuropäischen Verkehrskorridors IV aufnehmen[29], der der größte Konkurrent des Paneuropäischen Verkehrskorridors X ist. Zugleich soll sie eine Verbindung zwischen diesen beiden Korridoren sein. Die Autobahn soll nach einem Plan der rumänischen Regierung ein Teilstück der Autobahn von Belgrad bis Timişoara werden.
Die zukünftige Autobahn soll parallel zur bestehenden Fernverkehrsstraße verlaufen und zunächst an der rumänischen Grenze enden. Mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von 5.000 bis 7.000 Fahrzeugen[30] stellt die derzeitige Straße eine wichtige Verbindung zwischen der serbischen Hauptstadt Belgrad und Rumänien dar. Die Baukosten für diese Autobahn betragen 334 Mio. Euro[31]. Nach Ansicht des serbischen Infrastrukturministers Milutin Mrkonjić besitzt der Bau der Autobahn Pančevo–Vršac die gleiche Bedeutung wie der Ausbau des Paneuropäischen Verkehrskorridors X durch Serbien.
Požega–Boljare
Die derzeit in Planung befindliche Autobahn von Požega nach Boljare an der montenegrinischen Grenze wird Teil der Autobahn Beograd–Južni Jadran (Belgrad–südliche Adria) sein[32]. 2010 soll eine Ausschreibung des Projektes stattfinden[33]. Mit dem Bau einer Autobahn erhoffen sich vor allem der Tourismus und die Wirtschaft generell einen Aufschwung für ganz Südosteuropa und auch für den Adriahafen Bar durch die Weiterverbindung an die montenegrinische Autobahn Bar-Boljare. Ziel ist, die geplante neue Autobahn von Belgrad an die südliche Adria als Teil des transeuropäischen Verkehrskorridors X anerkannt zu bekommen[8][34].
Der zukünftige Streckenverlauf der Autobahn ist bislang noch nicht definitiv geklärt. Wegen der gebirgigen Lage der Region, in welcher die Autobahn verlaufen wird, werden in den serbischen Medien viele Optionen erwähnt[32]. Gemäß einer Analyse des serbischen Verkehrsinstituts CIP, die auch die Planung der Strecke durchführte, bestehen zwei favorisierte Strecken: Die günstigste und gleichzeitig die kürzeste Variante wäre eine Autobahn von Požega nach Boljare durch die Region des Pešter-Gebirges mit den Städten Arilje, Ivanjica und Duga Poljana in einer Länge von ca. 110 km. Die andere Möglichkeit ist eine Autobahn vorbei an den größeren Städten Užice, Nova Varoš und Sjenica in einer Länge von ca. 140 km. Mit dem Verlauf der Autobahn durch die Pešter Region würden die größeren Städte umfahren und eine Region mit 60.000 statt 300.000 Einwohnern befahren werden[32]. Kurz nach der Veröffentlichung dieser Analyse legten die Städte Protest ein und beklagten, dass sie so Verluste im Industrie- und Tourismusbereich erleiden werden. Auf der anderen Seite verweist man auf die Vorteile der Autobahn durch diese Region, so etwa mit den geringeren Baukosten oder dem wirtschaftlichen Aufschwung der Pešter Region mit der Autobahn.
Maut
Mautpflicht besteht auf allen serbischen Autobahnen mit Ausnahme der Durchfahrt durch das Zentrum von Belgrad. In Serbien wird die Maut stets beim Verlassen der Autobahn, an allen Ausfahrts-Mautstellen, geleistet. Die Fahrer erhalten bereits bei der Auffahrt zur Autobahn an dafür vorgesehenen Automaten eine Quittung, die belegt, wo man aufgefahren ist. Diese Quittung muss beim Verlassen der Autobahn vorgewiesen werden. Anhand der gefahrenen Kilometer wird dann eine entsprechende Mautgebühr eingefordert. Eine Umgehung dieser Prozedur ist nicht möglich, da es für jede Fahrtrichtung gesonderte Raststätten und keine Umkehrmöglichkeiten gibt. Ebenso wird jedes Fahrzeug per Videoüberwachung an den Mautstellen registriert. An allen Mautstellen werden Euro akzeptiert.
