„Deutsche Presse-Agentur“ – Versionsunterschied
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Die '''dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH''' ist die größte [[Nachrichtenagentur]] der [[Bundesrepublik Deutschland]] mit Sitz in Berlin. Sie ist in 80 Ländern der Welt vertreten und unterhält in Deutschland zwölf Landesdienste mit den entsprechenden Büros.<ref>http://www.dpa.de/Zahlen-Fakten.152.0.html</ref> Die dpa hat 729 Beschäftigte, der Umsatz lag im Jahr 2010 bei knapp 88 Millionen Euro (2009: 90,3 Mio. Euro; 2008: 94,1 Mio. Euro, 2007: 93,8 Mio Euro).<ref>Geschäftsbericht 2010</ref><ref>http://www.dpa.de/fileadmin/media/dpa_presse/dpa_Geschaeftsberichte/dpa_GB2010.pdf</ref> |
Die '''dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH''' ist die größte [[Nachrichtenagentur]] der [[Bundesrepublik Deutschland]] mit Sitz in Berlin. Sie ist in 80 Ländern der Welt vertreten und unterhält in Deutschland zwölf Landesdienste mit den entsprechenden Büros.<ref>http://www.dpa.de/Zahlen-Fakten.152.0.html</ref> Die dpa hat 729 Beschäftigte, der Umsatz lag im Jahr 2010 bei knapp 88 Millionen Euro (2009: 90,3 Mio. Euro; 2008: 94,1 Mio. Euro, 2007: 93,8 Mio Euro).<ref>Geschäftsbericht 2010</ref><ref>http://www.dpa.de/fileadmin/media/dpa_presse/dpa_Geschaeftsberichte/dpa_GB2010.pdf</ref> |
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== Unternehmenszweck == |
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Version vom 8. Juli 2011, 11:16 Uhr
| Deutsche Presse-Agentur GmbH
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| Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
| Gründung | 18. August 1949 |
| Sitz | Berlin ( |
| Leitung | Michael Segbers (Geschäftsführer), Matthias Mahn und Andreas Schmidt (Stellv. GF) Wolfgang Büchner (Chefredakteur) Karlheinz Röthemeier (Vorsitzender des Aufsichtsrats) |
| Mitarbeiterzahl | 729 (2010)[1] |
| Umsatz | 87.824.000 € (2010)[2] |
| Branche | Nachrichtenagentur |
| Website | www.dpa.com |


Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH ist die größte Nachrichtenagentur der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in Berlin. Sie ist in 80 Ländern der Welt vertreten und unterhält in Deutschland zwölf Landesdienste mit den entsprechenden Büros.[4] Die dpa hat 729 Beschäftigte, der Umsatz lag im Jahr 2010 bei knapp 88 Millionen Euro (2009: 90,3 Mio. Euro; 2008: 94,1 Mio. Euro, 2007: 93,8 Mio Euro).[5][6]
Unternehmenszweck
Der Unternehmenszweck der dpa ist die Sammlung, Verarbeitung und Verbreitung von Nachrichten-, Archiv- und Bildmaterial jeder Art. Laut Statut soll die Agentur diese Aufgabe „unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Einflüssen durch Parteien, Weltanschauungsgruppen, Wirtschafts- und Finanzgruppen und Regierungen“ erfüllen.
Die dpa verbreitet mit eigenen Korrespondenten weltweit Nachrichten in Text, Ton, Grafik und Bild. Seit 1979 können Kunden die Meldungen in einem genormten Meldungsformat am Computer empfangen.
Seit 1988 bezieht die Agentur ihre weltweiten Nachrichten ausschließlich von eigenen Korrespondenten.
Chefredakteur ist seit dem 1. Januar 2010 Wolfgang Büchner [7]. Der ehemalige Chef von Spiegel Online folgte Wilm Herlyn nach, der dpa seit 1991 geführt hatte. dpa-Geschäftsführer ist Michael Segbers.
Gesellschafterstruktur
Die rund 190 Gesellschafter der dpa sind ausschließlich Medienunternehmen wie Verlage und Rundfunkanstalten. Damit decken sich Gesellschafter und Kunden der Agentur zum Teil.
