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„Trittbrettfahrerproblem“ – Versionsunterschied

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== Das Trittbrettfahrerproblem bei Allmendegütern ==
== Das Trittbrettfahrerproblem bei Allmendegütern ==


Bei [[Allmendegut|Allmendegütern]] besteht durch Trittbrettfahrer die Gefahr einer Übernutzung. Dieses Problem kollektiven Handelns wird mit dem Sozialwissenschaftlichen Modell ''[[Tragik der Allmende]]'' beschrieben. Man spricht hier auch von einem ''Aneignungsproblem''.<ref name="Ostrom" /> Beispiele hierfür sind überfüllte Straßen, [[Überfischung]] der Meere. Gegenmaßnahmen sind z.&nbsp;B. die Einführung einer [[Maut|Straßenmaut]], von [[Parkraumbewirtschaftung|Parkgebühren]] oder von [[Fangquote]]n oder die selektive Verringerung des Zugriffsa zur Nutzung.
Bei [[Allmendegut|Allmendegütern]] besteht durch Trittbrettfahrer die Gefahr einer Übernutzung. Dieses Problem kollektiven Handelns wird mit dem Sozialwissenschaftlichen Modell ''[[Tragik der Allmende]]'' beschrieben. Man spricht hier auch von einem ''Aneignungsproblem''.<ref name="Ostrom" /> Beispiele hierfür sind überfüllte Straßen, [[Überfischung]] der Meere, aber auch überlastete [[Peer-to-Peer]]-Netze<ref>
Kamvar, Sepandar D.; Schlosser, Mario T.; Garcia-Molina, Hector (2003): ''[http://portal.acm.org/citation.cfm?id=775152.775242 The Eigentrust algorithm for reputation management in P2P networks]''. In: Proceedings of the 12th international conference on World Wide Web. S. 640–651.</ref>. Gegenmaßnahmen sind z.&nbsp;B. die Einführung einer [[Maut|Straßenmaut]], von [[Parkraumbewirtschaftung|Parkgebühren]] oder von [[Fangquote]]n oder die selektive Verringerung der [[Dienstgüte]].

== Das Trittbrettfahrerproblem bei Information und Kommunikation ==

Bei [[Information]] besteht durch Trittbrettfahrer die Gefahr einer unzureichenden Kommunikation zwischen den Beteiligten. Dieses Problem kollektiven Handelns wird nach dem Sozialwissenschaftlichen Modell ''[[Tragik der Allmende]]'' erkennbar, wenn Information als die betroffene Ressource gesetzt wird. Man spricht hier auch von einem ''Engpassproblem''<ref name="Ostrom" /> Beispiele hierfür sind Unkenntnis über den Auftragsbestand, über den Erledigungsfortschrtt, über technischen Mengenbeschränkungen oder über unzureichende Qualität technischer Ressourcen , aber auch überlastete [[Peer-to-Peer]]-Netze<ref>
Kamvar, Sepandar D.; Schlosser, Mario T.; Garcia-Molina, Hector (2003): ''[http://portal.acm.org/citation.cfm?id=775152.775242 The Eigentrust algorithm for reputation management in P2P networks]''. In: Proceedings of the 12th international conference on World Wide Web. S. 640–651.</ref>. Gegenmaßnahmen sind bei dinglichen ressourcen z.&nbsp;B. die selektive Verringerung der [[Dienstgüte]]. Hingegen müssen bei Mängeln in der Bereitstellung von Information andere Verfahren greifen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

* [[Soziales Dilemma]]
* [[Soziales Dilemma]]
* [[Marktversagen]]
* [[Marktversagen]]

Version vom 26. Februar 2011, 18:07 Uhr

Das Trittbrettfahrerproblem (auch free rider problem) bezeichnet ein Problem kollektiven Handelns, das bei der Nutzung von Gemeingütern auftreten kann, wenn Wirtschaftssubjekte den Nutzen eines Gutes ohne Gegenleistung erlangen. Der Name leitet sich von einer Form des Schwarzfahrens bei Straßenbahnen ab, welche vorkam, als diese noch Trittbretter hatten.

Das Trittbrettfahrerproblem bei öffentlichen Gütern

Bei rein öffentlichen Gütern wie z. B. bei Straßenbeleuchtungen oder Deichen kann das Trittbrettfahrerproblem auftreten, wenn ein Ausschluss von der Nutzung solcher Güter nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand möglich ist. Hierbei wäre zu erwarten, dass nicht alle Nutzer dieser Güter bereit wären, für deren Entstehungs- und Unterhaltskosten aufzukommen. Dies würde dazu führen, dass solche Güter nicht oder nicht in ausreichendem Maße von privaten Anbietern angeboten würden. Man spricht hier auch von einem Bereitstellungsproblem.[1] Deshalb werden öffentliche Güter meistens vom Staat bereitgestellt und über Abgaben finanziert.[2]

Im Bereich Forschung und Entwicklung würde durch Trittbrettfahrer der Nutzen einer Erfindung nicht allein dem Erfinder zugute kommen, was dazu führen würde, dass eine Innovation möglicherweise unterbleiben würde. Als Gegenmaßnahme gibt es hierfür z. B. den Schutz von Erfindungen durch Patente.

Das Trittbrettfahrerproblem bei Allmendegütern

Bei Allmendegütern besteht durch Trittbrettfahrer die Gefahr einer Übernutzung. Dieses Problem kollektiven Handelns wird mit dem Sozialwissenschaftlichen Modell Tragik der Allmende beschrieben. Man spricht hier auch von einem Aneignungsproblem.[1] Beispiele hierfür sind überfüllte Straßen, Überfischung der Meere, aber auch überlastete Peer-to-Peer-Netze[3]. Gegenmaßnahmen sind z. B. die Einführung einer Straßenmaut, von Parkgebühren oder von Fangquoten oder die selektive Verringerung der Dienstgüte.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt. Mohr Siebeck, Tübingen 1999 (Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften, 104) (Dt. Übersetzung von Ostrom: Governing the Commons. The evolution of institutions for collective action. Cambridge University Press, Cambridge/New York/Victoria 1990)
  2. Stichwort: öffentliche Güter im Duden Wirtschaft von A bis Z. Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 2. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus 2004. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2004.
  3. Kamvar, Sepandar D.; Schlosser, Mario T.; Garcia-Molina, Hector (2003): The Eigentrust algorithm for reputation management in P2P networks. In: Proceedings of the 12th international conference on World Wide Web. S. 640–651.