Allein im Jahr 2007 erwirtschaftete Serbien durch die Mautgebühren der Autobahnen ca. 190 Mio. Euro[22][35]. Serbische Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, das mit dem Fertigbau aller Autobahnen, Serbien alleine 500 Mio. Euro von den Mautgebühren in einem Jahr erwirtschaften könnte[35]. Die Erträge werden meist für Renovierungsarbeiten an bestehenden Autobahnen oder für den Bau neuer Autobahnen eingesetzt.
Bis 2008 waren die Gebühren für Fahrzeuge mit ausländischem Nummernschild teurer als für einheimische Fahrzeuge. Seit 2009 gelten für ausländische und serbische Fahrzeuge dieselben Gebühren[36]. Ab 2010 wird eine Vignettenpflicht auf serbischen Autobahnen eingeführt um den Transitverkehr durch das Land zu erleichtern.
Anmerkungen
- ↑ Putna mreža Republike Srbije
- ↑ Blic Online: Mrkonjić: Koridor 10 za dve i po godine
- ↑ B92 Online: Dinkić: Srbija uvodi vinjete 2010.
- ↑ Politika Online: Koridorom kroz krizu
- ↑ Corridor X
- ↑ Koridor 10 posao za 200.000 ljudi
- ↑ Slovenačke vinjete i dalje problem
- ↑ a b PORR und ALPINE bauen große Serbien-Autobahn
- ↑ Novi zahtev Alpine-Porr
- ↑ Die Presse: Serbien: Porr & Alpine dürften Milliarden-Auftrag verlieren
- ↑ Blic Online: Počinje izgradnja koridora 10
- ↑ Sector 4 - done! 10. November 2008
- ↑ Feasibility Study for Belgrade City Road By-Pass. EBRD, 16. August 2008 .
- ↑ International financing and resettlement aspects of the Belgrade bypass project. CEE Bankwatch Network, 10. Juli 2007 .
- ↑ Asfalt iz banke
- ↑ a b Proposed plan for the Belgrade bypass project. CEE Bankwatch Network, 10. Juli 2007 .
- ↑ Karte der Autobahn Batajnica-Dobanovci
- ↑ Država neće da pregovara s Buhom i Lazarevićem
- ↑ Kada ćemo se od Beograda do Kragujevca sve vreme voziti autoputem?
- ↑ Autoput Kragujevac-Batočina prioritet Vlade Srbije
- ↑ a b Autoput ka Dimitrovgradu u novembru
- ↑ a b c Trka sa Rumunijom i Bugarskom za Koridor 10
- ↑ Press Online: Premijer danas otvara deonicu autoputa Levosje-Preševo
- ↑ a b Otvorena nova deonica autoputa 7. Juli 2009
- ↑ a b Grčka daje 100 miliona za južni krak
- ↑ Večernje novosti Online: Asfalt za Evropu 7. Juli 2009
- ↑ Politika Online, Autoput od Dunava do Drine 22. Oktober 2008
- ↑ Autoput Pančevo – Vršac do 2012. godine - investicija od 334 miliona evra 30. Januar 2009
- ↑ Radio Televizija Vojvodine: U planu Rumunije autoput Beograd-Vršac-Temišvar 7. Februar 2009
- ↑ Politika Online: Autoput Pančevo – Vršac do 2012. godine
- ↑ Rumunija ima u planu autoput Beograd-Vršac-Temišvar
- ↑ a b c Preko Peštera jeftinije za 50 miliona evra
- ↑ 2010. koncesija za autoput Beograd-Južni Jadran
- ↑ Deutsche Welle: Autobahn za Montenegro - malo morgen!
- ↑ a b Putarine usmeravaju šlepere ka susedima
- ↑ Weniger Autobahngebühr für Urlauber in Serbien
Weblinks
- Homepage des öffentlichen Unternehmens "Putevi Srbije" (Straßen Serbiens) (serbisch, englisch)
- Website über den Paneuropäischen Verkehrskorridor X in Serbien (serbisch, englisch)
- Homepage des Strassenverbandes Serbiens (serbisch, englisch)