Einzelne Gesellschafter können maximal 1,5 Prozent des Stammkapitals erwerben, so dass eine Einflussnahme einzelner Mehrheitsgesellschafter weitestgehend ausgeschlossen ist. Die Anteile der elektronischen Medien dürfen insgesamt 25 Prozent nicht überschreiten.
Geschichte
Die dpa ging 1949 aus der Deutschen Nachrichtenagentur (Dena), dem Deutschen Pressedienst und der Süddeutschen Nachrichtenagentur (Südena) hervor. Sie wurde als genossenschaftliches Unternehmen am 18. August 1949 in Goslar gegründet. Seit 1951 ist sie eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Erster Chefredakteur und Geschäftsführer wurde Fritz Sänger, der Geschäftsführer bis 1955 und Chefredakteur bis 1959 war. Die erste Meldung ging am 1. September 1949 an die Redaktionen.[8]
1986 gründete dpa die Global Media Services GmbH (gms). Diese kaufte 1988 ihren Konkurrenten „Globus Kartendienst GmbH“.[9]
Deutschsprachige Dienste
Der „dpa-Basisdienst“ als wichtigstes Produkt umfasst täglich rund 800 Meldungen aus aller Welt in den Ressorts Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Vermischtes. Hinzu kommen in Deutschland zwölf Regionaldienste (dpa-Landesdienst), die ebenfalls alle klassischen Ressorts abdecken. Über den Bildfunk werden den Kunden täglich rund 350 neue Fotos angeboten.
Die dpa-Kunden bekommen diese Dienste für eine pauschale Monatsgebühr (gestaffelt nach Größe des Mediums) angeboten, zusätzliche Kosten für die Verwendung der Inhalte fallen nicht an.
Der dpa-Basisdienst ist der bedeutendste deutschsprachige Nachrichtendienst, dem dadurch eine bedeutende Funktion im Agenda Setting für deutschsprachige Medien zukommt. Jahrzehntelang waren ihm praktisch alle deutschen Rundfunkanstalten und Tageszeitungen mit Vollredaktion angeschlossen, die dadurch auch ohne eigenes Korrespondentennetz umfassend über die Geschehnisse in aller Welt berichten können. Ende 2008 kündigte jedoch eine der größten deutschen Regionalzeitungen, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, den Vertrag[10], nachdem zuvor bereits andere Regionalzeitungen (zum Teil nur vorübergehend) die dpa-Dienste abbestellt hatten.
Fremdsprachendienste
dpa-Weltnachrichtendienste gibt es neben Deutsch in englischer, spanischer und arabischer Sprache. Der englische Dienst wird in Berlin produziert, der spanische in Buenos Aires und Madrid, der arabische Dienst hat seine Hauptredaktion in Kairo.
2008 wurde bekannt, dass die dpa im Frühling 2009 zusätzlich einen zweisprachigen Nachrichtendienst in türkischer und deutscher Sprache starten wird, der insbesondere zur stärkeren Berücksichtigung besonderer „Informationsinteressen türkischstämmiger Bürgerinnen und Bürger in Deutschland“[11] in deutschen Medien beitragen will. Der Dienst wurde schon nach neun Monaten wieder eingestellt [12].
Ausgründungen und Kooperationen
Die Deutsche Presse-Agentur arbeitet bei der Beschaffung und der Verbreitung von Nachrichten mit mehreren anderen Agenturen zusammen, darunter ausländische Unternehmen wie die Austria Presse Agentur, mit der sie zusammen die Agentur dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten unterhält, sowie die Schweizerische Depeschenagentur.
Die dpa bietet in Kooperation mit dem niedersächsischen Initiativ-Programm n-21 kostenfreie Nachrichten für Onlineredaktionen von Schülerzeitungen an. Es gibt auch ein Programm zur inhaltlichen Unterstützung gedruckter Schülerzeitungen.
Seit 2002 wurde vom dpa-Bildchef Reiner Merkel die 100-prozentige Tochtergesellschaft picture alliance aufgebaut, eine Online-Plattform der sechs großen Bildagenturen akg-images, Bildagentur Huber, dpa-Bilderdienste, kpa photo archive, Okapia und Picture Press.
Wettbewerb
Die Deutsche Presse-Agentur steht im Wettbewerb mit anderen Nachrichtenagenturen wie der Dapd Nachrichtenagentur und den deutschen Ablegern der ausländischen Agenturen Agence France-Presse und Thomson Reuters. Auch Spezialagenturen wie der Evangelische Pressedienst, die Katholische Nachrichten-Agentur, die dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur und der Sport-Informations-Dienst konkurrieren mit Angeboten der dpa.
Kritik
Die Deutsche Presse-Agentur stand mehrfach in der öffentlichen Kritik wegen Verbreitens ungeprüfter Falschmeldungen, das bekannteste Beispiel war die Nachricht vom Tod Chruschtschows am 13. April 1964[13] und ein erfundenes Zitat Kossygins zur Wiedervereinigung Deutschlands im Dezember 1966.[14] Der Agentur wurde ebenfalls zu große Regierungsnähe und entsprechende Färbung der Berichterstattung vorgeworfen.[15] Öffentlich entschuldigen musste sich die DPA unter anderem für Falschmeldungen über die Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm (2007)[16] und über den damaligen Wirtschaftsminister Guttenberg (2009).[17] Die Rolle der DPA bei der Bluewater-Affäre 2009 führte intern vorübergehend zu neuen Regelungen über die Quellenangaben der verbreiteten Nachrichten.[18] Seit der rasanten Zunahme der Nutzung von Sozialen Netzwerken beruft sich wie andere Agenturen auch die DPA in ihren Meldungen immer mehr auf unsichere Internetquellen.
Weblinks
- Deutsche Presse-Agentur
- Presseportal
- Bilddatenbank der Picture-Alliance
- mecom Medien-Communikations-Gesellschaft mbH
- Portalseite zu Sprache und Standards von Presseagenturen
Einzelnachweise
- ↑ Geschäftsbericht 2010
- ↑ http://www.dpa.de/Zahlen-Fakten.842.0.html
- ↑ Geschäftsbericht 2010
- ↑ http://www.dpa.de/Zahlen-Fakten.152.0.html
- ↑ Geschäftsbericht 2010
- ↑ http://www.dpa.de/fileadmin/media/dpa_presse/dpa_Geschaeftsberichte/dpa_GB2010.pdf
- ↑ http://www.dpa.de/Pressemitteilungen-Detailansic.107+M57518d09d44.0.html
- ↑ siehe hierzu auch Fritz Sänger: Verborgene Fäden. Erinnerungen und Bemerkungen eines Journalisten. Dietz, Bonn 1989, ISBN 3-878-31267-9, S. 133ff.
- ↑ Katholische Universität Eichstätt, S. 11
- ↑ http://meedia.de/nc/details/article/nach-waz-kndigung--dpa-und-afp-streiten_100015428.html
- ↑ http://www.presseportal.de/pm/8218/1317866/dpa_deutsche_presse_agentur_gmbh
- ↑ http://www.turi2.de/2009/11/13/heute2-dpa-stellt-tuerkischen-dienst-neun-monaten-7364748/
- ↑ [1] "Hephocapalytirosises" (Der Spiegel 17/1964, Seite 72)
- ↑ [2] Otto Köhler: "Falschmeldung aus Paris" (Der Spiegel 52/1966, Seite 92)
- ↑ [3] Otto Köhler: "Es darf gejubelt werden" (Der Spiegel 29/1971, Seite 118)
- ↑ [4] Stefan Niggemeier: "Chronologie einer Falschmeldung"
- ↑ "Recherche-Chaos: Falsche Behauptungen über neuen Wirtschaftsminister" (in: Zapp, NDR-Fernsehen, 11. Februar 2009)
- ↑ [5] Steffen Grimberg: "Vorm endgültigen Redaktionsschluss" (in: die tageszeitung, 22. Juni 2010)